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Hannover (ots) - Am Freitagabend, 31.10.2025, hat die Polizeidirektion Hannover
mit verstärkten Kräften im gesamten Stadtgebiet Präsenz gezeigt, um möglichen
Auseinandersetzungen und der Begehung von Straftaten frühzeitig
entgegenzuwirken. Außerdem setzte die Polizei erstmals einen neu beschafften
Gaming-Koffer zum Zwecke der Präventionsarbeit mit Jugendlichen ein. Durch die
hohe Präsenz und konsequente Kontrollen verlief die Nacht insgesamt ohne größere
Zwischenfälle.
In den vergangenen Jahren registrierte die Polizei in der Halloweenacht
zahlreiche Straftaten, wie Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das
Sprengstoffgesetz, weshalb in diesem Jahr ein erhöhtes Kräftekontingent
eingesetzt wurde. Bereits im Vorfeld des gestrigen Einsatzes führte die Polizei
sogenannte Gefährderansprachen durch und belegte Personen mit
Aufenthaltsverboten, die im Vorjahr durch Straftaten aufgefallen waren. Ziel war
es, ein sicheres Umfeld für alle Feiernden zu gewährleisten und Störungen
bereits im Ansatz zu verhindern.
Zahlreiche Personen hielten sich bei gutem Wetter in den verschiedenen
Stadtteilen im Freien auf, um Halloween zu feiern. Diese waren ab den frühen
Abendstunden häufig in Kleingruppen anzutreffen.
Feststellungen und polizeiliche Maßnahmen in Laatzen
Im Bereich der Stadtbahnhaltestelle Laatzen Zentrum nahmen Polizeikräfte
Böllergeräusche wahr und kontrollierten eine Gruppe Jugendlicher. Dabei fanden
die Beamtinnen und Beamten mehrere sogenannte "Polenböller", einen Schlagstock
sowie geringe Mengen Cannabis. Die Gegenstände wurden beschlagnahmt. Am
Marktplatz wurde eine Frau leicht verletzt, nachdem sie von einer unbekannten
Person mit Eiern beworfen worden war.
Feststellungen und polizeiliche Maßnahmen in Ricklingen
In Ricklingen wurden wiederholt Böller gezündet. Festgestellte Gruppen wurden
gezielt kontrolliert. Im Bereich des Canariswegs fanden die Einsatzkräfte bei
einer Kontrolle eine Schreckschusspistole und beschlagnahmten diese. Eine
polizeilich bekannte Person, die bereits im Vorfeld mit einem Aufenthaltsverbot
belegt worden war, verstieß dagegen und wurde zur Durchsetzung der Maßnahme in
Gewahrsam genommen.
In der Beckstraße trafen Einsatzkräfte nach 23:00 Uhr auf eine Gruppe von über
100 Menschen, die eine private Halloweenparty in einem angemieteten Vereinsheim
ausgelassen feierten. Dabei war ein Teil der z.T. minderjährigen Personen nach
Angaben des Veranstalters gar nicht eingeladen gewesen. Bei Eintreffen der
Einsatzkräfte zum Zwecke einer Jugendschutzkontrolle löste sich die Party
selbstständig auf und die teilweise sehr aggressiven Gäste entfernten sich in
Kleingruppen. Währenddessen kam es zu einer Körperverletzung. Die Polizei
stellte präventiv die Personalien zahlreicher Personen fest.
Der Einsatz einer Polizeidrohne im Stadtteil Ricklingen bewährte sich. So
konnten flüchtende und zum Teil vermummte Personengruppen in einer Gartenkolonie
mithilfe der Nachtsichtoptik der Drohne schnell lokalisiert und durch
hinzugezogene Kräfte kontrolliert werden.
Zudem setzte die Polizei weitere technische Hilfsmittel ein. So wurde im Bereich
des Mühlenberger Marktes ein Teil des Platzes mit zuvor aufgebauten Lichtmasten
ausgeleuchtet, was den Einsatzkräften eine gute Übersicht über die anwesenden
Feiernden ermöglichte. Außerdem wurden zur besseren Übersicht und Begleitung von
Personengruppen auch Dienstpferde eingesetzt.
Feststellungen und polizeiliche Maßnahmen in Lahe
Zu Beginn des Abends wurde im Stadtteil Lahe wiederholt das Zünden von Böllern
durch Unbekannte festgestellt. Später erhielt die Polizei Hinweise auf eine
illegale Halloweenparty in einem leerstehenden Bauernhaus im Bereich der
Sutelstraße. Vor Ort trafen die Beamten auf eine Personengruppe im niedrigen
dreistelligen Bereich. Befragungen ergaben, dass diese einem Aufruf auf einer
Social-Media-Plattform gefolgt waren. Im Gebäude selbst traf die Polizei
niemanden mehr an, stellte jedoch Spuren fest, die auf eine zuvor stattgefundene
Feier hinwiesen und leiteten ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs ein. Im
Nahbereich angetroffene Personen wurden identifiziert. Ob diese nicht nur
zukünftige Gäste der illegalen Party waren oder auch als Tatverdächtige des
Hausfriedensbruchs in Betracht kommen ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
Positiv hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Beide
Institutionen arbeiteten nach einem neuen Schutzkonzept, bei dem sämtliche
halloweentypische Löscharbeiten, in der Nacht durch Polizeikräfte begleitet
wurden. Überwiegend handelte es sich dabei um die Löschung von kleineren
Containerbränden. Durch das beschriebene Vorgehen konnten Übergriffe auf
Einsatzkräfte der Feuerwehr verhindert werden. Angriffe auf Polizeibeamtinnen
und -beamte wurden in dieser Nacht nicht registriert.
Einsatz des Gaming-Koffers
Erstmals war das sogenannte Twitch-Team der Polizei Hannover mit einem
Gaming-Koffer im Einsatz. In einem sozialen und kulturellen Stadtteilzentrum in
Döhren traten eine Beamtin und ein Beamter mit zahlreichen Jugendlichen in den
direkten Austausch. Insgesamt nahmen über 100 Personen das Präventionsangebot
an.
Bilanz
Insgesamt stellten die eingesetzten Polizeikräfte die Identität von knapp 330
Personen fest, sprachen rund 100 Platzverweise aus und führten über 100
Gefährderansprachen durch.
Die Zahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren liegt im unteren zweistelligen
Bereich. Unter anderem ermittelt die Polizei wegen Verstößen gegen das
Sprengstoff-, Waffen- und Betäubungsmittelgesetz sowie wegen Körperverletzung
und Sachbeschädigung.
Polizeidirektor Tobias Giesbert, der an diesem Tag die Gesamteinsatzleitung
innehatte, zog ein positives Fazit:
"Dank der hohen Präsenz unserer Einsatzkräfte und der gut vorbereiteten und
behördenübergreifend vernetzten Zusammenarbeit mit Stadt, Jugendhilfe und
Bundespolizei verlief die Halloween-Nacht insgesamt ohne größere Vorfälle. Viele
Menschen haben friedlich gefeiert und sich an die Regeln gehalten. Insbesondere
unsere präventiven Maßnahmen im Vorfeld und am Einsatzabend haben gewirkt, wir
konnten frühzeitig eingreifen und größere Zwischenfälle verhindern."/ trim, nash
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Hannover
Tristan Möller
Telefon: 0511 109-1040 (für Rückfragen stehe ich bis 13:30 Uhr zur
Verfügung)
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
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OTS: Polizeidirektion Hannover
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