Halle (ots) - Das Landesschulamt Sachsen-Anhalt hält Tausende von Lehrern
abgerechnete Stunden Extra-Arbeit für verdächtig und hat deren Anerkennung
vorerst versagt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Donnerstagausgabe). Die Fälle müssten "einer erneuten Nachprüfung unterzogen
werden", sagte Ministeriumssprecher Elmer Emig der MZ. Es handle sich um fünf
Prozent der insgesamt geltend gemachten Mehrzeiten.
Bei dem Streit geht es um Stunden aus dem vorvergangenen Schuljahr. Anerkannt
hat das Landesschulamt Mehrarbeit in Höhe von 303.000 Stunden. Weitere 16.000
Stunden hingegen sind strittig. Der Ministeriumssprecher betonte, ein Teil
dieser Forderungen könne sich bei den Prüfungen durchaus als rechtmäßig
herausstellen. "Erst nach abschließender Sachverhaltsaufklärung kann eine
abschließende Entscheidung zur Anerkennung getroffen werden."
Laut Ministerium haben einzelne Lehrer Elterngespräche, die Betreuung von
Sportwettkämpfen oder Hausaufgaben, Exkursionen, Aufsichten und sogar die
Zeugnisausgabe als Zusatzarbeit abgerechnet. Es habe auch Abrechnungen für Tage
gegeben, an denen die betreffende Lehrkraft krankgemeldet war.
Angesichts der zahlreichen strittigen Fälle will das Landesschulamt nun weniger
engmaschig kontrollieren. Zwar müssten die Schulen auch weiterhin die
Richtigkeit aller Angaben bestätigen, sagte Ministeriumssprecher Emig.
"Innerhalb des Landesschulamtes wurde aber angesichts der originären
Prüfverantwortung der Schulen die Dichte der Nachprüfungen zur
Verfahrensbeschleunigung und aus Kapazitätsgründen reduziert."
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