Berlin (ots) -
- 87 Prozent der Unternehmen in Deutschland planen, ihre Investitionen in
ökologische Nachhaltigkeit in den nächsten 12 bis 18 Monaten zu erhöhen.
- In puncto Einhaltung von Zeitplänen zur Erreichung von Net-Zero ist
Deutschland weltweit führend.
- Konkrete Maßnahmen bei Infrastruktur, Produktanpassung und Verlagerung der
Produktion bleiben vielfach aus.
Die vierte Ausgabe des Reports " A world in balance 2025: Unlocking resilience
and long-term value through environmental action
(https://www.capgemini.com/insights/research-library/sustainability-trends-2025)
" des Capgemini (https://www.capgemini.com/de-de) Research Institute zeigt:
Unternehmen halten trotz globaler Unsicherheiten an ihren Nachhaltigkeitszielen
fest. Drei Viertel der befragten Führungskräfte weltweit sehen ökologische
Nachhaltigkeit als zentrale Zukunftsstrategie, um langfristige
Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Resilienz zu sichern. Gleichzeitig
offenbart die Studie eine Diskrepanz zwischen wahrgenommener Vorbereitung und
tatsächlichen Aktivitäten.
Nachhaltigkeit bleibt strategisch - Investitionen steigen
Mehr als vier von fünf Unternehmen planen, ihre Investitionen in ökologische
Nachhaltigkeit zu erhöhen - ein Anstieg um acht Prozentpunkte im Vergleich zum
Vorjahr. In Deutschland liegt dieser Wert sogar bei 87 Prozent (2024: 67
Prozent). Haupttreiber sind regulatorische Anforderungen, gefolgt von
geschäftlichem Mehrwert wie Profitabilität, Kosteneinsparungen und
Effizienzsteigerung. Ein weiteres starkes Signal für langfristiges Engagement:
92 Prozent der Unternehmen weltweit haben ihre Net-Zero-Zeitpläne beibehalten -
in Deutschland sind es sogar 98 Prozent. Zugleich stehen zwei Drittel der
Führungskräfte unter wachsendem Druck, glaubwürdige und wissenschaftlich
fundierte Fortschritte nachzuweisen. Nur 21 Prozent der befragten Unternehmen
verfügen über detaillierte Transformationspläne mit Zwischenzielen und klaren
Investitionsplänen. Intern bremsen Budgetgrenzen, unzureichende Daten- und
Messsysteme sowie operative Silos den Fortschritt. Extern sehen knapp zwei
Drittel der Führungskräfte geopolitische Entwicklungen als Hemmnis für
Nachhaltigkeitsinvestitionen - ein stabiler Wert im Vergleich zum Vorjahr.
Anpassung an Klimarisiken bleibt begrenzt
In einer Welt, die zunehmend von Klimakatastrophen geprägt ist, spüren
Unternehmen die Auswirkungen: Über 70 Prozent der Führungskräfte berichten von
Störungen in Lieferketten, Produktionsausfällen und Rohstoffknappheit. Zwei
Drittel erwarten zudem Herausforderungen bei Versicherungen und finanziellen
Risiken. Zwar priorisieren viele Unternehmen die Klimaanpassung, doch mehr als
die Hälfte hält sich für unzureichend vorbereitet. Konkrete Maßnahmen bleiben
jedoch aus - nur 38 Prozent modernisieren ihre Infrastruktur, 31 Prozent
verlagern die Produktion in weniger klimaanfällige Regionen und lediglich 26
Prozent entwickeln ihre Produkte neu. "Auch wenn regulatorischer Druck
nachlässt, erkennen Führungskräfte Nachhaltigkeit weiterhin als zentralen
Treiber für Geschäftswert. Doch angesichts globaler Unsicherheiten und knapper
Budgets stehen viele Unternehmen vor einem Realitätscheck", sagt Lukas Birn,
Vice President und Sustainability Lead bei Capgemini in Deutschland.
"Klimarisiken stehen ganz oben auf der Agenda - jetzt braucht es eine
pragmatische, operative Herangehensweise und die rasche Umsetzung konkreter,
finanzierter Transformations- und Anpassungsmaßnahmen. Das stärkt nicht nur die
Resilienz, sondern fördert auch Innovation und Wettbewerbsfähigkeit."
KI im Fokus: Unternehmen wägen Chancen und Umweltkosten zunehmend ab
Künstliche Intelligenz spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei der Umsetzung
von Nachhaltigkeitszielen - fast zwei Drittel der Unternehmen setzen KI dafür
bereits ein. Doch trotz ihrer Effizienzvorteile hat KI selbst einen ökologischen
Fußabdruck. 57 Prozent der Führungskräfte berichten, dass die Umweltauswirkungen
von generativer KI (Gen AI) in Vorstandsetagen diskutiert werden - aber weniger
als ein Drittel hat konkrete Maßnahmen zur Reduktion ergriffen. Die Studie zeigt
eine wachsende Vorsicht: Der Anteil der Führungskräfte, die den Nutzen von Gen
AI höher bewerten als die ökologischen Kosten, sank von 67 Prozent im Jahr 2024
auf 57 Prozent im Jahr 2025.
Vertrauenslücke zwischen Marken und Verbrauchern wächst
Auch auf Konsumentenseite steigt die Skepsis: 62 Prozent glauben, dass
Unternehmen "Greenwashing" betreiben - ein deutlicher Anstieg gegenüber einem
Drittel im Jahr 2023 und mehr als der Hälfte im vergangenen Jahr. Über drei
Viertel fordern mehr Engagement von Unternehmen, um die Treibhausgasemissionen
zu reduzieren. Dies unterstreicht die Notwendigkeit transparenter und belegbarer
Nachhaltigkeitskommunikation. Zudem halten nur ein Viertel nachhaltige Produkte
für bezahlbar, und lediglich 16 Prozent fühlen sich ausreichend über
Nachhaltigkeit informiert.
Zur vollständigen Studie:
https://www.capgemini.com/insights/research-library/sustainability-trends-2025
Methodik
Das Capgemini Research Institute befragte im Juni und Juli 2025 weltweit 2.146
Führungskräfte aus 716 Unternehmen mit jeweils über 1 Milliarde US-Dollar
Jahresumsatz - insgesamt rund 10,7 Billionen US-Dollar Umsatz - in 13 Ländern in
Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik sowie aus zwölf Branchen. Zusätzlich
wurden 6.566 Konsument*innen ab 18 Jahren in denselben Ländern befragt und
Interviews mit 15 Führungskräften führender Unternehmen weltweit geführt.
Über Capgemini
Capgemini ist ein globaler Business- und Technologie-Transformationspartner für
Organisationen. Das Unternehmen unterstützt diese bei ihrer dualen
Transformation für eine stärker digitale und nachhaltige Welt - stets auf
greifbare Fortschritte für die Gesellschaft bedacht. Capgemini ist eine
verantwortungsbewusste, diverse Unternehmensgruppe mit einer über 55-jährigen
Geschichte und 340.000 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern. Kunden vertrauen
auf Capgemini, um das Potenzial von Technologie für die ganze Breite ihrer
Geschäftsanforderungen zu erschließen. Capgemini entwickelt mit seiner starken
Strategie, Design- und Engineering-Expertise umfassende Services und
End-to-End-Lösungen. Dabei nutzt das Unternehmen seine führende Kompetenz in den
Bereichen KI, generative KI, Cloud und Daten sowie profunde Branchenexpertise
und sein Partner-Ökosystem. Die Gruppe erzielte 2024 einen Umsatz von 22,1
Milliarden Euro.
Get the future you want | http://www.capgemini.com/de
Über das Capgemini Research Institute
Das Capgemini Research Institute ist Capgeminis hauseigener Think-Tank in
digitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht Forschungsarbeiten über
den Einfluss digitaler Technologien auf große Unternehmen. Das Team greift dabei
auf das weltweite Netzwerk von Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit
akademischen und technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat
Forschungszentren in Indien, Singapur, Großbritannien, und den USA.
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Lucie Gegenfurtner
Tel.: +49 151 20322732
E-Mail: mailto:lucie.gegenfurtner@capgemini.com
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OTS: Capgemini
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