Der Druck auf deutsche Steuersünder wächst.
Immer mehr ehemalige Steueroasen legen die Daten deutscher Kunden offen oder verlangen einen Nachweis dafür, dass die Konten tatsächlich bei Deutschen Finanzamt gemeldet sind. Große Schweizer Banken haben ihren Kunden sogar ein Ultimatum gesetzt: Wird innerhalb einer bestimmten Zeit kein Nachweis über eine Meldung bei der Finanzbehörde vorlegt, verliert sein Konto.
Aber nicht nur das beinahe schon klischeehafte Steuerparadies Schweiz liegt im Visier der deutschen Steuerfahnder. Auch kleiner Staaten wie Luxembourg und Österreich geraten zunehmend in Bedrängnis. Innerhalb der EU werden immer mehr Rufe laut, dass alle Mitglieder der Union die Bankdaten von Kunden aus anderen EU-Staaten herausgeben. So sollen Steuersünder innerhalb der Europäischen Union schneller ausfindig gemacht werden können. Außerdem sollen auf diesem Wege alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden um Steuerhinterziehung innerhalb der EU in Zukunft vorzubeugen. Vor allem Zinsen und Renditen aus Aktiengeschäften oder Binäroptionen wie die der banc de swiss, die auf ausländischen Konten anfallen, werden häufig nicht beim deutschen Finanzamt angegeben. Die fehlenden Steuereinnahmen belaufen sich auf Beträge in Millionenhöhe.
Steueroasen außerhalb der Europäischen Union
Schwieriger wird das Thema Steuerbetrug außerhalb den Grenzen der Europäischen Union. Hier können Staaten frei entscheiden, ob sie Daten herausgeben wollen oder nicht – und viele wollen nicht! Kein Wunder, denn gerade die Möglichkeiten Steuern zu sparen, ist gerade bei kleinen Staaten ein Argument sich anzusiedeln. Somit profitieren diese Staaten von der Steuerhinterziehung der Bürger anderer Staaten.
Dennoch bemüht sich die EU und natürlich auch Deutschland an sich, mit möglichst vielen Staaten Abkommen zu erzielen, um dieses Problem so weit wie möglich zu beseitigen. So gelang es beispielsweise Großbritannien solche Abkommen mit den Bermudas, den Caicos-, Jungfern- und Turksinseln sowie weiteren kleinen Gebieten zu unterzeichnen. Mit diesem Abkommen garantieren die Staaten, dass Kontodaten ausländischer Bankkunden, wie die Kontonummer, Geldtransfer und Kontostand sowie Name, Adresse und Geburtsdatum, direkt an das britische Finanzministerium weitergeleitet werden. Großbritannien will diese Informationen weiteren Ländern wie Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien zur Verfügung stellen. Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Steueroasen.
Bildquelle: flickr.com © Oliver Hallmann (CC BY 2.0)
Veröffentlichung: 29.05.2013 - C31236 - Bildnachweis: flickr.com © Oliver Hallmann (fotolia)