Bonn (ots) - Dürre, sintflutartige Regenfälle, steigende Meeresspiegel und der
Verlust von Lebensgrundlagen zwingen weltweit immer mehr Menschen dazu, ihre
Heimat zu verlassen. Zum Internationalen Friedenstag rückt die
UNO-Flüchtlingshilfe eine oft unterschätzte Ursache für Konflikte und
Vertreibung in den Mittelpunkt: die Klimakrise.
"Extreme Wetterereignisse beschleunigen bestehende Ungleichheiten und
Spannungen, besonders in ärmeren fragilen Ländern, wo die meisten Flüchtlinge
und Vertriebenen leben. Diese Länder brauchen dringend unsere Unterstützung, um
sich an die erschwerten Lebensbedingungen anzupassen", betont Mark Ankerstein,
Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
Fast 75 Prozent der Flüchtlinge und Vertriebenen leben in Staaten, die am
stärksten von der Klimakrise bedroht sind. Darunter sind Syrien, Venezuela,
Afghanistan, Südsudan und Myanmar. Sie gehören zu den Ländern, aus denen die
meisten Flüchtlinge kommen.
Von Extremwetter bedroht: Bangladesch und Südsudan
Die aktuelle Unterfinanzierung humanitärer Hilfe verschärft die Lage noch:
Bangladesch ist massiv von Extremwetter durch Klimawandel betroffen. Dort leben
im Distrikt Cox's Basar mehr als eine Million Rohingya, Flüchtlinge aus dem
benachbarten Myanmar. In Cox's Basar startete das UN-Flüchtlingshilfswerk
(UNHCR) einkommensschaffende Maßnahmen für die Flüchtlinge, die anfingen, ihr
Wohnumfeld gegen die Folgen des Extremwetters zu schützen und zu befestigen.
Während in der ersten Hälfte von 2024 noch rund 5.500 Rohingya 500 Wartungs- und
Instandsetzungsprojekte umsetzen konnten, ging in diesem Jahr die Zahl aufgrund
fehlender Mittel um zwei Drittel zurück.
Im Südsudan, wo etwa zwei Millionen Vertriebene leben und zudem mehr als 1,2
Millionen Flüchtlinge aus dem Sudan angekommen sind, ist für die UNHCR-Hilfe
bislang nur wenig mehr als ein Drittel der benötigten Gelder eingetroffen. Viel
zu wenig, um auch noch den über 100.000 Menschen angemessen helfen zu können,
die in den letzten Wochen vor Starkregen, Sturzfluten und Überschwemmungen aus
ihren Dörfern fliehen mussten. Der südsudanesiche Bundesstaat Unity State steht
derzeit zu 70 Prozent unter Wasser.
Weitere Informationen zum Thema Klimakrise als Fluchtgrund und zur Ausstellung
"Klimakrise und Flucht" (zu bestellen) unter:
http://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/themen/fluchtursachen/klimawa
ndel
Pressekontakt:
Marius Tünte
Tel. 0228-90 90 86-47
mailto:marius.tuente@uno-fluechtlingshilfe.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/63012/6121003
OTS: UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
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