Berlin (ots) - Der Dokumentarfilm "Dorf bleibt Dorf" von Jean Boué schaut weit
ins Land - in die Prignitz. Kaum eine Gemeinde in Brandenburg ist
energietechnisch so hoch gerüstet wie Karstädt. Als ein Mineralölkonzern dort
eine Giga-Biomethangasanlage plant, regt sich erstmals Widerstand. Eine
Bürgerinitiative formiert sich und zieht in den Kampf gegen den Weltkonzern.
Wohin führt der Protest die Menschen, die für ihre Interessen einstehen? Eine
ermutigende Geschichte darüber, was Demokratie von unten bewirken kann. Das rbb
Fernsehen zeigt den 60-minütigen Dokumentarfilm am Mittwoch, den 17. September
um 20.45 Uhr. Bereits ab 12. September ist der Film in der ARD Mediathek
abrufbar.
David gegen Goliath in der Prignitz
Als der Bürgermeister und die Gemeindevertretung dem Shell-Konzern grünes Licht
geben, eine Biomethangasanlage zu planen, regt sich Widerstand. Nicht nur die
gigantischen Ausmaße rufen die Menschen in der Prignitz auf den Plan, sondern
vor allem auch die Aussicht auf Lärm, Schmutz und Gestank.
Eine Bürgerinitiative gründet sich: Stoppt Shell Karstädt! Einige Mitglieder
schließen sich zu einem Bürgerbündnis zusammen und treten als Wählergruppe bei
der Kommunalwahl an. Ihr Ziel: die Mehrheitsverhältnisse im Gemeindeparlament zu
verändern und dadurch die geplante Shell-Anlage doch noch zu verhindern. Auch
Angela und Volker kandidieren für das Bürgerbündnis Karstädt. Und sie sind
erfolgreich. Bei der Wahl zum Ortsbeirat wird das Bürgerbündnis auf Anhieb
stärkste Kraft. Auch in die Gemeindevertretung zieht die Wählergruppe ein und
verschiebt die Mehrheiten.
Bei einer abschließenden Bürgerbefragung stimmen drei Viertel der
Stimmberechtigten gegen die Shell-Anlage. Kurz darauf wird das Projekt von der
neu gewählten Gemeindevertreterversammlung endgültig abgelehnt. Die geplante
Biomethangasanlage der Shell AG ist an diesem Standort gescheitert. Ein Sieg für
das Bürgerbündnis Karstädt und seine Unterstützer. Angela, Volker und die
anderen haben mit ihrer Initiative einen Weltkonzern in die Flucht geschlagen.
Doch kaum ist der eine Protest verklungen, kommt schon die nächste Initiative um
die Ecke, um ihren Wald im Biosphärenreservat vor der Windindustrie zu retten.
"Dorf bleibt Dorf" erzählt von Courage und davon, was ziviler Widerstand
bewirken kann. David gegen Goliath in der Prignitz. Eine fast unglaubliche
Geschichte.
Der Dokumentarfilm von Jean Boué, der selbst in der Prignitz lebt, ist eine
Produktion von JABfilm im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Es ist
eine Art Fortsetzung, denn der Film entstand in derselben Gegend wie die mit dem
Grimme-Preis prämierte Beobachtung des Landtagswahlkampfs 2019 in der Prignitz
"Die Unerhörten".
Interviews, Video und Pressefotos
Der Film steht für akkreditierte Journalist:innen im rbb-Presseportal
(https://www.rbb-online.de/unternehmen/presse/) zur Ansicht. Honorarfreie
Pressefotos gibt es unter: https://www.ard-foto.de . Der Autor und Regisseur des
Films Jean Boué steht auf Anfrage für Interviews zur Doku bereit, wir
vereinbaren gern ein Gespräch mit ihm.
Premiere in der Freilichtbühne Karstädt
Am 9. September feiert "Dorf bleibt Dorf" in der Freilichtbühne Karstädt
Premiere, im Anschluss gibt es ein Filmgespräch. Mit dabei sind der Autor und
Regisseur Jean Boué und das Filmteam. Der Eintritt ist frei, Einlass ab 18.30
Uhr. Bei Interesse an Berichterstattung von der Veranstaltung melden Sie sich
bitte an unter: presseservice_termine@rbb-online.de.
Pressekontakt:
Presse und Information rbb
Ulrike Herr
Tel. 030 / 97 99 3 - 12 115
ulrike.herr@rbb-online.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/51580/6107933
OTS: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg
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