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Frankfurt am Main (ots) - Populistische Zuspitzungen heizen die
gesellschaftliche Stimmung unnötig auf
Der Internationale Bund (IB) (https://www.internationaler-bund.de/) ruft in der
aktuellen Stadtbild-Debatte zu mehr Sachlichkeit und konstruktiven
Lösungsansätzen auf. Der öffentliche Diskurs wird derzeit häufig mit
diskriminierender Sprache geführt, die Vorurteile und Ängste in Teilen der
Gesellschaft verstärkt. Durch populistische Zuspitzungen gesellschaftlicher
Themen werden vermeintliche "Probleme" und "Bedrohungen" oftmals erst erzeugt
und die gesellschaftliche Stimmung unnötig aufgeheizt.
Der IB betont: Vielfalt ist eine wertvolle Ressource. Sie prägt Deutschlands
Städte und macht sie lebendig, kreativ und zukunftsfähig. Lösungen müssen
deshalb ebenso vielfältig, individuell und lokal gedacht werden - angepasst an
die jeweiligen Gegebenheiten. Ziel aller Maßnahmen sollte sein,
gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, statt Spaltung zu vertiefen.
Fachleute des IB, eines der größten freien Träger der Jugend-, Bildungs- und
Sozialarbeit in Deutschland, haben daher neun konkrete Vorschläge erarbeitet.
Mit ihnen kann man das Sicherheitsgefühl und die soziale Teilhabe aller Menschen
- mit und ohne Migrationsgeschichte - stärken.
Der IB hält verstärkte Abschiebungen in diesem Zusammenhang nicht für
zielführend. Menschen mit Zuwanderungs- oder Fluchtgeschichte kann man nicht für
strukturell bedingte oder durch Vorurteile verstärkte gesellschaftliche
Herausforderungen verantwortlich machen. Stattdessen braucht es
verantwortungsvolle, nachhaltige Politikansätze, die Integration fördern,
soziale Teilhabe ermöglichen und Sicherheit auf Basis von Vertrauen und
Begegnung schaffen.
So kann eine offene, solidarische Stadtgesellschaft entstehen, in der sich alle
Menschen sicher und willkommen fühlen - unabhängig von Herkunft, Religion oder
sozialem Status:
- Armut durch mehr und besser finanzierte (Weiter-)Bildung (https://www.internat
ionaler-bund.de/ueber-uns/angebote-und-dienstleistungen/weiterbildung)
vermeiden oder abbauen
- deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, um Wohnungs- und Obdachlosigkeit
(https://www.internationaler-bund.de/ueber-uns/angebote-und-dienstleistungen/w
ohnungs-und-obdachlosenhilfe) entgegenzutreten
- mehr Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen (https://www.
internationaler-bund.de/ueber-uns/angebote-und-dienstleistungen/psychische-und
-physische-gesundheit) (bei Suchtverhalten, psychischen Problemen,
Gewalterfahrungen...)
- Sicherheit nicht nur mit Polizeipräsenz gleichsetzen, sondern auch mit
ausreichend finanzierter Sozial- (https://www.internationaler-bund.de/ueber-un
s/angebote-und-dienstleistungen/jugendsozialarbeit) und Anti-Rassismus-Arbeit
(https://www.internationaler-bund.de/ueber-uns/angebote-und-dienstleistungen/p
olitische-bildung)
- Sicherheit darf nicht nur für die Mehrheit gelten, sondern muss auch
Minderheiten einschließen (auch Menschen mit Migrationshintergrund haben in
deutschen Städten mitunter Angst, zum Beispiel vor Rassismus)
- ein öffentliches Bekenntnis dazu, dass auch Menschen mit Migrationshintergrund
zum Stadtbild gehören - und dies nicht ausschließlich als Arbeitskräfte
- mehr Prävention und Aufklärung sowie eine konsequente Strafverfolgung bei
Gewalt gegen Frauen (https://www.internationaler-bund.de/standort/212087/)
- faire Löhne für Menschen, die in fordernden, aber häufig schlecht entlohnten
Berufen arbeiten - etwa in Reinigungsdiensten, der Pflege oder Paketzustellung
- ein besseres Gesundheitssystem, in dem auch Geringverdienende alle nötigen
Behandlungen erhalten
"Uns ist wichtig, dass in dieser Debatte eines deutlich wird: Man darf keine
Mehrheiten gegen Minderheiten ausspielen. Das führt nur zu weiterer Spaltung und
verschärft bestehende Herausforderungen, statt sie zu lösen. Unsere Empfehlungen
zeigen, dass es viele konstruktive Wege gibt, allen Menschen - also der gesamten
Gesellschaft - zu helfen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und ein
respektvolles Miteinander zu fördern", betont IB-Präsidentin Petra Merkel.
Pressekontakt:
Internationaler Bund
Matthias Schwerdtfeger
Tel. 0171 546 75 35
mailto:matthias.schwerdtfeger@ib.de
http://www.ib.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/43905/6147560
OTS: Internationaler Bund
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