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Berlin (ots) -
- Typ-1-Diabetes kann jeden treffen: In Deutschland leben aktuell rund 373.000
Menschen mit Typ-1-Diabetes (T1D), davon ca. 32.000 Kinder und Jugendliche.(1)
- Früh hinschauen lohnt sich, denn T1D kann bereits im Frühstadium mit Hilfe
eines Antikörpertests erkannt werden.(2) Das verschafft den Betroffenen Zeit
zur Vorbereitung und reduziert das Risiko schwerer Komplikationen.(3-5) In
Deutschland ist dieser Test regional über eine Studie zugänglich.(6,7)
- Eine aktuelle Umfrage zeigt: Bereits existierende Möglichkeiten zur
Früherkennung sind weitgehend unbekannt. Viele Diagnosen werden erst gestellt,
wenn bereits spürbare Beschwerden oder akute Notfälle aufgetreten sind.(8)
- Handlungsbedarf: Es braucht mehr Aufklärung über Früherkennung, Zugang zu gut
verständlichen Informationen und verlässliche Begleitung nach der
T1D-Diagnose. So können Betroffene und ihre Familien sicherer in die
Behandlung starten und Schritt für Schritt Routine gewinnen.(8-10)
Typ-1-Diabetes (T1D) kann grundsätzlich jede und jeden treffen - meist ohne
familiären Hintergrund. In Deutschland leben aktuell rund 373.000 Menschen mit
der Autoimmunerkrankung, davon ca. 32.000 Kinder und Jugendliche.(1,2,11) Was
viele nicht wissen: T1D kann bereits im Frühstadium - also bevor erste Symptome
wie Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust oder häufiges Wasserlassen auftreten - mit
einem einfachen Bluttest erkannt werden.(2) Eine aktuelle, repräsentative
Befragung des Marktforschungsinstituts Ipsos unter mehr als 250 Menschen mit T1D
und Angehörigen in Deutschland belegt nun: Die aktuell verfügbaren Möglichkeiten
zur T1D-Früherkennung sind weitgehend unbekannt. Viele Diagnosen werden noch
immer erst gestellt, wenn schon spürbare Beschwerden oder akute Notfälle
aufgetreten sind.(8) Doch eine frühe Diagnose kann Betroffenen Zeit zur
Vorbereitung schenken und das Risiko schwerer Komplikationen senken.(3-5)
Typ-1-Diabetes frühzeitig erkennen: Kleiner Bluttest mit großer Wirkung
Die Früherkennung von T1D ist einfach: Ein paar Tropfen Blut aus dem Finger -
getestet auf Autoantikörper, die die Krankheit oft Jahre vor dem Ausbruch
ankündigen. Gerade zwischen dem zweiten und zehnten Lebensjahr ist der Test
sinnvoll - denn zu diesem frühen Zeitpunkt entwickelt sich die Krankheit, aber
es treten noch keine Symptome auf.(2,12,13) In Deutschland können Kinder - je
nach regionaler Verfügbarkeit - in der vom Helmholtz Munich vor zehn Jahren
gestarteten Fr1da-Studie freiwillig und kostenlos getestet werden.(6) Für
Menschen, die Verwandte ersten oder zweiten Grades mit T1D haben und zwischen 1
und 21 Jahre alt sind, steht deutschlandweit das Programm "Fr1da für Verwandte"
zur Verfügung.(7) Tatsächlich werden etwa 60 Prozent der Neudiagnosen bei
Erwachsenen gestellt.(14,15)
Warum Früherkennung so wichtig ist - Besser leben mit Typ-1-Diabetes
Die Früherkennung von T1D bietet medizinisch entscheidende Vorteile. Vor allem
kann sie das Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie die gefährliche
Stoffwechselentgleisung Diabetische Ketoazidose (DKA) bei Diagnosestellung
deutlich verringern.(16,17) Eine DKA kann schwerwiegende Langzeitschäden
hervorrufen, wie zum Beispiel kognitive Beeinträchtigungen.(18-20) Die
Früherkennung bedeutet weniger Notfälle, weniger Klinikaufenthalte und ein
geringeres Risiko für Folgeschäden. Ein weiteres Ziel der Früherkennung ist
zudem, den besten Zeitpunkt für den Beginn der Insulintherapie zu
bestimmen.(4,5,9,12)
Früherkennung bietet auch emotionale Vorteile für Betroffene und ihre
Angehörigen. Zwar kann sie den ersten Schock nicht verhindern - aber sie nimmt
den Zeitdruck. Sie bietet Raum für Schulungen, persönliche Beratungen und gute
Vorbereitung. Das führt zu mehr emotionaler Stabilität. Studien zeigen: Wer früh
erkannt und gut begleitet wird, startet geordneter und sicherer in die
Erkrankung.(3,17)
Die Realität: Unkenntnis über das Potenzial der Früherkennung
Trotz dieser klaren Vorteile sind die Chancen, die mit der Früherkennung
einhergehen, mehrheitlich unbekannt - dies ergab die aktuelle Befragung: So
hatten 79 Prozent der Erkrankten und 73 Prozent der Angehörigen noch nie von der
Möglichkeit der Früherkennung durch einen Autoantikörpertest gehört. Lediglich 8
Prozent der Betroffenen und 11 Prozent der Angehörigen gaben an, dass ein
solcher Test durchgeführt wurde. Nach kurzer Erklärung erkannte die Mehrheit der
Befragten jedoch schnell das Potenzial des Tests, und rückblickend würden ihn
rund zwei Drittel der Befragten empfehlen - vor allem, um Gewissheit zu haben
und sich besser auf das Leben mit T1D vorbereiten zu können. 65 Prozent gaben
an, dass die frühere Kenntnis über ihr T1D-Risiko hilfreich gewesen wäre.(8)
Im internationalen Vergleich verfügen einige Länder bereits über breitere
Initiativen zur Früherkennung. Italien macht vor, wie es gehen kann: Als erstes
Land der Welt hat es die Früherkennung von T1D gesetzlich festgeschrieben. Damit
wurde im Jahr 2023 ein landesweites Screening für Kinder von 2 bis 17 Jahren
eingeführt.(19) In Deutschland ist die Früherkennung derzeit jedoch vor allem im
Rahmen regionaler Studien, und nicht in allen Bundesländern verfügbar. Umso
wichtiger ist es, über die Verfügbarkeit aufzuklären, um Betroffenen und ihren
Familien einen besseren Start ins Leben mit der Erkrankung zu ermöglichen.
Denn es ist klar: Das Unwissen über das eigene T1D-Risiko hat zur Folge, dass
Diagnosen erst spät gestellt werden - dies belegt auch die Umfrage. Etwa die
Hälfte der Befragten gaben an, dass sie die Diagnose erst aufgrund akuter
Symptome erhalten hätten - dies erfolgte zumeist durch Kinderärztinnen und
Kinderärzte oder Hausärztinnen und Hausärzte. Besonders besorgniserregend: Bei
17 Prozent kam es zu schweren Komplikationen wie einer DKA.(8)
Gerade nach solch unerwarteten Diagnosen ist es wichtig, die Betroffenen
emotional aufzufangen - auch dies bestätigt die Umfrage. Denn eine T1D-Diagnose
ist nicht nur ein medizinisches Ereignis, sie prägt den Alltag von Beginn an.
Viele Betroffene fühlen sich überfordert und unsicher, Angehörige berichten
häufig von Angst und Traurigkeit. Und etwa die Hälfte erlebt spürbare
Einschränkungen im Familien- und Sozialleben, vor allem durch die Behandlung und
das ständige Aufpassen im Tagesablauf. Entscheidend sind deshalb frühe,
verständliche Informationen, ein klarer Plan für die nächsten Schritte und
psychosoziale Unterstützung (z. B. Gespräche, Beratung, Peer-Support) - das
senkt die Belastung spürbar. Wenn Familie und Freundeskreis aktiv einbezogen
sind, wirkt das zusätzlich entlastend.(8)
Mehr Informationen zum Thema Früherkennung des Typ-1-Diabetes finden Sie unter:
https://www.testfortype1.com/de
Referenzen:
1. DDG und diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe 2025. Deutscher
Gesundheitsbericht Diabetes 2025.
2. Insel RA et al. Diabetes Care 2015; 38: 1964-1974.
3. Besser REJ et al. Pediatr Diabetes 2022; 23: 1175-1187.
4. Besser REJ et al. Arch Dis Child 2022; 107: 790-795.
5. DDG 2023. S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des
Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter, AWMF-Registernummer: 057-016.
6. Fr1da. Typ-1-Diabetes: Früh erkennen - Früh gut behandeln.
https://www.fr1da.de/ Zuletzt abgerufen am 06.11.2025
7. Fr1da. Teilnahme Fr1da-Studie für Verwandte deutschlandweit. https://www.typ1
diabetes-frueherkennung.de/teilnahme-fr1da-studie/teilnahme-fr1da-studie-fuer-ve
rwandte-deutschlandweit.html Zuletzt abgerufen am 06.11.2025
8. IPSOS-Umfrage "aT1D Gesundheitswissen"; durchgeführt 04.-21.08.2025; 252
Teilnehmende (100 erwachsene Patient:innen mit T1D, 152 enge Angehörige ersten
und zweiten Grades).
9. ElSayed NA et al. Diabetes Care 2023; 46 (Suppl 1): S19-S40.
10. Narendran P. Diabetologia 2019; 62: 24-27.
11. Sims EK et al. Diabetes 2022; 71: 610-623.
12. Hendriks AEJ et al. Diabetes Metab Res Rev 2024; 40: e3777.
13. Bonifacio E et al. Diabetologia 2025; 68: 1101-1107.
14. Gregory GA et al. Lancet Diabetes Endocrinol 2022; 10: 741-760.
15. DDG 2023. S3-Leitlinie: Therapie des Typ-1-Diabetes, AWMF-Registernummer:
057-013.
16. Achenbach P. Diabetologe 2018; 14: 212-213.
17. Hummel S et al. Diabetologia 2023; 66: 1633-1642.
18. Aye T et al. Diabetes Care 2019; 42: 443-449.
19. Ghetti S et al. Endocrinol Diabetes Metab 2023; 6: e412.
20. Jaser SS & Jordan, LC. Curr Diab Rep 2021; 21: 12.
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