Wien (ots) - Preisverleihung am Sonntag, den 5. Oktober 2025 um 11 Uhr im
RadioKulturhaus Wien - Lesung: Sophie von Kessel, Musik: Edgar Unterkirchner,
Hannah Senfter und Tonc Feinig
Der Christine Lavant Preis
Der mit ? 15.000 dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftsteller und
Schriftstellerinnen, die in ihrem literarischen Schaffen - so wie Christine
Lavant - einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und
gesellschaftskritischem Blick vereinen.
2025 wird die Auszeichnung bereits zum 10. Mal vergeben. Die bisherigen
Preisträger und Preisträgerinnen sind Ausdruck des hohen Anspruchs und der
Wertschätzung für das Werk der großen Kärntner Dichterin. Als erster
Schriftstellerin wurde 2016 der Preis Kathrin Schmidt zugesprochen; es folgten
Bodo Hell, Claus Merz, Angela Krauß, Judith Schalansky, Maja Haderlap, Alois
Hotschnig, Yevgeniy Breyger und 2024 Ann Cotten.
Die sechs-köpfige Jury, der Manfred Müller, Gudrun Hamböck, Andreas Unterweger,
Erich Klein, Alma Vallazza, Karin S. Wozonig angehören, entschied für Ulrike
Draesner . Die Lyrikerin, Romanautorin, Essayistin und Übersetzerin gehört zu
den profiliertesten Schriftstellerinnen des deutschen Sprachraums.
Die Begründung der Jury:
" Ulrike Draesner überzeugte mit ihrem ebenso vielfältigen wie umfangreichen
Gesamtwerk. Sowohl ihre Gedichtbände als auch ihre Romane gehören seit
Jahrzehnten zum Lesenswertesten, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu
bieten hat.
Mit Themen wie Erinnerung und Körperlichkeit, Vertreibung und Flucht sowie
Neuinterpretationen von Geschichte und Mythen aus Frauenperspektive behandelt
die Autorin im Großen wie im Kleinen die drängenden Fragen unserer Zeit. Ihre
Freude am Erzählen und der auch physischen Wirkmacht poetischer Sprache ist
ansteckend, fast unmerklich werden dabei die Grenzen unserer Wahrnehmung von
Literatur und Welt erweitert.
Ulrike Draesners Bücher sind sprachlich anspruchsvoll, aber nie überfordernd,
lehrreich, aber nie belehrend. Ob sie nun das Entstehen menschlichen Sprechens
in einem mehrspaltigen Versepos darstellt oder heiter über die Wechseljahre
philosophiert: Sie schreibt Literatur, die uns alle angeht, Literatur, die man
gerne rezipiert, kurz: Literatur, wie sie heute gebraucht wird."
Ulrike Draesner stammt aus München. Sie studierte an den Universitäten München,
Salamanca und Oxford Anglistik, Germanistik und Philosophie und arbeitete als
wissenschaftliche Assistentin am Münchner Institut für Deutsche Philologie. Im
Jahre 1993 gab sie ihre wissenschaftliche Laufbahn zugunsten der
schriftstellerischen Arbeit auf. Seit 2018 ist sie Professorin für Deutsche
Literatur und Erasmus-Koordinatorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Ulrike Draesner verfasst in erster Linie Lyrik und Prosa. Sie arbeitet häufig
zusammen mit bildenden Künstlern und Schriftstellerkollegen an sogenannten
"intermedialen" Projekten. Dabei treten Draesners Texte mit Kunstformen wie
Bildhauerei, Aktionskunst und Musik in ein Spannungsverhältnis.
Bis jetzt liegen weit über 20 Buchveröffentlichungen vor, - u.a.
Subsong.Gedichte. 2014, Eine Frau wird älter. Ein Aufbruch 2018,
Schwitters.Roman 2018, doggerland.Gedicht 2021, Die Verwandelten. Roman 2023
Im Sommer dieses Jahres sind penelopes sch( )iff (https://www.penguin.de/buecher
/ulrike-draesner-penelopes-sch-iff/buch/9783328603405) . postepos über den
größten Mythos der abendländischen Kulturgeschichte im Penguin Verlag erschienen
sowie im Wallstein Verlag ihre Göttinger Lichtenberg-Poetik-Vorlesung unter dem
Titel Sich ein Herz fassen.
Ihr Werk wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. dem
Eichendorff-Literaturpreis, dem Gertrud-Kolmar-Preis, der Frankfurter
Poetik-Dozentur, dem Usedomer Literaturpreis. Im Jahre 2021 erhielt Draesner den
mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds "Ulrike
Draesner konfrontiert uns mit Unvereinbarem und Schmerz. Sie experimentiert mit
literarischen Formen und fordert die Sprache heraus, ohne ihr Publikum dabei aus
den Augen zu verlieren. Ihre Lust am Erzählen und an der Wirkungskraft des
Wortes ist in jedem Band zu spüren - gleich ob Prosa, Lyrik oder Essay - und sie
ist so ansteckend, dass ihr die Jury den Großen Preis des Deutschen
Literaturfonds 2021 zuspricht."
Ulrike Draesner ist auch als Übersetzerin tätig. Von ihr stammen auch einige
Übersetzungen aus dem Englischen, darunter zwei Bände der 2020 mit dem
Literaturnobelpreis ausgezeichneten amerikanischen Lyrikerin Louise Glück.
Sophie von Kessel
Sophie von Kessel ist in Mexiko City geboren und wuchs in Lateinamerika,
Finnland, Österreich, Deutschland und den USA auf. Sie lernte die Schauspielerei
an der Juilliard School in New York und im Uta-Hagen-Workshop in Berlin, bevor
sie am Max-Reinhardt-Seminar studierte und die Ausbildung mit Diplom abschloss.
Von 1997 bis 2001 war Sophie von Kessel Ensemblemitglied der Münchner
Kammerspiele, in dieser Zeit erhielt sie auch den Staatlichen Förderpreis des
Freistaats Bayern für junge Künstler. Am Bayerischen Staatsschauspiel war sie
seit 2001 in zahlreichen Aufführungen zu sehen, 2008 und 2009 spielte sie die
Buhlschaft in Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen.
2017 war sie an der Seite von John Malkovich in JUST CALL ME GOD u. a. in der
Elbphilharmonie Hamburg zu erleben. Von 2011-2019 gehörte Sophie von Kessel zum
Ensemble des Residenztheaters München und spielte als Gast am Burgtheater in
Wien. Seit 2020 ist sie im Ensemble des Burgtheaters und ist aktuell in "Die
Ärztin", "Phädra in Flammen" und in "Der Nackte Wahnsinn" zu sehen.
Parallel zu ihrer Bühnenkarriere wirkte Sophie von Kessel unter der Regie
namhafter Regisseure in einer Vielzahl erfolgreicher Fernseh- und
Kinoproduktionen mit.
Der musikalische Rahmen
Beim Jubiläum der Christine Lavant Preisverleihung im RadioKulturhaus treffen
drei Musiker:Innen aus unterschiedlichsten Stilrichtungen aufeinander. Hannah
Senfter, Soloharfenistin des Kärntner Sinfonieorchesters, Tonc Feinig, Pianist
und Komponist im Alpe-Adria-Raum und Edgar Unterkirchner, international
ausgezeichneter Saxophonist und Komponist. Alle drei verbindet die Freude am
gemeinsamen Musizieren und der Entdeckergeist, neue klangliche Wege und Welten
auszuloten, die über das rein musikalisch Handwerkliche weit hinaus reichen.
Hannah Senfter ist gebürtige Osttirolerin und spielt als Solo-Harfenistin im
Kärntner Sinfonieorchester und im Orchester des Stadttheaters Klagenfurt. Sie
studierte zusätzlich zu Harfe (u.a. in Zürich bei Sarah O'Brien "Specialized
Music Performance") auch Klavier und Germanistik.
Tonc Feinig setzt sich als Musiker, Komponist und Produzent für einen regen
kulturellen Austausch im Alpe-Adria-Raum ein. Aus der zweisprachigen Region
Kärntens stammend, fördert er mit seinem genreübergreifenden, auf
Jazzimprovisation basierenden Stil das Miteinander.
Edgar Unterkirchner ist international ausgezeichneter Musiker und Komponist,
dessen künstlerisches Klang-Spektrum zwischen archaisch-rural und urban-visionär
schier unerschöpflich scheint. Aufgewachsen in Christine Lavants Heimatort St.
Stefan, lässt er selbst kleine Räume so groß werden, wie die weite Welt.
Matinee und Preisverleihung
Die festliche 10. Preisverleihung findet am Sonntag, den 5. Oktober 2025, um 11
Uhr im RadioKulturhaus in Wien statt und wird von herausragenden Künstlern und
Künstlerinnen gestaltet: die international bekannte Film- und
Theaterschauspielerin Sophie von Kessel wird Lyrik und Prosa von Christine
Lavant lesen. Drei großartige Musiker - Edgar Unterkirchner am Saxophon, Hannah
Senfter an der Harfe und Tonc Feinig am Piano - werden die Matinee musikalisch
umrahmen. ORF Kulturchef Martin Traxl moderiert.
Im Anschluss an die Verleihung des mit ? 15.000 dotierten Christine Lavant
Preises und der Rede der diesjährigen Preisträgerin, laden wir ab 12:30 Uhr zu
einem Empfang mit der Preisträgerin und den Künstlern im Foyer des
RadioKulturhaus. Das Ende der Veranstaltung ist um 13:30 Uhr
Das RadioKulturhaus bietet ein Live-Streaming, ORF III überträgt zeitversetzt
die gesamte Verleihung und Matinee am 11. Oktober um 9.00 Uhr.
Sponsoren, Förderer, Mitglieder
Die Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft, im Besonderen
die Dotierung des Christine Lavant Preises mit Matinee und Preisverleihung,
werden von der KELAG, der Berndorf Privatstiftung, dem Land Kärnten, der Hans
Schmid Privatstiftung und durch die Beiträge der Fördernden und Ordentlichen
Mitglieder der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finanziell
ermöglicht.
Medienpartner:
Der ORF, das RadioKulturhaus und die Wochenzeitung DIE FURCHE begleiten die
Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft als Medienpartner.
Weitere Informationen zur Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finden
Sie auf der Website http://www.christine-lavant.com
Pressekontakt:
Mag. Dr. Manfred Müller
Vorsitzender des Literarischen Beirats
E-Mail: mailto:office@ogl.at
Dr. Hans Gasser
Präsident der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft
E-Mail: mailto:hans.gasser@christine-lavant.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/121793/6119370
OTS: Internationale Christine Lavant Gesellschaft
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