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Berlin (ots) - 27% Lohnzuwachs, aber nur 1,3% real - Zahl der Kreise mit über 30
% Mietbelastung hat sich vervierfacht
Deutsche Löhne sind seit 2016 im Schnitt um 27 Prozent gestiegen, doch real
bleibt davon kaum etwas übrig: Nach Abzug der Inflation ergibt sich nur ein
Reallohnplus von rund 1,3 Prozent. Eine neue Analyse des Berliner Datenstudios
DataPulse Research (https://www.datapulse.de/) zeigt, dass dieses kleine Plus
vielerorts vollständig von steigenden Mieten aufgezehrt wird, besonders in
Großstädten und den Umlandregionen.
Unter dem Titel "Mehr Lohn, weniger Platz" wertet die Studie Lohn- und Mietdaten
für rund 400 deutsche Kreise und kreisfreie Städte aus und berechnet, wie viel
vom Einkommen tatsächlich fürs Wohnen draufgeht - und wie viele Quadratmeter
sich verschiedene Berufsgruppen heute noch leisten können. In einigen Städten
entspricht das einem Verlust von über 10 m².
Damit zeigt die Studie erstmals flächendeckend, wie viele Quadratmeter das
deutsche Lohnwachstum der vergangenen Dekade wirklich wert ist.
Zentrale Ergebnisse
- 30-Prozent-Grenze: Von 6 auf 26 Kreise in zehn Jahren: 2014 überschritten nur
6 Landkreise die kritische Mietbelastungsgrenze von 30%. 2024 sind es bereits
26. Setzt sich der Trend fort, werden bis 2030 über 90 Kreise darüber liegen.
- Großstädte: Mieten wachsen deutlich schneller als Löhne: In Berlin stiegen die
Mieten seit 2014 um 91%, die Löhne jedoch nur um 45%. In München legten die
Mieten um 53% zu, die Löhne um 38%. Köln verzeichnet +46% bei den Mieten
gegenüber +28% beim Lohnwachstum. Und obwohl Leipzig weiterhin vergleichsweise
günstig ist, zeigt der Abstand zwischen +74% Mietanstieg und +49% Lohnzuwachs
eine deutlich beschleunigte Dynamik.
- Deutschland driftet beim Wohnen auseinander: 2024 liegen zwischen dem
teuersten und dem günstigsten Kreis fast 25 Prozentpunkte Mietbelastung.
Fürstenfeldbruck (39,7 %), München (39,1 %) und Dachau (38,5 %) stehen
Salzgitter (14,7 %), Chemnitz (15,4 %) und Holzminden (16,0 %) gegenüber.
- Weniger Quadratmeter trotz Lohnplus: Pflegekräfte gewinnen real an Kaufkraft
(+24 %), verlieren in teuren Städten aber Wohnraum, in Berlin minus 6 m², in
München trotz 40 % Lohnplus nur plus 3 m². In Städten mit stabilen Mieten
dagegen gewinnen einige Berufsgruppen deutlich an Raum, in Dresden etwa +17 m²
für Pflegekräfte.
Für eine vollständige Analyse inklusive interaktiver Karten geht es hier zur
Studie:
https://www.datapulse.de/gehaltsstagnation-mietbelastung/
Über die Studie
"Mehr Lohn, weniger Platz" basiert auf Lohn- und Mietdaten für 400 deutsche
Landkreise und kreisfreie Städte im Zeitraum 2014-2024. Die Analyse verknüpft
mittlere Bruttolöhne der Bundesagentur für Arbeit mit Mietdaten des
empirica-Immobilienpreisindex und berechnet daraus Mietbelastungsquoten,
Reallohnentwicklungen und leistbare Wohnfläche in Quadratmetern für verschiedene
Berufsgruppen. Die 30-Prozent-Schwelle orientiert sich an gängigen ökonomischen
Leitlinien zur Wohnkostenbelastung.
Über Datapulse Research
DataPulse Research ist ein unabhängiges Datenstudio mit Fokus auf
Datenjournalismus und datengetriebene Visualisierungen. Wir machen komplexe
Zusammenhänge verständlich und setzen Zahlen in einen klaren Kontext. Unsere
Studien erscheinen regelmäßig in Medien wie Zeit, FAZ, Tagesschau, Welt, Focus,
Bild, Statista und Wikipedia.
Pressekontakt:
Nicolas Caramella
mailto:press@datapulse.org
+49 1575 7156873
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/176293/6181481
OTS: DataPulse Research
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