München (ots) - Aus Tradition töten Japaner und Färinger jedes Jahr zu Hunderten
intelligente Delfine und verwandeln die Buchten regelmäßig in blutige
Schlachthäuser. Gegen diese grausame Praxis protestierten am World Dolphin Day
(Freitag, 12. September) auf Initiative der Gesellschaft zur Rettung der
Delphine e.V. (GRD) in Berlin zahlreiche Demonstrant:innen. Im Rahmen dieser
Aktion übergab die GRD über 24.000 Unterschriften gegen das Töten an die
Botschaften von Dänemark und Japan. Mit einer symbolischen Blutspur zwischen den
Botschaften machten die Teilnehmenden zusätzlich auf die Schlachtungen
aufmerksam.
Delfinschlachtungen stoppen!
Auf den Tag genau vier Jahre nach der größten dokumentierten Treibjagd auf
Delfine, der am 12. September 2021 insgesamt 1.428 Weißseitendelfine zum Opfer
fielen, versammelten sich im Berliner Botschaftsviertel zahlreiche
Tierschützer:innen, um ihrem Protest gegen die brutalen Massaker Ausdruck zu
verleihen. Aufgerufen hatte die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.,
unterstützt von der Captain Paul Watson Foundation Germany. In ihren
Auftaktreden prangerten beide Organisationen die unhaltbaren Zustände der
Treibjagden und das immense Leid der Meeressäuger an.
"Jedes einzelne Lebewesen, um das gekämpft wird, ist es wert."
Mathias Hansen (GRD) betonte: "Färinger und Japaner rechtfertigen das Schlachten
der Delfine mit Tradition. Doch Tradition kann niemals ein Argument sein, wenn
sie auf dem Blut unschuldiger Lebewesen basiert."
Tom Strerath (Captain Paul Watson Foundation Germany) richtete seine Worte
direkt an die Schlächter in Japan und auf den Färöer-Inseln: "Seid euch immer
gewiss: Es gibt Menschen, die euer Handeln nicht akzeptieren - auch wenn es
legal ist. Diese Menschen mobilisieren sich auf Demonstrationen, in den Medien,
mit Kampagnen. Jedes einzelne Lebewesen, um das gekämpft wird, ist es wert."
Weshalb Delfine und Wale trotz internationalen Schutzes in einigen Ländern noch
immer bejagt werden, erklärte Björn Thun von PETA Deutschland in seiner Rede.
Anschließend begaben sich die Teilnehmenden zu den Botschaften von Dänemark (die
Färöer-Inseln sind ein autonomes Gebiet des Königreichs Dänemark) und Japan. Auf
ihrem Weg dorthin zogen sie mit einem 800 Meter langen Stoffband eine
symbolische Verbindung zwischen beiden Ländern: Eine Blutspur, die
verdeutlichte, dass beide Staaten schwerwiegende Verbrechen an den Delfinen
begehen. Japaner und Färinger sind vereint im brutalen Schlachten von
Meeressäugern, die zu den Schlüsselarten für das ökologische Gleichgewicht in
den Ozeanen zählen. Jeder getötete Delfin und jeder geschlachtete Wal bedeutet
einen Verlust für die biologische Vielfalt, die Stabilität der Meere und
letztlich auch für uns Menschen, da unser Leben von gesunden Ozeanen abhängig
ist.
Übergabe von rund 25.000 Protest-Unterschriften
In den vergangenen Jahren hat die GRD 19.608 Unterschriften gegen die
Schlachtungen in Japan und 4.536 Unterschriften gegen die Jagden auf den
Färöer-Inseln gesammelt. Diese wurden am Freitag den Botschaften übergeben.
Bezeichnend: Während die zweite GRD-Vorsitzende und Mitgründerin Angelika
Gebhard in der dänischen Botschaft die Listen samt einem Schreiben an den
Botschafter persönlich an eine Mitarbeiterin überreichen konnte, mussten die an
Japan gerichteten Unterschriften am Empfangshäuschen der Botschaft nahezu anonym
abgegeben werden.
Den Abschluss der Protestveranstaltung gestaltete die GRD-Delfinbotschafterin,
Mezzosopranistin und Leiterin der UnterwasserOper, Claudia Herr. In ihrem
Beitrag schilderte sie ihre gefühlvollen Begegnungen mit Meeressäugern vor La
Gomera: Sie sang unter Wasser, und die Tiere reagierten auf ihren Gesang - fast
so, als wollten sie ihr antworten. Ein kurzer Ausschnitt dieser mittels
Hydrophon aufgezeichneten "Kommunikation" wurde den Teilnehmenden vorgespielt.
Die GRD betonte zudem, dass sie von den Botschaften nun erwartet, die
Forderungen nicht zu ignorieren, sondern an die jeweiligen Regierungen
weiterzutragen. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen ein klares Signal
setzen und das Töten von Delfinen beenden.
Hintergrund:
Delfinschlachtungen sind in einigen Ländern nach wie vor grausame Realität. Auf
den Färöer-Inseln wurden allein in diesem Jahr bereits über 900 Delfine getötet
- die Buchten der Inselgruppe im Nordatlantik färben sich während der
sogenannten Grindadráps regelmäßig blutrot. Ein ähnliches Bild zeigt sich im
japanischen Fischerort Taiji, wo Anfang September die sechsmonatige Fang- und
Tötungssaison begonnen hat. Bereits am ersten Tag verloren zehn Delfine ihr
Leben; insgesamt dürfen laut Quote bis Ende Februar 1.814 Tiere bejagt werden.
Sowohl Japan als auch die Färöer-Inseln rechtfertigen dieses blutige Vorgehen
mit "Tradition".
Hinweis für die Presse:
Bilder zur Protestveranstaltung stehen hier zum Download (https://drive.google.c
om/drive/folders/1dMkQ1VL0TrtkRw_v8aQq5hx6c6DkbbXj?usp=sharing) zur Verfügung.
Bildquelle: Björn Obmann
Pressekontakt:
Mathias Hansen, 089-74 16 04 10
mailto:mathias.hansen@delphinschutz.org
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/126045/6119011
OTS: GRD Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
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