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 Berlin (ots) - Die vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft
Energiebilanzen (AGEB) für die ersten drei Quartale 2025 zeigen gegenüber dem
Vorjahreszeitraum einen Anstieg des Primärenergieverbrauchs um 1,1 Prozent auf
7.721 Petajoule. Der Anteil des Mineralöls ist leicht gestiegen und Mineralöl
bleibt mit 38,1 Prozent der mit Abstand wichtigste Energieträger im deutschen
Energiemix.
 Mineralölprodukte kommen vor allem als Kraft- und Brennstoffe zum Einsatz -
insbesondere im Verkehr, jedoch auch in der Wärmeversorgung. Enthalten in den
AGEB-Zahlen sind auch die Mineralölprodukte, die nicht energetisch, sondern als
Grundstoffe von anderen Industrien wie der Chemie genutzt werden. "Damit wird
einmal mehr deutlich: Die Bedeutung von Kohlenwasserstoffen für
Energieversorgung und industrielle Wertschöpfung ist ungebrochen hoch. Das
bedeutet aber auch: Ohne Rahmenbedingungen, die Investitionen in CO2-neutrale
Kohlenwasserstoffe attraktiv machen, können die Klimaziele nicht erreicht
werden. Die Energiewende kann nur als Miteinander von Molekülwende und
Stromwende erfolgreich sein", kommentiert Prof. Christian Küchen,
Hauptgeschäftsführer en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie.
 
 Der Absatz von Ottokraftstoff stieg in den ersten drei Quartalen im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent. Der im Vorjahr stark gesunkene Absatz von
Dieselkraftstoff hat sich mit einem Absatzplus von 1,2 Prozent gegenüber dem
Vorjahr stabilisiert, obwohl der Anteil dieselbetriebener Fahrzeuge im Bestand
rückläufig ist. Im Gegensatz dazu ging der Absatz von Flugkraftstoff um 3
Prozent zurück. Ein besonders deutlicher Anstieg ist bei Heizöl zu verzeichnen:
Der Absatz stieg um fast 7 Prozent. Hauptgründe hierfür sind die kühle Witterung
zu Jahresbeginn sowie die gesunkenen Heizölpreise, die viele Verbraucher zu
Vorratskäufen veranlasst haben. Die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische
Industrie gingen dagegen um 3,5 Prozent zurück. Diese Entwicklung spiegelt die
schwache Industrieproduktion, insbesondere im Chemiesektor, wider.
 
 "Die langfristige Bedeutung von Molekülen für die Energieversorgung wird
zunehmend unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit und Resilienz auch im
Krisenfall betrachtet. Gerade flüssige, gut speicherbare Energieträger sind für
eine resiliente Versorgung unverzichtbar", so Küchen. Trotz der ungebrochenen
Nachfrage leidet die Kohlenwasserstoffbranche hierzulande jedoch unter
nachteiligen Wettbewerbsbedingungen, geprägt durch hohe Strom- und Gaspreise,
steigende CO2-Kosten verbunden mit den Sonderbelastungen des europäischen
Emissionshandels sowie strenge Auflagen und viel Bürokratie. "Hier muss die
Politik schnell für Verbesserungen sorgen, damit Wertschöpfungsketten,
Arbeitsplätze und eine resiliente Energie- und Grundstoffversorgung erhalten
bleiben. International attraktive Rahmenbedingungen sind auch eine Voraussetzung
für die Molekülwende. Wir brauchen Maßnahmen, die langfristig erfolgreiche
Geschäftsmodelle für Kohlenwasserstoffe als klimaschonende Energieträger und
Grundstoffe ermöglichen", so Küchen.
 
 Pressekontakt:
 
 Rainer Diederichs, Alexander von Gersdorff
 
 en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V.
Georgenstraße 24
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OTS: en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V.
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