Berlin (ots) - Rückgang der Tierbestände verlangsamt sich / Feed Protein Balance
Sheet bestätigt hohe heimische Eiweißversorgung
Die Mischfutterproduktion in Deutschland hat sich im Wirtschaftsjahr 2024/25
stabilisiert und zeigt eine leicht positive Entwicklung. Das Produktionsvolumen
stieg gegenüber 2023/24 um 2,4 Prozent auf 22,2 Millionen Tonnen und nahm damit
um gut 523.000 Tonnen zu. Das Segment Schweinefutter verzeichnete ein Plus von
2,95 Prozent auf 8,35 Millionen Tonnen. Für Nutz- und Mastgeflügel erhöhte sich
die Produktion um 2,5 Prozent auf rund 6,5 Millionen Tonnen, für Rinder um 1,4
Prozent auf 6,56 Millionen Tonnen. Die Produktion von Mischfutter für Kälber
stabilisierte sich bei 320,6 Tausend Tonnen mit einem Zuwachs von 2,8 Prozent,
die für Pferde stieg um 7,4 Prozent auf 244,9 Tausend Tonnen. Die Zahlen
basieren auf den Erhebungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Die Erzeugerpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr 2025 laut der Agrarmarkt
Informationsgesellschaft (AMI) leicht rückläufig. Für Milchleistungsfutter ergab
sich ein Rückgang um bis zu 0,42 Prozent, für Rindermastfutter blieb das Niveau
praktisch unverändert mit minus 0,01 Prozent. Für die Mittelmast bei Schweinen
sank der Preis um bis zu 1,06 Prozent, bei Alleinfutter für Broiler lag der
Rückgang bei 1,91 Prozent und bei Legehennen bei 1,44 Prozent. Im
Zwölfmonatsvergleich von Juni 2024 bis Juni 2025 sanken die Preise für
Milchleistungsfutter um 4,03 Prozent, für Rindermastfutter um 3,94 Prozent und
für Mittelmast für Schweine um 0,57 Prozent. Bei Alleinfutter für Broiler ergab
sich ein Minus von 0,97 Prozent und bei Legehennen von 2,27 Prozent.
Entwicklung der Tierbestände
Die aktuellen Tierzählungen im Mai 2025 zeigen einen anhaltenden, wenn auch
abgeschwächten Rückgang der Tierhaltung in Deutschland. Im Schweinebereich lagen
die Bestände nahezu auf Vorjahresniveau und gingen lediglich um 1,2 Prozent auf
20,9 Millionen Tiere zurück. Gezählt wurden 1,4 Prozent mehr Ferkel und zwei
Prozent weniger trächtige Jungsauen. Die Zahl der Mastschweine verringerte sich
um 0,5 Prozent auf 9,4 Millionen Tiere.
In der Rinderhaltung wurde ein deutlicherer Rückgang sichtbar. Die Gesamtzahl
verringerte sich um 2,7 Prozent auf 10,3 Millionen Tiere. Besonders betroffen
waren die Bestände an Milchkühen mit minus 2,5 Prozent auf 3,6 Millionen sowie
die Kälber bis acht Monate mit minus 5,5 Prozent auf zwei Millionen.
Feed Protein Balance Sheet
Das vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLZ) veröffentlichte
vorläufige Feed Protein Balance Sheet
(https://www.bmel-statistik.de/agrarmarkt/futter) für das Wirtschaftsjahr
2023/24 weist in seiner Eiweißbilanz aus, dass die Eiweißversorgung zu 88
Prozent durch heimische Futtermittel gedeckt wurde. Das verfügbare
Gesamtfutteraufkommen stieg gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Millionen Tonnen auf
rund 111,5 Millionen Tonnen. Raufutter hatte mit rund 68 Prozent beziehungsweise
75,7 Millionen Tonnen den größten Anteil, Getreide trug 18,5 Prozent
beziehungsweise 20,6 Millionen Tonnen bei. Auf Ölkuchen und -schrote entfielen
sieben Prozent beziehungsweise 7,8 Millionen Tonnen, überwiegend Rapsschrot. Die
restlichen 6,5 Prozent verteilten sich auf Hülsenfrüchte, Ölsaaten, sonstige
Nebenprodukte sowie nicht-pflanzliche Quellen. Innerhalb des
Gesamtfutteraufkommens wurde ein weiterer Rückgang der Futterleguminosen
verzeichnet, von 2,64 auf 2,58 Millionen Tonnen. Der Einsatz von Ölkuchen und
-schroten für Futterzwecke stieg leicht um 0,1 auf 7,8 Millionen Tonnen. Die
Eiweißlücke blieb unverändert bei zwölf Prozent und entspricht dem
importbedingten Anteil der Proteinversorgung, etwa durch Sojaschrot.
Hintergrund
Das Feed Protein Balance Sheet stellt das Gesamtfutteraufkommen im Verhältnis
zur Inlandsverwendung der jeweiligen Rohstoffe dar und ermöglicht es,
Entwicklungen in der Eiweißversorgung nachzuvollziehen und die Bedeutung
einzelner Futtermittel einzuordnen. Die vorliegenden Angaben basieren für den
Protein-Teil auf den vorläufigen Veröffentlichungen des BZL für das
Wirtschaftsjahr 2023/24 und für Tierzahlen, Produktion sowie Preise auf den von
der Pressestelle bereitgestellten Daten.
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