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Mindestens 11.000 fehlen: Wie ausländische Fachkräfte Deutschlands Physio-Krise lindern können (FOTO)

5.09.2025 11:45 Uhr Frese Recruiting GmbH

Köln (ots) - Therapiebedarf auf Rekordniveau, doch die Fachkräfte fehlen: In deutschen Physiopraxen ist der Personalmangel dramatisch. Laut offiziellen Zahlen fehlen rund 11.000 Therapeuten - realistisch gesehen ist es wohl das Dreifache. In vielen Praxen könnte man theoretisch direkt erweitern oder neue Standorte eröffnen. Praktisch aber fehlen schlichtweg die Menschen, die behandeln könnten - mit gravierenden Folgen.

Ohne ausländische Fachkräfte wird es nicht mehr lange gehen, weil das vorhandene Personal bereits am Limit arbeitet und der Bedarf weiter steigt. Bleibt die Verstärkung aus, geraten nicht nur die Behandlungsqualität, sondern auch ganze Praxen in eine ernsthafte Schieflage. Wie eine erfolgreiche Integration gelingt und welche Chancen sich daraus ergeben, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Mehr als ein statistischer Engpass

Die offiziell benannten 11.000 fehlenden Physiotherapeuten bilden nur einen Bruchteil der tatsächlichen Versorgungslücke in Deutschland ab. In Wahrheit dürfte der Bedarf um ein Vielfaches höher liegen, denn viele Praxen melden offene Stellen längst nicht mehr, da sie ohnehin keine Bewerbungen erwarten.

Häufig berichten Praxisinhaber davon, dass sie auf einen Schlag zusätzliche Behandlungsräume auslasten oder neue Standorte schaffen könnten - gäbe es ausreichend Personal. Der Grund für die Diskrepanz zwischen Statistik und Realität liegt auch darin, dass gemeldete Stellen meist das absolute Minimum abbilden und keinerlei Entwicklungsperspektive für die Betriebe ermöglichen. Hinzu kommt: Durch den demografischen Wandel, die steigende Zahl chronischer Erkrankungen und die wachsende Bedeutung der Physiotherapie in Prävention und Rehabilitation nimmt der Bedarf jedes Jahr weiter zu. Gleichzeitig scheiden Jahr für Jahr Therapeuten altersbedingt aus dem Beruf aus, und der Nachwuchs fehlt. In Summe verschärft das die Situation zunehmend.

Folgen für Patienten und Branche

Die Auswirkungen des Mangels sind für Patienten in vielen Regionen bereits spürbar. Immer längere Wartezeiten auf Therapieplätze oder Ersttermine gehören zum Alltag, insbesondere bei akutem Bedarf oder nach Operationen kann die notwendige Behandlung oft nicht zeitnah beginnen.

Für die betroffenen Praxen selbst ergeben sich weitere Konsequenzen: Sie können der vorhandenen Nachfrage nicht mehr gerecht werden, Expansionspläne verpuffen und Investitionen bleiben aus. Während die Belastung für das bestehende Personal weiter wächst, besteht die Gefahr, dass Behandlungsqualität und Patientenversorgung langfristig Schaden nehmen. Je länger die Situation andauert, desto größer der Rückstau und die Frustration bei Patienten sowie Mitarbeitern. Sollte sich an den Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren nichts ändern, droht eine dauerhafte Überlastung des Systems mit weiter steigenden Wartezeiten, eingeschränkten Entwicklungschancen und wirtschaftlichen Einbußen für die gesamte Branche.

Bürokratische und sprachliche Hürden auf dem Weg zur Lösung

Als eine der bisher wenigen Lösungen rücken ausländische Fachkräfte in den Fokus, die dringend benötigte Entlastung versprechen. Besonders viele Physiotherapeuten kommen derzeit aus Indien, Nordafrika, der Türkei oder zunehmend auch aus südamerikanischen Ländern nach Deutschland. Doch die Integration dieser Mitarbeitenden ist an zahlreiche Hürden geknüpft - allen voran das Sprachniveau, das für die Arbeit in Physiopraxen in Deutschland benötigt wird. Während das sogenannte B1-Zertifikat als Minimum ausreicht, um ein Visum zu beantragen, ist für die dauerhafte Berufsausübung das höhere B2-Niveau verpflichtend. Das Erreichen dieser Sprachkompetenz ist für Bewerber aus dem Ausland oft kostenintensiv und mit langen Vorlaufzeiten verbunden.

Parallel dazu müssen ausländische Abschlüsse im Rahmen aufwändiger Anerkennungsverfahren geprüft werden, die nicht nur Geduld, sondern teils auch erhebliche finanzielle Mittel erfordern. Unterschiede in den Regularien zwischen den Bundesländern sowie überwiegend papierbasierte Prozesse führen zu weiteren Verzögerungen und Unsicherheiten. Zwar existieren bereits Ansätze für mehr Digitalisierung und effizientere Verfahren, jedoch bleibt es bislang beim Flickenteppich statt einer flächendeckenden Vereinfachung.

Integration als Chance für alle Beteiligten

Die nachhaltige Integration ausländischer Fachkräfte gelingt, wenn sprachliche, fachliche und soziale Faktoren zusammenspielen. Wichtig ist, dass neue Mitarbeitende frühzeitig ein realistisches Bild vom Arbeitsalltag und den Abläufen in deutschen Praxen erhalten - von der Dokumentation bis hin zu organisatorischen Besonderheiten im Gesundheitssystem. Gleichzeitig erleichtert ein umfassendes Onboarding den Einstieg: Mentoring, Begleitung im Alltag und Unterstützung bei administrativen Aufgaben wie Bürokratie oder Wohnungssuche sind entscheidend, damit neue Teammitglieder sich zügig wohlfühlen.

Positive Erfahrungen zeigen, dass Praxisteams von kultureller Vielfalt und neuen Perspektiven profitieren können - vorausgesetzt, die Integration wird als aktiver Prozess verstanden und gefördert. Wird Integration ganzheitlich gedacht, profitieren alle: Arbeitgeber sichern sich motivierte Fachkräfte, Kollegen werden entlastet, und die Patientenversorgung kann langfristig stabilisiert werden.

Blick in die Zukunft: Mehr Vielfalt, mehr Versorgungssicherheit

Mit wirksamen Maßnahmen zur gezielten Gewinnung und nachhaltigen Integration ausländischer Fachkräfte kann die physiotherapeutische Branche handlungsfähig bleiben und ihre Kapazitäten deutlich ausweiten. Gesetzliche Vereinfachungen und bundesweit einheitliche Standards könnten die Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte deutlich beschleunigen. Gleichzeitig eröffnen sich durch den Zuzug internationaler Therapeuten neue Chancen für Innovation und interkulturellen Austausch im Praxisalltag. Werden die vorhandenen Barrieren konsequent abgebaut, entsteht in deutschen Physiopraxen nicht nur mehr Versorgungssicherheit, sondern auch eine lebendige, vielfältige Arbeitswelt - ein entscheidender Schritt in eine zukunftsfähige Versorgung und für ein robusteres Gesundheitssystem insgesamt.

Über Tobias Frese:

Tobias Frese ist Gründer und Geschäftsführer der Frese Recruiting GmbH. Die Personalagentur vermittelt qualifizierte Physiotherapeuten aus dem Ausland an deutsche Praxen. Dabei übernimmt die Agentur den kompletten Prozess von Auswahl bis Integration. Mehr Informationen unter: http://www.frese-recruiting.de

Pressekontakt:

Frese Recruiting GmbH Vertreten durch: Tobias Frese E-Mail: mailto:info@frese-recruiting.de Webseite: https://www.frese-recruiting.de/

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/178186/6111514 OTS: Frese Recruiting GmbH


Quelle: ots / newsaktuell - Pressemitteilung - Frese Recruiting GmbH
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