Hannover (ots) - Zum bevorstehenden Weltfriedenstag der Vereinten Nationen (21.
September) erinnert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) daran, dass
Gott die Menschen zum Frieden beruft. "Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein
- das ist unser fester Glaube und zugleich ein klarer Auftrag", betonte die
Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs.
In der Vorausschau auf die im November erscheinende Friedensdenkschrift "Die
Welt in Unordnung - Gerechter Friede im Blick" warnt die EKD vor den Gefahren
hybrider Kriegsführung. "Hybride Kriegsführung verwischt bewusst die Grenzen
zwischen Krieg und Frieden. Sie zielt auf das, was Demokratien im Kern ausmacht:
Vertrauen, Debatte und die Stärke des Rechtsstaats", erklärte Fehrs.
Die Denkschrift thematisiert hybride Kriegsführung als vielschichtige Bedrohung,
die Politik, Wirtschaft, Kultur und Militär miteinander verknüpft und dabei
gezielt Schwachstellen pluraler Gesellschaften ausnutzt - von Cyberangriffen
über Desinformation bis zur Unterwanderung öffentlicher Diskurse. Besonders
verletzlich seien Demokratien, weil sie auf offene Aushandlungsprozesse und
informierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen sind.
Fehrs unterstreicht zum Weltfriedenstag auch die Verantwortung der Kirchen: "Wir
dürfen uns nicht an einen dauerhaften Modus der Angst gewöhnen, in dem
Ausnahmezustände zur Normalität werden. Die Kirche ist berufen, Hoffnung zu
geben, Resilienz zu stärken und Menschen zu ermutigen, sich für Frieden und
Freiheit einzusetzen. Denn Gott will Frieden, nicht den Ausnahmezustand."
Die EKD fordert eine europäische Gesamtstrategie gegen hybride Bedrohungen und
ruft zugleich die Zivilgesellschaft dazu auf, sich gemeinsam gegen Polarisierung
und Desinformation zu stellen. Bildung, kritisches Denken und eine offene
Gesprächskultur seien unverzichtbar, um Frieden zu sichern.
Die Friedensdenkschrift "Die Welt in Unordnung - Gerechter Friede im Blick" wird
im November 2025 veröffentlicht. Sie knüpft an die 2007 erschienene
EKD-Friedensdenkschrift "Für gerechten Frieden sorgen" an und stellt aktuelle
friedensethische Fragen in den Mittelpunkt - von klassischen Kriegen bis zu
neuen Bedrohungen wie Cyberattacken und hybrider Kriegsführung.
Hannover, 19. September 2025
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
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