Hannover (ots) - Gasunie investiert massiv in den Ausbau des Standorts Achim, um
von Niedersachsen aus die Energieversorgung in Deutschland und den
Nachbarländern zu sichern und die Transformation zur Wasserstoffwirtschaft
voranzutreiben. In Achim werden die Weichen für eine nachhaltige und
zukunftssichere Energieinfrastruktur gestellt.
Davon konnte sich heute der niedersächsische Wirtschaftsminister Grant Hendrik
Tonne bei seinem Besuch auf der Baustelle in Achim-Embsen überzeugen. Dort
entsteht aktuell ein internationales Energiedrehkreuz. Dieses umfasst eine neue,
elektrisch betriebene Verdichterstation sowie zwei bedeutende Pipelineprojekte
und gestaltet die Energiezukunft Niedersachsens und Nordwesteuropas maßgeblich.
Schon heute fließt fast jede fünfte in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde
Gas über Achim. Dieser Wert wird in Zukunft noch einmal zunehmen. Der Standort
dient zur direkten Verteilung internationaler Gasströme aus den Niederlanden,
Norwegen und von den LNG-Importterminals und gibt die Energie an nationale und
internationale Verteilnetze weiter.
Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne : "Norddeutschland ist die tragende
Säule der bundesweiten Energieversorgung. Als Teil der Norddeutschen
Wasserstoffstrategie unterstützt Niedersachsen aktiv die Modernisierung der
Industrie. Gasunie spielt als strategischer Gasnetzbetreiber eine entscheidende
Rolle, wenn wir in den kommenden Jahren klimaneutral und gleichzeitig
international wettbewerbsfähig sein wollen: Die Industrie braucht bezahlbaren
Wasserstoff in großen Mengen. Achim als internationales Energiedrehkreuz wird
zum Baustein für die Versorgungssicherheit Deutschlands und ist ein Zeichen des
Engagements von Gasunie, die Energiewende voranzutreiben."
Britta van Boven, Geschäftsführerin Gasunie Deutschland : "In Niedersachsen
investieren wir weiter in unsere leistungsstarke, grenzüberschreitende
Infrastruktur, die Produzenten, Verbraucher und Speicher verbindet - und zwar
sowohl beim Erdgas als auch beim Wasserstoff. Das macht unser Netz zum Herzstück
für Versorgungssicherheit und Energiewende im Zentrum Nord-West-Europas."
Neue Verdichterstation als Schlüsselprojekt
Die neue, elektrisch betriebene Verdichterstation Achim West, deren
Inbetriebnahme für Ende Dezember 2026 geplant ist, gilt als Schlüsselprojekt im
Rahmen der nordwesteuropäischen Energieversorgung. Mit einer Investitionssumme
von rund 250 Millionen Euro werden auf dem rund sieben Hektar großen Gelände
derzeit Fundament- und Tiefbauarbeiten durchgeführt. Aktuell sind etwa 90
Bauarbeiter auf dem Gelände im Einsatz, um die ambitionierten Zeitpläne
einzuhalten.
Britta van Boven führte den niedersächsischen Wirtschaftsminister über die
Baustelle und erläuterte die zentralen technischen Ansätze:
- Die Verdichterstation Achim West dient der Entlastung von zwei bestehenden
Verdichterstationen am Standort.
- Zwei der insgesamt drei Verdichter-Einheiten sollen Ende Dezember 2026 in
Betrieb gehen.
- Die dritte Einheit wird voraussichtlich im Jahr 2027 fertiggestellt, womit die
Anlage ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen wird.
- Die Station nimmt neben Gasmengen aus Norwegen und den Niederlanden auch Gas
aus den LNG-Terminals Stade und Brunsbüttel auf und verdichtet diese für den
Weitertransport, insbesondere in die Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL)
Richtung Osten und Süden.
Wasserstoffinfrastruktur in Achim: Weichenstellung für die Energiewende
Britta van Boven betonte die große strategische Bedeutung der neuen
Infrastruktur für die Entwicklung des Wasserstoffmarktes: Die neue
Wasserstoffleitung verbindet das bereits auf den zukünftigen
Wasserstofftransport vorbereitete Teilsystem von Achim aus in Richtung
Südniedersachsen und wird Teil des mehr als 9.000 Kilometer langen deutschen
Wasserstoff-Kernnetzes sein. Bereits in einer ersten Ausbaustufe wird der
Transport von Wasserstoff von Emden und der niederländischen Grenze bis nach
Hamburg ermöglicht. Damit nimmt der Standort Achim eine herausragende Rolle für
den Aufbau einer internationalen Wasserstoffwirtschaft ein. So ermöglicht
Gasunie der deutschen Industrie den Umstieg von Kohle auf klimafreundlichen
Wasserstoff und leisten einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen
Transformation.
Stärkung des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen - Klimaneutralität als Ziel
Mit der Realisierung der Verdichterstation und der beiden Leitungsbauprojekte
sichert Gasunie nicht nur die Energieversorgung für Industrie und Millionen
Haushalte, sondern stärkt auch den Wirtschaftsstandort Niedersachsen. Das
Unternehmen hat in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich dazu beigetragen, dass
sich Niedersachsen zum "Energieland Nr.1" entwickelt hat. In seiner ersten
Regierungserklärung hatte Ministerpräsident Lies geäußert, Niedersachsen zum
"Wasserstoffland Nr. 1" ausbauen zu wollen. Zur Erreichung dieses Zieles will
Gasunie ihren Beitrag leisten.
Zwei neue Leitungen im Raum Achim
Die Energietransportleitung (ETL) 182 nimmt die an den LNG Terminalstandorten
Stade und Brunsbüttel angelandeten Gasmengen auf und transportiert diese von
einem Einspeisepunkt südlich der Elbe nach Achim. Von hier aus wird das Gas in
das bestehende deutsche Gasverbundnetz eingespeist und steht auch Industrie und
Haushalten in Niedersachsen sicher zur Verfügung.
Der Bau der 86 km langen Leitung befindet sich aktuell in der Planfeststellung,
die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn wurde
im August 2025 genehmigt.
Mit der Energietransportleitung (ETL) 187 plant Gasunie den Bau und Betrieb
einer rund 38 Kilometer langen Leitung für Wasserstoff zwischen der
Verdichterstation Achim-Embsen und der Station Lehringen süd-östlich von Verden.
Die Leitung ist im bundesweiten Wasserstoff-Kernnetz enthalten, das im Herbst
2024 verabschiedet wurde. Sie trägt somit zur Dekarbonisierung der deutschen
Wirtschaft bei. Die Leitung ist Bestandteil des Gasunie-Wasserstoffprojektes
Hyperlink, das den deutschen mit dem niederländischen und dänischen
Wasserstoffmarkt verbindet. Sie erhält eine Förderung als wichtiges Projekt der
Energiewende, unter anderem durch das Bundesland Niedersachsen (IPCEI-Projekt).
Das Projekt befindet sich in der Planungsphase, das offizielle
Genehmigungsverfahren ist noch nicht eingeleitet.
Gasunie Deutschland - full of new energy
Gasunie Deutschland Transport Services GmbH mit Sitz in Hannover ist
verantwortlich für das Management, den Betrieb und den Ausbau eines rund 4.600
Kilometer langen Fernleitungsnetzes. Aufgrund seiner geographischen Lage
übernimmt das insgesamt über 17.000 Kilometer lange Leitungsnetz der Gasunie in
den Niederlanden und in Deutschland die Funktion einer Gasdrehscheibe für
Nordwesteuropa. Gasunie Deutschland ist ein Tochterunternehmen der N.V.
Nederlandse Gasunie. Als wichtiger Bestandteil des norddeutschen Erdgasnetzes
leisten die Transporteinrichtungen der Gasunie einen wesentlichen Beitrag zur
sicheren Gasversorgung in Deutschland und Europa. Gasunie treibt den
Wasserstoffmarkt voran, indem sie Angebot und Nachfrage nach Wasserstoff
miteinander verbindet und die notwendige Infrastruktur rechtzeitig zur Verfügung
stellt. Auf diese Weise stärkt Gasunie die Energiewende. Als wichtiger Baustein
der Energiewende und IPCEI-Projekt erhält die ETL 187 (Hyperlink 2) zudem eine
staatliche Förderung. Neben dem Land Niedersachsen zählen der Bund und die Freie
Hansestadt Bremen zu den Fördermittelgebern. http://www.gasunie.de
Pressekontakt Gasunie Deutschland:
Dr. Philipp v. Bergmann-Korn
Tel 0172 5410265
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/172519/6113608
OTS: Gasunie Deutschland
|