Wuppertal (ots) - Trotz zahlreicher gesetzlicher Regelungen bleibt der
Brandschutz in Unternehmen häufig theoretisch. Die Praxis zeigt, dass bestehende
Regelungen aus Bauordnungen, Arbeitsstättenverordnungen sowie relevante
DIN-Normen zwar bekannt sind, jedoch ihre Umsetzung im Betriebsalltag lückenhaft
bleibt. Für die meisten Menschen ist ein Brand im Unternehmen schwer
vorstellbar, weshalb Schutzmaßnahmen oftmals auch Unwissenheit oder
Leichtsinnigkeit umgangen werden.
Die Folgen eines nicht gelebten Brandschutzes können im Ernstfall schwer wiegen.
Nicht nur das Personal, sondern auch materielle Ressourcen sind erhöhten
Gefahren ausgesetzt, wenn Schutzmaßnahmen nicht konsequent angewandt und
überprüft werden. Statistisch betrachtet führt ein größeres Brandereignis
insbesondere in produzierenden Unternehmen dazu, dass das Unternehmen direkt
oder unmittelbar nach dem Brand in die Insolvenz geht.
Schwachstellen im Betriebsalltag: Vernachlässigter Brandschutz als Risiko
Regelverstöße lassen sich in vielen Betrieben beobachten, etwa beim Freihalten
und Kennzeichnen von Flucht- und Rettungswegen. Ob durch Unwissenheit oder
geringe Priorisierung - brandschutztechnisch wichtige Maßnahmen wie das richtige
Schließen von Brandschutztüren oder der sachgemäße Umgang mit Brandschutzwänden
werden immer wieder ignoriert.
In der Praxis werden Brandschutztüren mit Holzkeilen oder anderen Gegenständen
offen gehalten, wodurch im Brandfall schnell eine Rauch- und Brandausbreitung
erfolgen kann. Auch Durchbrüche durch Brandwände, die anschließend keine
brandschutztechnische Abschottung erhalten, lassen sich immer wieder finden.
Verdeckte Gefahren: Alltägliche Nachlässigkeit als Auslöser
Im Tagesgeschäft werden Flucht- und Rettungswege oftmals aus Platzmangel,
Zeitdruck oder auch Bequemlichkeit mit Paletten oder anderen Gegenständen
zugestellt. Feuerlöscher werden beispielsweise für die Überwachung von
Heißarbeiten aus der Halterung genommen und anschließend nicht mehr
zurückgebracht, so dass sie im Brandfall nur schwer auffindbar wären.
Das Aushängen von Brandschutzordnungen und Fluchwegplänen, die im Ernstfall eine
Orientierung bieten, erfolgt in vielen Fällen zu wenig oder gar nicht. Noch
schwieriger wird es, wenn in den Bereichen Mitarbeitende mit Sprachbarrieren
arbeiten. Sollte die deutsche Sprache nicht gesprochen werden, braucht es sogar
Aushänge in allen relevanten Sprachen. Damit im Brandfall jeder weiß, was zu tun
ist, sind solche Hilfestellungen allerdings unausweichlich.
Ursachenanalyse: Informationsdefizite und fehlende Strukturen
Die Ursachen für diese Probleme sind vielfältig. Oft fehlt es an notwendigen
Informationen oder am Wissen über Vorgaben, wie Mindestbreiten von Fluchtwegen
oder die Auswahl und den richtigen Einsatz von Löschmitteln. Ohne dieses Wissen
entstehen Unsicherheiten, die zu einem nicht gewünschten Fehlverhalten führen
und die Bereitschaft, Regeln einzuhalten, sinkt. Eine gute Präventionsarbeit ist
daher entscheidend: Nur wenn der Brandschutz im Alltag gelebt wird, alle wissen
worauf sie achten müssen und was im Ernstfall zu tun ist, können schwere Folgen
für Menschen und Unternehmen vermieden werden.
Schulungen und Unterweisungen helfen, Risiken und Schutzmaßnahmen gezielt zu
vermitteln. Sie stärken das Bewusstsein, sorgen für sicheres Verhalten und
fördern Eigenverantwortung - so werden Schutzmaßnahmen nachhaltig gebündelt.
Praktische Wege zur Steigerung der Wirksamkeit
Regelmäßige Schulungen der Belegschaft zählen zu den wirksamsten Mitteln, um
Defizite im Brandschutz anzugehen. Die Ausbildung zum Brandschutz- und
Evakuierungshelfer ist rechtlich vorgeschrieben. Doch eine einmalige
Grundausbildung reicht nicht aus. Es braucht regelmäßige Weiterbildungen, die
erfahrungsgemäß spätestens nach zwei bis drei Jahren erfolgen sollten. Ebenso
sind Evakuierungsübungen essentiell, damit jeder im Notfall sofort weiß, was zu
tun ist. Solche Proben sollten realitätsnah konzipiert und gemeinsam mit den
betrieblichen Verantwortlichen abgestimmt werden.
Daneben ist es hilfreich, die Kontrollmechanismen für Brandschutzmaßnahmen in
den Alltag zu integrieren. Wenn Mitarbeitende etwa auf Missstände wie
zugestellte Rettungswege stoßen, sollten sie aktiv werden. Außerdem sollte es
auch positives Feedback geben, wenn sich sicher verhalten wird.
Langfristige Perspektive: Mehrwert eines gelebten Brandschutzes
Erfolgreicher Brandschutz ist kein einmaliges Projekt, sondern ein dauerhafter
Prozess innerhalb der Unternehmenskultur. Durch ständige Überprüfung,
realitätsnahe Übungen und die Förderung der Eigenverantwortung erfüllt der
Betrieb nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern schafft langfristig mehr
Sicherheit für Menschen, Unternehmen und Werte.
Über Stefan Ganzke und die WandelWerker Consulting GmbH:
Stefan Ganzke ist zusammen mit Anna Ganzke Gründer und Geschäftsführer der
WandelWerker Consulting GmbH. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützen die beiden
mittelständisunche Unternehmen und Konzerne dabei, die Arbeitsunfälle
kontinuierlich und nachhaltig zu senken sowie eine gelebte
Arbeitsschutzorganisation zu entwickeln. Weitere Informationen erhalten Sie
unter: https://www.wandelwerker.com
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Ruben Schäfer
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