München (ots) -
- Sieben von neun größeren Hindernissen, insbesondere technologischer Art,
konnten seit 2015 weitgehend aus dem Weg geräumt werden
- Funktionierende Geschäftsmodelle und Kundenakzeptanz bleiben schwierig: Über
50 % der Befragten sehen sie als ernstzunehmendes Hindernis
- Während die Monetarisierung vernetzter Fahrzeuge für Hersteller schwierig war,
sehen Flottenbetreiber einen klaren Mehrwert und sind bereit, für
maßgeschneiderte Dienste zu zahlen. Eine gemeinsame Plattform für
Drittanbieter-Innovationen könnte die Lösung sein
Connected Services für Pkw - von Infotainment-Apps bis zum autonomen Fahren -
kommen seit Jahren kaum von der Stelle. Das könnte sich jetzt ändern. Eine neue
Studie von Roland Berger, der Connected Vehicle Systems Alliance (COVESA) und
Geotab zeigt: Die Technologie ist vorhanden, und viele bisherige Hindernisse für
einen flächendeckenden Einsatz, ob hohe Kosten oder mangelnde
Benutzerfreundlichkeit, sind weitgehend aus dem Weg geräumt. Auch betrachten
Fahrzeughersteller und Zulieferer Connected Services nicht mehr als optionales
Zusatzangebot, sondern als prioritäres Kernprodukt. Für die Studie wurden 27
Branchenakteure befragt, darunter OEMs, Zulieferer, Forschungseinrichtungen und
Händlergruppen.
Der Anteil der Befragten, die den Mangel an vernetzten Fahrzeugen als größtes
Hindernis für die Connected-Services-Einführung bezeichnen, sank von 84 Prozent
im Jahr 2015 auf nun 0 Prozent. Zugleich sieht 2025 nur noch die Hälfte der
Teilnehmer die Akzeptanz und die Zahlungsbereitschaft der Kunden als Barriere -
ein Wert, der 2015 noch bei nahezu 100 Prozent gelegen hatte. Weniger Änderung
gab es in einem anderen Bereich: 74 % betrachten das Fehlen funktionierender
Geschäftsmodelle weiterhin als größte Hürde für die flächendeckende Einführung
von Connencted Services. Branchenexperten empfehlen Strategien zur Überwindung
dieser Schwierigkeiten, z. B. die Einpreisung der Connected-Services-Kosten in
die Anschaffungskosten der Fahrzeuge und die Entwicklung differenzierter
Modelle, die auf die spezifischen Anforderungen von Flottenmanagern und
Konsumenten abgestimmt sind.
"Die Realisierung dieser Ziele erfordert eine erhebliche Anpassungsbereitschaft
der Branche", konstatiert Markus Baum, Partner bei Roland Berger. "Unsere Studie
skizziert ein wegweisendes Betriebsmodell, das der Branche drei radikal neue
Schritte abverlangt: die Entkopplung von Monetarisierung und Wertschöpfung, den
Aufbau funktionsübergreifender Teams aus Automotive- und
Software-Engineering-Spezialisten und die branchenweite Kooperation für eine
bessere Interoperabilität der Systeme." Für OEMs und Zulieferer ergibt sich
daraus folgende Botschaft: Anstatt sich auf die Entwicklung immer neuer
spektakulärer Features zu konzentrieren, sollten sie zusammenarbeiten und eine
standardisierte Plattform schaffen, die den Benutzern einen einfachen und
reibungslosen Zugang zu beliebten digitalen Diensten eröffnet.
Jede Kundengruppe braucht ihren eigenen Ansatz
Obwohl die Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft der Kunden für Connected Services
deutlich gestiegen ist, sehen 54 Prozent der Befragungsteilnehmer hier nach wie
vor das Haupthindernis für das Roll-out (2015: 96 %). Während manche glauben,
dass die Kunden sich schnell an die neuen Angebote gewöhnen werden und nicht
mehr darauf verzichten wollen, sehen andere die Zukunft von Abonnements
ausgesprochen kritisch. Zulieferer schätzen ihre Chancen grundsätzlich positiver
ein als OEMs. "Interessanterweise sind Zulieferer sehr viel mehr davon
überzeugt, dass Connected Services ein Umsatztreiber sein können. Die Hälfte der
befragten Zulieferer geht davon aus, dass vernetzte Dienste in zehn Jahren mehr
als 10 Prozent des OEM-Umsatzes ausmachen werden; bei den OEMs waren nur 33 % so
optimistisch", erklärt Baum.
Nach Ansicht der meisten Experten sollten die Hersteller Flottenmanager und
Konsumenten unterschiedlich ansprechen. So könnten sie ersteren z. B. Dienste
anbieten, die die Sicherheit erhöhen und die Kosten senken, während die
Konsumenten von einer größeren App-Auswahl profitieren könnten. Angesichts der
immer noch recht geringen Zahlungsbereitschaft dürften Konsumentenangebote auf
mehr Akzeptanz stoßen, wenn ihr Fokus auf dem Wert und weniger auf ihrem
Umsatzpotenzial liegt. Insgesamt wünschen sich die meisten Kunden eine
überschaubare Zahl von Connected Services, die nützlich sind und gut
funktionieren, z. B. die Möglichkeit, beliebte Streaming-Dienste unterwegs
nutzen zu können.
Die Anpassung des Betriebsmodells ist entscheidend
Damit Automotive-OEMs und ihre Zulieferer vernetzte Dienste erfolgreich
ausrollen können, brauchen sie ein neuartiges Betriebsmodell, das innovative
Wertschöpfungsansätze mit Prozessen für die Entwicklung von Softwareprodukten
und traditioneller Ingenieurskunst verbindet. Erreichen lässt sich dieses Ziel
durch die drei oben beschriebenen Anpassungsschritte. "Letztendlich sollte eine
Branche, die den Kunden, seine Wünsche und Erwartungen seit über einem
Jahrhundert kennt und studiert, in der Lage sein, eine persönliche Verbindung
herzustellen, die weit über das reine Fahrerlebnis hinausgeht", ist Baum
überzeugt.
Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit: https://ots.de/de3ihp
Über Roland Berger
Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem breiten
Leistungsangebot für alle relevanten Branchen und Unternehmensfunktionen. Roland
Berger wurde 1967 gegründet und hat seinen Hauptsitz in München. Die
Strategieberatung ist vor allem für ihre Expertise in den Bereichen
Transformation, industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung
bekannt und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten zu
verankern. Im Jahr 2024 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz von rund einer
Milliarde Euro.
Über COVESA
Die Connected Vehicle Systems Alliance ist eine offene und kollaborative globale
Community, die eine beschleunigte Realisierung des vollständigen Potenzials
vernetzter Fahrzeuge anstrebt. COVESA arbeitet nicht gewinnorientiert und ist
die einzige Allianz, die sich ausschließlich auf die Entwicklung
standardisierter Ansätze und Technologien für vernetzte Fahrzeuge konzentriert.
Ihre Akteure sind mit den Chancen und Herausforderungen der Automobilindustrie
bestens vertraut und begleiten diese durch eine digitale Transformation, die von
den Erwartungen der Kunden geprägt ist.
Über Geotab
Geotab ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für vernetzte Fahrzeug,
die die Effizienz und das Management von Flotten verbessern. Das Unternehmen
nutzt fortschrittliche Datenanalyse und KI, um die Leistung, Sicherheit und
Nachhaltigkeit von Flotten zu verbessern, Kosten zu senken und die Effizienz zu
steigern. Unterstützt von führenden Fachkräften aus den Bereichen
Datenwissenschaft und Ingenieurwesen betreut Geotab über 55.000 Kunden weltweit
und verarbeitet täglich 80 Milliarden Datenpunkte von mehr als 4,9 Millionen
Fahrzeugabonnements. Geotab genießt das Vertrauen von Fortune-500-Unternehmen,
mittelständischen Flotten und den größten Fuhrparks des öffentlichen Sektors
weltweit, einschließlich der US-Bundesregierung. Das Unternehmen engagiert sich
für Datensicherheit und Datenschutz und verfügt über die Zertifizierungen FIPS
140-3 und FedRAMP. Geotabs offene Plattform, ein Ökosystem von herausragenden
Partnern und der Marketplace bieten Hunderte von flottenfähigen
Drittanbieterlösungen. Dieses Jahr feiert Geotab 25 Jahre Innovation. Erfahren
sie mehr unter http://www.geotab.com , und folgen Sie Geotab auf LinkedIn oder
besuchen Sie Geotab News and Views.
Pressekontakt:
Silvia Constanze Zösch
Senior Expert Corporate Communications & PR
Tel.: +49 160 744-8750
E-Mail: mailto:Silvia.Zoesch@rolandberger.com
http://www.rolandberger.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32053/6110622
OTS: Roland Berger
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