WIESBADEN (ots) - Verbraucherpreisindex, August 2025:
+2,2 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, August 2025:
+2,1 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des
Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - lag im August 2025 bei +2,2 %.
Im Juli und Juni 2025 hatte sie jeweils +2,0 % betragen. "Die Inflationsrate hat
sich erstmals in diesem Jahr leicht erhöht", sagt Ruth Brand, Präsidentin des
Statistischen Bundesamtes (Destatis). "Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hat
sich im August verstärkt. Zudem dämpfte der Preisrückgang bei Energie die
Inflationsrate weniger stark als in den Vormonaten." Gegenüber dem Vormonat Juli
2025 stiegen die Verbraucherpreise im August 2025 um 0,1 %.
Energieprodukte verbilligten sich um 2,4 % gegenüber August 2024
Die Preise für Energieprodukte lagen im August 2025 um 2,4 % niedriger als im
Vorjahresmonat. Der Preisrückgang für Energie hat sich damit im vierten Monat in
Folge abgeschwächt und fiel deutlich niedriger aus als im Vormonat Juli 2025
(-3,4 %). Binnen Jahresfrist gingen im August 2025 sowohl die Preise für
Kraftstoffe (-2,5 %) als auch für Haushaltsenergie (-2,3 %) zurück. Insbesondere
konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin von günstigeren Preisen
für leichtes Heizöl (-5,2 %) sowie für Brennholz, Holzpellets oder andere
Brennstoffe (-3,5 %) profitieren. Auch Strom (-1,7 %) und Fernwärme (-1,6 %)
verbilligten sich gegenüber dem Vorjahresmonat. Etwas teurer als ein Jahr zuvor
war hingegen Erdgas (+0,7 %).
Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 2,5 %
Die Preise für Nahrungsmittel waren im August 2025 um 2,5 % höher als im
Vorjahresmonat und lagen damit erneut über der Gesamtteuerung. Im Juli 2025
hatte der Preisauftrieb für Nahrungsmittel etwas niedriger bei +2,2 % gelegen.
Von August 2024 bis August 2025 verteuerten sich vor allem Obst (+7,1 %) sowie
Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,9 %). Auch für Molkereiprodukte
und Eier (+3,2 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+2,9 %) fiel die Preiserhöhung
deutlich aus. Günstiger als ein Jahr zuvor wurden hingegen Speisefette und
Speiseöle (-1,3 %) sowie Gemüse (-1,1 %). Im Einzelnen standen auffälligen
Preiserhöhungen (zum Beispiel Schokoladen: +21,3 %) auch auffällige
Preisrückgänge (zum Beispiel Olivenöl: -22,6 %) gegenüber.
Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie bei +2,7 %
Im August 2025 lag die Inflationsrate ohne Energie ebenso wie schon im Juli und
Juni 2025 bei +2,6 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von
Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im
August 2025 wie in den beiden Vormonaten bei +2,7 %. Beide Kenngrößen
verdeutlichen, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen weiterhin
überdurchschnittlich hoch war.
Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 3,1
%
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im August 2025 um 3,1 % höher
als im Vorjahresmonat, nach ebenfalls +3,1 % im Juli 2025. Von August 2024 bis
August 2025 erhöhten sich Preise vor allem für kombinierte Personenbeförderung
(+11,1 %) und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,1 %). Deutlich teurer
als ein Jahr zuvor waren unter anderem auch stationäre
Gesundheitsdienstleistungen (+6,5 %), Versicherungen (+6,4 %) sowie
Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung (+4,0 %). Bedeutsam
für die Preisentwicklung blieben auch im August 2025 die Nettokaltmieten mit
+2,0 %. Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im
Vorjahresmonat, zum Beispiel internationale Flüge (-8,2 %).
Waren verteuerten sich gegenüber August 2024 um 1,3 %
Waren insgesamt verteuerten sich von August 2024 bis August 2025 um 1,3 % (Juli
2025: +1,0 %). Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen dabei um 1,5 % und für
Gebrauchsgüter um 0,9 %. Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2,5 %)
wurden einige andere Waren deutlich teurer, insbesondere alkoholfreie Getränke
(+8,7 %, darunter Kaffee, Tee und Kakao: +18,5 %) sowie gebrauchte Pkw (+7,2 %).
Für die meisten Waren wurde eine geringe Preiserhöhung ermittelt, zum Beispiel
für Möbel und Leuchten (+0,5 %) sowie für Bekleidungsartikel (+0,6 %).
Preisrückgänge waren hingegen außer bei der Energie (-2,4 %) unter anderem bei
Geräten der Unterhaltungselektronik (-2,8 %) und der Informationsverarbeitung
(-2,4 %) zu verzeichnen.
Preise insgesamt stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,1 %
Im Vergleich zum Juli 2025 stieg der Verbraucherpreisindex im August 2025 um 0,1
%. Die Preise für Energie insgesamt sanken um 0,4 % gegenüber dem Vormonat,
insbesondere wurde hier leichtes Heizöl günstiger (-4,1 %). Die Preise für
Nahrungsmittel insgesamt blieben binnen Monatsfrist nahezu stabil (+0,1 %). Bei
den alkoholfreien Getränken setzte sich für Kaffee und Ähnliches der seit
Dezember 2024 anhaltende Preisanstieg im Vormonatsvergleich fort. Diese Produkte
kosteten +3,1 % mehr als im Vormonat Juli 2025.
Methodische Hinweise:
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird im Euroraum zu Zwecken der
Geldpolitik verwendet. Der Verbraucherpreisindex (VPI) und der HVPI
unterscheiden sich neben der Verwendung zudem im Erfassungsbereich, in der
Methodik und der Gewichtung. Diese Unterschiede erklären die Abweichungen
zwischen VPI und HVPI für Deutschland. Bei der Berechnung des VPI werden anders
als beim HVPI zusätzlich die Ausgaben der privaten Haushalte für selbstgenutztes
Wohneigentum, für Glücksspiel und für den Rundfunkbeitrag berücksichtigt. Zudem
werden die Gütergewichte des HVPI jährlich aktualisiert. Darüber hinaus sind
Erläuterungen, ein Methodenpapier sowie die HVPI-Ergebnisse im Internetangebot
des Statistischen Bundesamtes verfügbar.
Inflationsrechner gibt Auskunft über persönliche Inflationsrate:
Mit dem persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamtes können
Verbraucherinnen und Verbraucher ihre monatlichen Konsumausgaben für einzelne
Güterbereiche entsprechend des eigenen Verbrauchsverhaltens anpassen und eine
persönliche Inflationsrate berechnen. Darüber hinaus bietet das
Preis-Kaleidoskop einen Überblick über die Preisentwicklung und die Gewichte
verschiedener Güter.
Weitere Informationen:
Detaillierte Ergebnisse sind über die Tabellen Verbraucherpreisindex
(61111-0004) und (61111-0006) sowie Harmonisierter Verbraucherpreisindex
(61121-0002) und (61121-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar. Die
Tabellen 61111-0006 und 61121-0006 enthalten unter den Sonderpositionen VPI- und
HVPI-Ergebnisse, die zur Messung der sogenannten "Kerninflation" verwendet
werden. Weitere Ergebnistabellen nach ausgewählten Gliederungen bietet auch die
Themenseite "Verbraucherpreisindex und Inflationsrate" im Internetangebot des
Statistischen Bundesamtes.
Für die Inflation in der Eurozone wurden von der europäischen Statistikbehörde
Eurostat vorläufige Ergebnisse für August 2025 veröffentlicht (verfügbar im
Eurostat-Internetangebot unter News > Euro indicators).
Die Ergebnisse zum Verbraucherpreisindex sind auch im "Dashboard Konjunktur"
verfügbar, das Teil des "Dashboard Deutschland" (www.dashboard-deutschland.de)
ist. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle
Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen
Wirtschaft und Finanzen sowie Arbeitsmarkt, Bauen und Wohnen, Energie und
Ukraine. Mit dem "Pulsmesser Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur
Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen
und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter
www.destatis.de/pressemitteilungen.
Weitere Auskünfte:
Verbraucherpreise
Telefon: +49 611 75 4777
www.destatis.de/kontakt
Pressekontakt:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/6116102
OTS: Statistisches Bundesamt
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