Bonn (ots) - DVT-Jahrestagung 2025: Futtermittelwirtschaft fordert
Verlässlichkeit und Kooperation nach Politikwechsel
Mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern findet die 25. Jahrestagung des
Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT) in Berlin statt. Unter dem Leitthema
"Die Zukunft nachhaltiger Tierhaltung und Tierernährung - eine Momentaufnahme
nach dem Politikwechsel" eröffnete DVT-Präsident Cord Schiplage die
Veranstaltung mit einem deutlichen Appell an Politik und Gesellschaft.
Politikwechsel und Erwartungen an die Branche
"Deutschland hat im Frühjahr gewählt. Die Regierung ist seit 128 Tagen im Amt.
Wir warten auf Entscheidungen und haben einige bereits zur Kenntnis genommen.
Derzeit stehen die Haushaltsberatungen für das Jahr 2026 an", sagte der
DVT-Präsident
Er machte deutlich, dass der angekündigte Politikwechsel für die Branche bereits
spürbar sei. Gleichzeitig verwies er auf die Notwendigkeit klarer Entscheidungen
in allen Bereichen, die Landwirtschaft, Ernährung und Futtermittelwirtschaft
betreffen - von Umwelt- und Wirtschaftspolitik bis zu internationalen
Handelsabkommen. Auch beim Bürokratieabbau sieht Schiplage dringenden
Handlungsbedarf. Überregulierung und komplexe Vorschriften wie bei
Nachhaltigkeitsberichterstattung oder Genehmigungsverfahren würden Unternehmen
zusätzlich belasten und ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen.
Die Futtermittelwirtschaft brauche klare Rahmenbedingungen für Investitionen, um
ihre Rolle in der Lebensmittelkette zu festigen. "Wir sind immer betroffen, weil
Ernährung systemrelevant ist und die Lieferketten beeinflusst werden", betonte
Schiplage.
In seiner Rede ging Schiplage auf die aktuelle Lage der Futtermittelindustrie
ein. Während die Tierbestände in Deutschland langfristig rückläufig seien, habe
die Mischfutterproduktion im Wirtschaftsjahr 2024/25 auf 22,2 Millionen Tonnen
leicht zulegen können. "Die kleine Trendwende darf allerdings nicht über die
allgemeine volatile Gesamtlage hinwegtäuschen", so der DVT-Präsident.
Zentraler Diskussionspunkt ist zudem die Versorgung mit Eiweiß. Schiplage
stellte klar: "Es geht um eine grundsätzliche Debatte über das Für und Wider der
Versorgung mit tierischem versus pflanzlichem Eiweiß. Ich kann diese
Auseinandersetzung nicht nachvollziehen, denn es ist weltweit unbestritten, dass
wir beides brauchen und allein mit einer pflanzlich basierten Produktion die
Weltbevölkerung nicht ernähren können."
Er verwies auf die Rolle der Futtermittelwirtschaft bei der Nutzung von
Co-Produkten, die nicht für die menschliche Ernährung geeignet sind, und betonte
die Verbindung von Ernährungssicherung und Klimaschutz. Zugleich hob er hervor,
dass Kreislaufwirtschaft und Innovationen wie neue Züchtungstechniken wichtige
Bausteine seien, um Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit gleichzeitig
sicherzustellen.
25 Jahre DVT: Wirtschaft mit Leidenschaft
Die Jahrestagung steht zugleich im Zeichen des 25-jährigen Bestehens des DVT.
Schiplage erinnerte an die Fusion der Vorgängerverbände im Jahr 2000 und die
seither gewachsene Rolle des DVT als führende Stimme der Futtermittelwirtschaft.
Die Bündelung der Kräfte in einem Wirtschaftsverband habe es ermöglicht,
Aufgaben und Interessen schlagkräftiger zu vertreten und die enge,
vertrauensvolle Verbindung zu Politik, Verwaltung und Gesellschaft aufzubauen.
Seitdem ist der DVT die größte Interessenvertretung der Futtermittelwirtschaft
in Deutschland und hat sich als feste Größe innerhalb der Lebensmittelkette
etabliert. Zugleich appellierte er an alle, die sich mit den Fragen der Futter-
und Lebensmittelkette befassen: "Wir brauchen wieder eine größere Leidenschaft
für den ländlichen Raum und Vertrauen in Lösungen, die von der Wirtschaft selbst
entwickelt werden", sagte Schiplage mit Blick auf die kommenden Jahre. "Dafür
ist die Futtermittelwirtschaft in Deutschland als Partner der Landwirtschaft
bereit."
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) vertritt als unabhängiger
Wirtschaftsverband die Interessen der Unternehmen, die Futtermittel,
Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und
damit handeln.
*Region Nord: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen,
Nordrhein-Westfalen / Region Süd: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen,
Rheinland-Pfalz, Saarland / Region Ost: Berlin, Brandenburg, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen
Pressekontakt:
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