Leipzig (ots) - Das "Gläschen in Ehren" - es ist gesellschaftlich akzeptiert.
Doch Alkoholkonsum kann außer Kontrolle geraten. Über die angenehmen und die
schädlichen Aspekte des Trinkens diskutiert die Runde bei "Fakt ist!" am
Mittwoch, 27. August 2025, ab 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen sowie im Livestream auf
mdr.de.
Das Bierchen oder das Aperölchen: Schon die Verniedlichung zeigt, wie wir uns
den Alkohol schön trinken. Verharmlosend wird die Verkleinerungsform
drangehängt. Alkohol gehört immer dazu - bisweilen auch am Arbeitsplatz! Und wer
das Sektchen verweigert, wird nicht selten schief angesehen oder muss sich gar
dafür rechtfertigen, nicht zu trinken. "Genuss verbindet" - mit diesem Slogan
begrüßt der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure
die Besucher seiner Webseite.
Doch Alkohol ist und bleibt die Alltagsdroge Nummer 1 in Deutschland. Dem
aktuellen "Jahrbuch Sucht" zufolge konsumiert etwa ein Fünftel der Bevölkerung
Alkohol in riskantem bis suchtkrankem Ausmaß. Übermäßiges Trinken ist die
Ursache für viele Krankheiten, die auch tödlich enden können: Ca. 47.500
Menschen sterben in Deutschland jährlich an den Folgen ihres Alkoholkonsums.
Ist erstmal eine Abhängigkeit eingetreten, ist es schwer, von dem Nervengift
wieder weg zu kommen. Das ist nicht neu; getrunken wird trotzdem. Kritiker
bemängeln deshalb einen "zu laschen" Umgang des Staates mit dem Alkohol; er
mache es Konsumenten zu einfach. Es gibt hierzulande kein Werbeverbot für
Alkohol, keine höheren Steuern oder spezielle Geschäfte. Begleitetes Trinken ist
schon für Jugendliche ab 14 Jahren möglich.
Immerhin: Teile der jüngeren Generation trinken viel bewusster, bleiben teils
ganz abstinent. Der Pro-Kopf-Konsum von Alkohol ist in Deutschland seit mehreren
Jahren leicht rückläufig. Auch der Alkoholumsatz sinkt, während die
Verkaufszahlen von alkoholfreien Ersatzprodukten steigen. Dennoch bleibt die
Herstellung von Alkohol ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Hinzu kommt die Rolle des Alkohols als Kulturgut. Deutschland ist stolz auf
seine traditionsreiche Brauerei-Kultur. Unser Land zählt zu den zehn größten
Weinproduzenten der Welt - und seine Weinanbaugebiete sind auch touristische
Anziehungspunkte, beliebt nicht nur der lieblichen Landschaft wegen, sondern
auch für ihre guten Tropfen.
Wann ist der Genuss von Alkohol sozial akzeptiert, sogar erwünscht? Ab wann
führt er in die Sucht? Und welche Rolle spielt Alkohol als Wirtschaftsfaktor und
Kulturgut?
Darüber diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
- Dr. med. Paula Piechotta, B'90/Die Grünen, Bundestagsabgeordnete
- Luise Böhme, Winzerin aus Sachsen-Anhalt und Vizepräsidentin des Deutschen
Weinbauverbandes
- Sascha Hövelborn von der Suchthilfe Eisenach sowie
- Dr. med. Carl Meißner, Ernährungsmediziner aus Magdeburg.
Bürgerreporter Lars Sänger spricht unter anderem mit Menschen, die einst
exzessiv getrunken haben und dies heute nicht mehr tun und möchte wissen, wie es
das Studiopublikum mit dem "Gläschen in Ehren" hält. Zuschauerinnen und
Zuschauer zuhause können wieder mitdiskutieren im Live-Chat auf mdr.de.
Pressekontakt:
Thomas Ahrens, MDR-Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (0391) 539 21 21.
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7880/6104533
OTS: MDR Mitteldeutscher Rundfunk
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