Düsseldorf (ots) - ABDA-Präsident Thomas Preis hat den Deutschen Apothekertag
(DAT) mit einer vehementen Forderung nach besseren wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen für die Apotheken eröffnet: "Das Apothekennetz wird immer
dünner. Die kürzlich veröffentlichen Halbjahreszahlen der ABDA zeigen, dass die
Apothekenzahl inzwischen unter 16.900 gefallen ist. Die Leidtragenden sind
Patientinnen und Patienten. Das darf so nicht weitergehen! Apotheken gehören
klar und eindeutig zur Daseinsvorsorge. Diese wird im Bereich Arzneimittel- und
Gesundheitsversorgung angesichts des demografischen Wandels immer wichtiger und
muss auch angesichts der dringend notwendigen Resilienz in Krisensituationen
deutlich gestärkt werden."
Preis erinnerte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, die am heutigen
Dienstag zur Eröffnung des DAT angereist war, an den Koalitionsvertrag: "Die
Aussagen im Koalitionsvertrag sind klar und deutlich formuliert. Dort steht:
'Wir erhöhen das Apothekenpackungsfixum einmalig auf 9,50 Euro. In Abhängigkeit
vom Versorgungsgrad kann es insbesondere für ländliche Apotheken in einem
Korridor bis zu 11 Euro betragen.' Die Apothekerschaft ist zuversichtlich, dass
das auch so umgesetzt wird." Diesbezüglich wies der ABDA-Präsident auch darauf
hin, dass die seit Jahren steigenden Kosten von immer mehr Apotheken nicht mehr
oder kaum noch gestemmt werden könnten: "Allein in den vergangenen zehn Jahren
sind die Kosten für die Apotheken um über 60 Prozent gestiegen, die
Personalkosten sogar um 80 Prozent."
In ihrem Grußwort bekannte sich Bundesgesundheitsministerin Nina Warken zu den
im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen zur Stärkung der Apotheken: "Mein
Ziel ist es, die Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag vollständig umzusetzen. Aber
Politik handelt nicht im Reinraum." Mit Blick auf die im Koalitionsvertrag
versprochene Anhebung des Apothekenhonorars pro rezeptpflichtigem Medikament
verwies sie allerdings auf die schwierige Finanzlage der Krankenkassen. "In
diesem Jahr kann ich Ihnen die Anhebung des Fixums nicht versprechen, aber wir
werden es für das nächste Jahr auf Wiedervorlage legen", so die Ministerin.
Dagegen nannte sie auch konkrete Maßnahmen für das geplante Apothekengesetz u.a.
die Wiedereinführung handelsüblicher Skonti, eine Verhandlungslösung für das
Apothekenhonorar, eine Erhöhung der Notdienstpauschale, den Ausschluss von
Nullretaxationen wegen Formfehlern, die Flexibilisierung von Öffnungszeiten
sowie eine Erweiterung von Austauschoptionen bei Lieferengpässen.
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