Osnabrück (ots) - Der Chef des CDU-Sozialflügels warnt die Union davor, die
öffentliche Diskussion um Nachbesserungen bei der Erbschaftssteuer abzuwürgen.
"Wir sollten eine Debatte über die Schließung von Schlupflöchern bei der
Erbschaftssteuer nicht voreilig beenden", sagte Dennis Radtke im Interview mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Der Vorsitzende der
Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) betonte: "Bei der
Erbschaftssteuer werden jedes Jahr Milliardenbeträge verschenkt, weil es
Ausnahmetatbestände gibt, die sie Normalverdienern nicht mehr erklären können.
Deshalb sollten wir nicht die Sätze ändern, wohl aber ungerechtfertigte
Ausnahmen streichen." Als Beispiel nannte Radtke die sogenannte
Verschonungsbedarfsprüfung. Sie führe dazu, kritisierte der CDU-Europapolitiker,
"dass Milliardäre unter Umständen nichts zahlen müssen, weil sie angeblich nicht
liquide sind - während jemand mit einem Einfamilienhaus in München in die
Steuerpflicht rutscht. Das ist absurd".
Mit Blick auf die Diskussion um Steuererhöhungen sagte CDA-Chef Radtke:
"Inzwischen zahlen ja schon viele Facharbeiter in der Industrie den
Spitzensteuersatz und nicht erst die Superreichen. Deshalb halte ich nichts von
einer pauschalen Erhöhung der Spitzensteuersätze, aber alternative Modelle mit
Entlastungen für die Mitte und moderater Anhebung für Spitzenverdiener sollten
wir diskutieren".
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