Halle (ots) - In Sachsen-Anhalts Schulen ist im vergangenen Schuljahr mehr
regulärer Unterricht ausgefallen als je zuvor. Darüber berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe) anhand einer neuen
Auswertung des Linken-Landtagsabgeordneten Thomas Lippmann. Demnach konnten im
vergangenen Schuljahr 8,6 Prozent des regulären Unterrichts an
allgemeinbildenden Schulen nicht wie geplant stattfinden. Das ist fast dreimal
so viel wie vor 20 Jahren. Im Schuljahr 2005/06 lag der Wert noch bei drei
Prozent.
Die Auswertung basiert auf Daten, die Lippmann regelmäßig im
Landesbildungsministerium abfragt. Als nicht regulär erteilten Unterricht zählt
der frühere Lehrer sowohl Totalausfälle als auch Stunden, die aufgrund von
Personalausfalls nur durch kurzfristige Klassenzusammenlegungen erteilt werden
konnten. Nicht gezählt werden ordentliche Vertretungsstunden.
"Das sind riesige Dimensionen", sagte Lippmann der MZ mit Blick auf die nicht
regulär erteilten Stunden. "Mittlerweile zieht sich der Unterrichtsausfall durch
das gesamte Schulsystem." Den Zahlen zufolge trifft es die Förderschulen am
härtesten. Dort konnten 11,6 Prozent der Stunden nicht regulär erteilt werden.
"Auf zehn Jahre gerechnet ergibt das ein ganze Schuljahr, das ausfällt", warnte
Ex-Gewerkschaftschef Lippmann. An den Gymnasien konnten 7,2 Prozent des
Unterrichts nicht wie geplant erteilt werden. Der Grund für die Ausfälle ist der
akute Lehrermangel.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jan Schumann
Telefon: 0391 400 66 94 11
jan.schumann@mz.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/47409/6121463
OTS: Mitteldeutsche Zeitung
|