Berlin/München (ots) - Wenn morgen in München die IAA eröffnet, hat Bayerns
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Ton gesetzt: Er will am Auto als
Hauptverkehrsmittel und am Verbrenner als Antrieb festhalten. Der ökologische
Verkehrsclub VCD hält dagegen: Das Auto hat nur eine Zukunft, wenn es
emissionsfrei, sicher und stadtverträglich wird. Der öffentliche Verkehr muss in
Stadt und Land zur komfortablen Alternative werden. Der VCD fordert mehr
E-Mobilität, ein Bonus-Malus-System bei der Kfz-Steuer und strenge CO2-Ziele.
Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende, hält wenig vom neuen Image der IAA als
vermeintlichem Innovator für die Verkehrswende: "Alle zwei Jahre feiert sich die
Automobilindustrie als Fortschrittsgarant. Doch die Realität sieht anders aus.
Die Autokonzerne wollen die Vorgaben der europäischen CO2-Mindeststandards
abschwächen, um den Verbrenner künstlich am Leben zu erhalten. Dafür erhalten
sie von Markus Söder Schützenhilfe - und merken anscheinend nicht, dass sie sich
mit dieser rückwärtsgewandten Haltung ins Aus manövrieren. Es gilt, die
Herausforderungen der Zeit anzunehmen, also die Elektrifizierung des Autos und
dessen Integration in eine nachhaltige Mobilitätswelt voranzutreiben. Dies
sollte die IAA abbilden, sonst wird sie zum Auslaufmodell."
Der VCD sieht in den europäischen CO2-Mindeststandards eines der effektivsten
Instrumente, um die Verbreitung von Elektroautos zu fördern. Allein in
Deutschland haben die Vorgaben für 2025 einen Anstieg um fast 40 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr bewirkt. Der Marktanteil beträgt aktuell 18 Prozent, bis
2035 - also in 10 Jahren - sollen es 100 sein.
Der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Michael Müller-Görnert, ergänzt:
"Dieses Ziel ist nur dann erreichbar, wenn mehr kleine und günstige E-Autos auf
den Markt kommen. Vor allem die kompakten Modelle französischer und koreanischer
Hersteller sind derzeit gefragt, entsprechende Fahrzeuge aus deutscher
Produktion dagegen Mangelware. Wo bleiben die kleinen bezahlbaren E-Autos von VW
& Co, die Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz bereits auf der vergangenen IAA
einforderte? Dass VW erst ab dem kommenden Jahr peu-a-peu mit erschwinglichen
und massentauglichen E-Autos auf den Markt kommen will, ist (zu) spät."
Müller-Görnert sieht auch die Politik in der Pflicht: "Der Gesetzgeber kann die
Antriebswende mit klugen Anreizen beschleunigen. Dazu gehört zuallererst ein
Bonus-Malus-System, wie es bereits Frankreich, die Niederlande oder die
nordischen Staaten eingeführt haben." Dort zahlen Fahrzeuge mit hohem
CO2-Ausstoß bei der Neuzulassung einmalig mehr und finanzieren damit den Bonus
für sparsame und emissionsfreie Autos. Der Marktanteil von E-Autos liegt in
diesen Ländern weit höher als in Deutschland. Ein Modell, das der VCD
befürwortet.
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