Berlin
Top-News
Berlin, Stadt
Fläche: 891,76 km²
Einwohner: 3.388.434
PLZ: 10178
 
| 
 | 
| Reimann zur aktuellen Behandlungsfehler-Statistik: Rechte der Patientinnen und Patienten im Schadensfall stärken | 
|  | 
| 
| 30.10.2025 14:30 Uhr | AOK-Bundesverband |  | 
| 
 Berlin (ots) - Aus Anlass der heute vorgestellten Behandlungsfehler-Statistik
des Medizinischen Dienstes Bund fordert die Vorstandsvorsitzende des
AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, eine gesetzliche Weiterentwicklung und
Stärkung der Patientenrechte, damit Betroffene von Behandlungsfehlern künftig
sachgerechter und zeitnäher entschädigt werden können:
 "In der medizinischen Versorgung können Fehler passieren - wie in jedem Bereich
des Lebens. Die aktuelle Statistik des Medizinischen Dienstes zeigt, dass sich
in Deutschland etwa jeder vierte geprüfte Verdacht auf einen Behandlungs- oder
Pflegefehler bestätigt. Das dürfte aber nur die Spitze des Eisberges sein. Denn
In vielen Fällen gehen die betroffenen Patientinnen und Patienten einem
vermuteten Fehler gar nicht erst nach.
 
 Das hat auch mit den hohen juristischen Hürden zu tun, mit denen die Betroffenen
konfrontiert sind. Aus unserer Beratung wissen wir, dass es für sie oft extrem
schwer ist, den kausalen Zusammenhang zwischen einem Behandlungs- oder
Pflegefehler und dem entstandenen gesundheitlichen Schaden zu beweisen. Daher
fordern wir eine Weiterentwicklung der Patientenrechte und eine Absenkung der
Beweislast. Eine überwiegende Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent sollte
künftig ausreichen, um den Zusammenhang zwischen einem Fehler und einem Schaden
zu beweisen.
 
 Wir unterstützen zudem die Forderung des MD Bund, dass Ärztinnen, Ärzte und
weitere Gesundheitsfachkräfte verpflichtet werden, die Patientinnen und
Patienten im Falle eines vermuteten Behandlungsfehlers umgehend zu informieren.
Solche Infos erhalten sie heute in der Regel nur, wenn sie gezielt danach fragen
- doch dafür fehlt den meisten Betroffenen das nötige medizinische Wissen. Die
AOK fordert daher, dass Patientinnen und Patienten künftig aktiv und ohne
Nachfragen über Behandlungsfehler oder Schäden durch Medizinprodukte informiert
werden.
 
 Nicht zuletzt brauchen wir mehr Anstrengungen zur Prävention von Behandlungs-
und Pflegefehlern sowie zur Verhinderung von Medizinprodukte- und
Arzneimittelschäden. Dazu könnte zum Beispiel der Aufbau eines Registers für die
sogenannten Never Events beitragen. Die systematische Meldung und Erfassung
dieser vermeidbaren schwerwiegenden Ereignisse in der medizinischen Versorgung
kann einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit leisten."
 
 Zum aktuellen Positionspapier der AOK-Gemeinschaft zur Stärkung der Rechte von
Patientinnen und Patienten: https://www.aok.de/pp/bv/positionen
 
 Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle:
 
 Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 1563042
E-Mail: mailto:presse@bv.aok.de
 
 Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/8697/6148325
OTS: AOK-Bundesverband
 | 
| 
 | 
| Quelle: ots / newsaktuell - Pressemitteilung - AOK-Bundesverband Für den Inhalt übernehmen wir keine Verantwortung
 |