Hamburg (ots) - Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat heute den
Monitoringbericht zur Energiewende zum Anlass genommen, um die Energiepolitik
neu auszurichten. Sönke Tangermann, Co-Vorstand von Green Planet Energy,
kommentiert:
"Die Bundeswirtschaftsministerin richtet die Energiewende neu aus, obwohl der
Monitoringbericht dafür gar keinen Anlass gibt. Tatsächlich zeigen die
Gutachter:innen: Die Energiewende ist weitgehend auf Kurs. Wir begrüßen sehr,
dass der Bericht den schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien verlangt und
wichtige Baustellen benennt - allen voran den entschlossenen Einsatz aller
Flexibilitäten, von Wärmepumpen bis Speichern. Anstatt diesen Nachholbedarf
anzugehen, entscheidet sich Wirtschaftsministerin Reiche jedoch für eine
Verlangsamung der Energiewende.
Reiche schraubt den Strombedarf runter, weil die Elektrifizierung in Industrie,
Wärme und Verkehr nicht so schnell vorankommt wie nötig. Ruht sich die
Bundesregierung auf dem schleppenden Ausbau von Elektroautos und Wärmepumpen
aus, ist das eine Arbeitsverweigerung bei der Wärme- und Verkehrswende. Anstatt
die Elektrifizierung klammheimlich aufzugeben, ist die Bundesregierung
gefordert, sie in allen Sektoren durch ehrgeizige Maßnahmen anzugehen. Mehr
Wärmepumpen, mehr Elektroautos, mehr Elektrifizierung bedeuten unweigerlich mehr
Bedarf. Dies zu leugnen, ist nichts anderes als ein Vorwand, die Energiewende
auszubremsen.
Vor allem die Dach-Photovoltaik ist durch den Kurswechsel bedroht. Die
angekündigte Verpflichtung zur Direktvermarktung bremst Investitionen in private
Aufdach-PV Anlagen in einer ohnehin schwierigen Marktlage aus und schadet der
Akzeptanz der Energiewende. Das trifft sowohl private Hausbesitzer:innen als
auch Photovoltaikanlagen auf Miet- und Mehrfamilienhäusern.
Die Geschichte mahnt: Die Einführung der Photovoltaik-Förderung hat weltweit
eine Schlüsselindustrie befeuert - ein Erfolg deutscher Politik. Doch derselbe
Wankelmut wie jetzt führte später zum Niedergang der hiesigen Solarindustrie und
zu massiven Arbeitsplatzverlusten - auch damals mit dem Argument der
"Kostenoptimierung".
Wer die Energiewende kosteneffizienter machen will, muss konsequent auf
Erneuerbare Energien und mehr Flexibilität setzen - nicht auf fossile Umwege mit
CCS und Erdgas. Es ist absurd, einerseits Subventionen streichen zu wollen und
andererseits neue Erdgaskraftwerke im großen Stil zu fördern.
CCS/CCU ist eine teure und in industriellem Maßstab noch unerprobte Technologie,
die ausschließlich für unvermeidbare Emissionen genutzt werden sollte. CCS darf
kein Vorwand sein, Emissionen nicht zu mindern. Das Geld wäre weit besser
investiert in echte Zukunftstechnologien: Flexibilitätsoptionen, Speicher,
intelligente Netze, erneuerbaren Wasserstoff, die - entschieden vorangebracht -
alte fossile Kraftwerke überflüssig machen."
Über uns
Die Energiegenossenschaft Green Planet Energy eG , 1999 von Greenpeace
gegründet, gehört ihren mehr als 47.000 Mitgliedern und versorgt rund 200.000
Haushalte und Geschäftskund:innen mit innovativen Ökostrom- und Gasprodukten.
Dabei setzt Green Planet Energy auf Stromerzeugung aus 100 Prozent erneuerbaren
Energien: Die Genossenschaft betreibt Wind- und Solarparks sowie Elektrolyseure
zur Produktion von grünem Wasserstoff (Windgas) und bezieht Strom ausschließlich
aus Direktlieferverträgen - garantiert ohne Kohle- oder Atomstrom. Green Planet
Energy unterstützt Kund:innen, Unternehmen und Kommunen bei ihrer Energiewende -
von der eigenen Wärmepumpe über PV-Anlagen und Mieterstromprojekte bis hin zur
kommunalen Wärmeplanung. Als nicht profitmaximierende Genossenschaft engagiert
sich Green Planet Energy auch politisch für eine sozial gerechte Energiewende.
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Pressekontakt:
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OTS: Green Planet Energy eG
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