Winterberg (ots) - Einen besonderen Gast konnte die DRF Luftrettung heute beim
gemeinsamen Windentraining mit der Bergwacht Winterberg und Höhenrettern der
Feuerwehr Dortmund in Winterberg begrüßen: Bundeskanzler Friedrich Merz besuchte
am Vormittag im Rahmen des laufenden Trainings die Kolleginnen und Kollegen
beider Organisationen.
Der Bundeskanzler nahm direkt nach seiner Ankunft an einem der
Trainingsdurchläufe teil: Dazu gehörte zunächst ein Erkundungsflug über das
Gelände, beim anschließenden zweiten Flug hatte Friedrich Merz die Gelegenheit,
den Ablauf einer Windenrettung zu beobachten. Mit einer Seillänge von 90 Metern
erlaubt die Winde die notärztliche Versorgung und Rettung von schwer kranken und
verletzen Patienten auch in schwierigem oder unzugänglichem Gelände.
"Beim heutigen Windentraining stellen wir die Vielseitigkeit der Notfallrettung
aus der Luft eindrucksvoll in den Fokus", betont Dr. Krystian Pracz,
Vorsitzender der Geschäftsführung der DRF Luftrettung. "Die DRF Luftrettung
bringt eine Expertise aus mehr als 25 Jahren Windenrettung in die regelmäßigen
Trainings mit Bergwacht und Höhenrettern der Feuerwehr ein - so stellen wir Hand
in Hand die bestmögliche Versorgung für unsere Patienen sicher."
Intensiver Austausch über Rolle der Notfallrettung
Im anschließenden Gespräch zwischen Friedrich Merz, DRF Luftrettung und
Bergwacht im Deutschen Roten Kreuz (DRK) tauschten sich die Teilnehmenden über
die Herausforderungen der Luftretter und Blaulichtorganisationen im
Einsatzalltag aus.
Zur Sprache kamen weiterhin die derzeitige Struktur der Notfallrettung, deren
Finanzierung sowie die Zusammenarbeit aller im Rettungswesen aktiven
Organisationen. Ein Anliegen hierbei: Die Gleichstellung der ehrenamtliche
Helfer. So betonte Dr. Lischke, Mitglied der Bundesleitung Bergwacht im DRK:
"Ziel ist es, dass ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in Hilfsorganisationen
wie dem DRK - und damit auch der Bergwacht - bundesweit rechtlich den
Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks
gleichgestellt werden."
Auch die Reformen der Rettungsdienstgesetzgebung sowohl auf Bundes- als auch auf
Landesebene in Nordrhein-Westfalen waren Thema des Austauschs. Alle
Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass hier neben dem bodengebundenen
Rettungsdienst und der Luftrettung auch die Sonderrettungsdienste wie die
Bergwacht/Bergrettung und die Wasserwacht/Wasserrettung mehr Beachtung finden
müssen. "Unsere Bergwacht versorgt jeden unabhängig vom Aufwand, deshalb sollte
diese wichtige Arbeit auch in der Kostenstruktur berücksichtigt werden", so Dr.
Fritz Baur, Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Einigkeit
herrschte auch darüber, dass es gelte, die Versorgungsqualität weiter zu
verbessern und das Gesamtsystem Notfallrettung auf sichere Füße zu stellen.
"Mit Blick auf den Wandel in der Krankenhauslandschaft wird die Bedeutung des
Rettungsdienstes und insbesondere der Luftrettung zukünftig an Bedeutung
gewinnen", unterstrich Dr. Krystian Pracz. "Insbesondere die Fixierung des
Rettungsdienstes und der präklinischen Notfallmedizin im Sozialgesetzbuch (SGB)
V ist grundlegend, um die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in
Deutschland nachhaltig zu verbessern. Wichtig ist es zudem, die Nutzung moderner
technischer Möglichkeiten wie Nachtflug- und Instrumentenflugverfahren
flächendeckend zu ermöglichen. Wir sind in der Lage, diese Verfahren
einzusetzen, jetzt ist es am Gesetzgeber, die entsprechenden Rahmenbedingungen
zu schaffen."
Der Bundeskanzler zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Luftretter und der
an der Windenrettung beteiligten Organisationen: "Ich möchte mich herzlich für
die Möglichkeit bedanken, hier heute am Windentraining teilzunehmen und so einen
eindrucksvollen Einblick in die Leistungsfähigkeit der DRF Luftrettung zu
gewinnen. Ich konnte feststellen, dass die Teams hochprofessionell, perfekt
abgestimmt und mit hervorragender Ausrüstung arbeiten. Auch im Bundeskabinett
ist das Thema Notfallhilfe aktuell präsent: Letzte Woche wurde der Beschluss
gefasst, einen Nationalen Sicherheitsrat einzusetzen. Er wird sich mit allen
Fragen des Bevölkerungsschutzes befassen und ermöglicht eine umfassende
Vorbereitung, Abstimmung, Kommunikation und Durchführung aller nötigen Maßnahmen
im Katastrophenfall. Auch die Länder und alle betroffenen Hilfsorganisationen
werden hierbei einbezogen werden. Mein Dank geht an dieser Stelle nochmals an
alle diejenigen - und hier möchte ich insbesondere die vielen ehrenamtlich
Tätigen hervorheben - die dafür sorgen, dass wir hier in Deutschland Standards
setzen in der Notfallrettung."
Die Station Dortmund der DRF Luftrettung
Die im Jahr 2003 übernommene Station befindet sich am Flughafen Dortmund. Es
kommt ein Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor und Rettungswinde zum
Einsatz. Zur Besatzung gehören jeweils ein Pilot (nachts zwei), ein Notarzt und
ein Notfallsanitäter. Die Piloten werden von der DRF Luftrettung gestellt, das
notärztliche Personal sowie die HEMS-TC durch die DRF Luftrettung Die
eingesetzten Notfallsanitäter verfügen über Zusatzausbildung zum Windenführer
(Winchoperator).
Der Intensivtransporthubschrauber Christoph Dortmund steht rund um die Uhr für
Einsätze bereit. Er wird für dringende Transporte zwischen Kliniken alarmiert.
Notfallorte im Umkreis von 60 Kilometern kann der Dortmunder Hubschrauber der
DRF Luftrettung in maximal 15 Flugminuten erreichen.
Informationen unter http://www.drf-luftrettung.de
Über die DRF Luftrettung
Die DRF Luftrettung mit Sitz in Filderstadt ist eine der größten
Luftrettungsorganisationen Europas. Von 32 Stationen an 30 Standorten in
Deutschland aus starten die Hubschrauber und Ambulanzflugzeuge der
gemeinnützigen Organisation zu ihren Einsätzen. Hierzu gehören Einsätze in der
Notfallrettung, Verlegungsflüge von kritisch kranken oder verletzten Personen
zwischen Kliniken und Rückholungen von Patientinnen und Patienten aus dem
Ausland. An 13 der Hubschrauberstationen sind die Crews rund um die Uhr
einsatzbereit, an zwei weiteren ist die Besatzung im Tagbetrieb mit erweiterten
Randzeiten einsatzbereit. An fünf Standorten kommen Hubschrauber mit
Rettungswinde zum Einsatz. Insgesamt leistete die DRF Luftrettung 35.850
Einsätze im Jahr 2024. Für den kontinuierlichen Ausbau ihrer lebensrettenden
Aufgabe ist die gemeinnützige Luftrettungsorganisation auf finanzielle
Unterstützung angewiesen. Rund 400.000 Fördermitglieder weiß der DRF e.V.
bereits an seiner Seite. Unterstützen Sie uns und werden auch Sie Mitglied.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.foerderverein-drf-luftrettung.de .
Über die Bergwacht im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe
Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Bergwacht Winterberg (DRK-Kreisverband
Brilon) von einem Pistendienst im Winter zu einer Rettungsorganisation
entwickelt. Mit der Bergwacht Attendorn (DRK-Kreisverband Olpe) befindet sich
eine weitere Bergwacht im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe im Aufbau. Ihre
Einsatzgebiete sind das Sauerland, das Wittgensteiner Land und das Siegerland.
In der meisten Zeit des Jahres rettet die Bergwacht überwiegend Wanderer und
Bergsteiger. In den Wintermonaten konzentrieren sich die Einsätze stark auf
Wintersportler. Ganzjährig führt die Bergwacht die Rettung aus unwegsamem
Gelände inkl. der Luftrettung durch. Als erstes Glied in der Rettungskette
übernehmen die insgesamt 40 ehrenamtlichen Kräfte eine fachgerechte
Erstversorgung, die dem Stand der Technik und der Notfallmedizin entspricht.
Allein im Jahr 2024 absolvierte die Bergwacht im DRK-Landesverband
Westfalen-Lippe 346 Einsätze.
Pressekontakt:
DRF Luftrettung
Rita-Maiburg-Straße 2
D-70794 Filderstadt
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Claudia Lenk
T +49 711 7007-2205
mailto:claudia.lenk@drf-luftrettung.de
DRK-Landesverband Westfalen-Lippe
Sperlichstraße 25
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T +49 251 9739-137
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OTS: DRF Luftrettung
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