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Bad Nenndorf/Stormarn (ots) - Weit über 1.000 Menschenleben retten die
ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
jedes Jahr. Nicht immer sind es couragierte Rettungsschwimmerinnen und
Rettungsschwimmer, die sich dafür im Sommer in Seen, Flüsse oder die Meere
stürzen. Und auch jetzt in der kalten Jahreszeit und während der bevorstehenden
Feiertage werden die Freiwilligen regelmäßig zu Lebensrettern. Oft bekommen sie
tierische Unterstützung.
Über 30 Sucheinsätze hat Cornelia "Conny" Krenz von der DLRG Ortsgruppe Stormarn
in Schleswig-Holstein dieses Jahr bestritten. Dabei stets an ihrer Seite: ihr
Labrador Bailey. Wird ein Mensch in der Region vermisst, holt die Polizei die
bereits vor 20 Jahren gegründete Schnell-Einsatzgruppe Rettungshunde der DLRG
aus Stormarn zu Hilfe. Die Hundeführerinnen und Hundeführer suchen mit ihren
Vierbeinern gezielt große Gebiete ab. Hierfür machen sich die Engagierten den
exzellenten Geruchssinn der Hunde zunutze.
Wenn nachts das Telefon klingelt
Etwa alle zehn Tage geht bei Conny ein Alarm ein. Häufiger klingelt das Telefon
mitten in der Nacht. "Ich habe einen tiefen Schlaf und höre das gar nicht. Aber
Bailey kommt und weckt mich", verrät die 58-Jährige. Der neunjährige Rüde mit
glänzendem schwarzem Fell ist ein erfahrener Rettungshund. Schon seit acht
Jahren ist er mit großem Eifer dabei, vermisste Personen zu finden. "2017 fingen
wir mit der Ausbildung an. Seitdem sind wir Feuer und Flamme für diese Aufgabe."
Vor dreieinhalb Jahren kam mit Kalu ein weiterer Labrador in die Familie Krenz.
Gemeinsam fahren beide Hunde mit Conny mittwochs und am Wochenende zum Training.
"Es ist faszinierend zu sehen, wie man als Team zusammenwächst. Meine Labbis
wollen Bestätigung. Da wird dann zum Beispiel viel gekuschelt nach dem
Training."
Mit der Ausbildung von Kalu sorgt Conny dafür, dass sie auch nach dem
Renteneintritt von Bailey weiter ihrer Leidenschaft nachgehen kann. Diese
verlangt ihr eine Menge ab. Jeder Einsatz dauert mindestens vier Stunden. Auf
die Tages- oder Nachtzeit haben die Rettungshunde-Teams ebenso wenig Einfluss
wie auf die Witterung. Für die Anreise ins Suchgebiet legen die Einsatzkräfte
bis zu 50 Kilometer zurück. "Da lasse ich schon mal meinen Mann mit unseren
Freunden beim Essen sitzen. Ich bin sehr glücklich, dass meine Familie ab und zu
auf mich verzichtet und mich toll unterstützt."
Enorme Belastungen und Momente des Glücks
Einem mehrstündigen Sucheinsatz folgt immer eine Nachbesprechung im Team.
Manchmal ist auch noch eine psycho-soziale Unterstützung gefragt. Alle müssen
darauf gefasst sein, dass der Einsatz auch mit dem Fund einer toten Person enden
kann. Besonders belastend ist es für die Ehrenamtlichen, wenn Kinder vermisst
werden. "Wir müssen einen Geruch der vermissten Person ziehen. Allein den Eltern
in ihrem Zuhause in die verzweifelten Augen zu schauen, ist schon sehr schwer."
In den meisten Fällen sind die Einsatzkräfte auf der Suche nach älteren
Personen, die dement sind, unter Diabetes leiden oder andere Erkrankungen haben,
die für ihr Verschwinden eine Rolle spielen. Der Einsatz endet für Bailey oft
ohne eigenen Sucherfolg. Doch alle Hunde werden immer belohnt. Ob Training oder
Einsatz, finden oder nicht finden: Sie laufen immer für die Belohnung. "Meine
Labbis sind verfressen. Sie stehen auf Futter. Andere sind verrückt nach einem
bestimmten Spielzeug. Das sind ihre Glückmomente", erklärt Conny. Ihre eigenen
Glücksmomente erlebt die erfahrene Hundeführerin insbesondere bei erfolgreichen
Einsätzen. "Wenn wir die gesuchte Person lebend finden, ist das ein
unbeschreiblich schönes Gefühl."
Für ihre Arbeit sind die Rettungshunde-Teams auf Spenden angewiesen. Mit dem
Geld können die Ehrenamtlichen Ausstattung wie Hundekenndecken, GPS-Geräte und
Schutzausrüstung beschaffen. Deshalb freuen sich die Retterinnen und Retter über
jede Unterstützung, die sie bekommen.
Weiterführende Links:
- dlrg.de/rettungshunde (https://www.dlrg.de/mitmachen/rettungshunde/)
- https://spenden.dlrg.de/
Druckfähiges Bildmaterial für die Berichterstattung gibt es zum Download im DLRG
Medienportal (https://eyebase.bgst.dlrg.de/view/pinBMy4Yeim)
Pressekontakt:
Martin Holzhause
Leiter DLRG Pressestelle
Telefon: 05723 955 442
Mobil: 0162 175 12 04
E-Mail: mailto:presse@dlrg.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7044/6162474
OTS: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
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