Mainz (ots) - Der internationale Tag der älteren Generation (International Day
of Older Persons) am 1. Oktober 2025 macht auf die Belange und Situation älterer
Menschen aufmerksam. Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der
Hörakustiker (biha), nimmt diesen Aktionstag der United Nations (UN) zum Anlass,
um für den Umgang mit Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) zu sensibilisieren
und beantwortet dazu häufig gestellte Fragen.
Warum lässt das Gehör im Alter nach?
"Das Gehör ist lebenslang immer auf Empfang. Auch wenn wir schlafen, arbeitet es
unentwegt weiter. Dass die Leistungsfähigkeit des Gehörs durch die permanente
Beanspruchung mit zunehmendem Alter abnimmt, ist ein ganz natürlicher Prozess.
Dieser kann noch beschleunigt werden, wenn beispielsweise das Gehör ungeschützt
großen Lautstärken ausgesetzt wird", erklärt der Präsident der Bundesinnung der
Hörakustiker Eberhard Schmidt.
Ab welchem Lebensjahr beginnt Altersschwerhörigkeit?
"In welchem Alter sich erste Symptome einer Altersschwerhörigkeit bemerkbar
machen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ab dem 50. Lebensjahr ist eine
jährliche Überprüfung des Gehörs für jeden Menschen empfehlenswert. Spätestens
wer erste Anzeichen für leichte Hörprobleme wahrnimmt, sollte mit den
Routinechecks beginnen", sagt der Experte Eberhard Schmidt. Er erklärt: "Der
frühzeitige Gang zum Hörakustiker ist wichtig, denn wer nicht mehr so gut hört,
verlernt das Hörverstehen. Je später bei einem Hörverlust das erste Hörgerät
verordnet wird, desto länger dauert die individuelle Anpassung und Gewöhnung des
Systems. Dann ist mehr Geduld gefragt." In Hörakustiker-Fachbetrieben werden
professionelle Hörtests zumeist kostenlos durchgeführt.
Was sind erste Anzeichen für einen altersbedingten Hörverlust?
"Wenn man anfängt, das Radio oder den Fernseher lauter zu stellen, das Tür- oder
Telefonklingeln überhört oder man häufig nachfragen muss, weil man nicht mehr
alles versteht, können das Anzeichen für eine Hörschwäche sein", sagt
Hörakustiker Eberhard Schmidt. Der Experte erklärt: "Ein Hörverlust verläuft oft
schleichend. Anfangs ist einem selbst mitunter gar nicht bewusst, dass man
schlechter hört. Darum sollte man Hinweise auf mögliche Hörprobleme von Freunden
oder aus der Familie ernst nehmen."
Was bei Hörproblemen tun?
"Oft wird auf erste Anzeichen spät reagiert. In Deutschland vergehen im Schnitt
sieben Jahre, bis ein Hörverlust erkannt und versorgt wird. Mit unversorgter
Hörschwäche zu leben, kostet Kraft und kann die Freude am Austausch mit anderen
und somit auch die Lebensqualität mindern", sagt Eberhard Schmidt. Der Experte
rät: "Hörprobleme nicht ignorieren, sondern beim Hörakustiker oder HNO-Arzt
abklären lassen. Wenn ein Hörverlust vorliegt, gibt es dort Lösungen, um ihn mit
Hörsystemen bestmöglich auszugleichen." Heilbar ist Schwerhörigkeit nicht.
Was hilft bei einer Presbyakusis?
"Ein altersbedingter Hörverlust ist irreversibel. Er geht nicht einfach wieder
weg oder wird von selbst besser. Mit modernen Hörsystemen gibt es kleine
Wunderwerke der Technik, die es ermöglichen, wieder gut zu hören. Dafür müssen
sie von einem Hörakustiker oder einer Hörakustikerin individuell auf die
persönliche Hörminderung und die subjektiven Hörgewohnheiten angepasst werden",
sagt Hörakustiker-Meister Eberhard Schmidt. Der Experte erklärt: "Jeder
Hörverlust ist individuell. Hightech ist die Grundlage, um ihn ausgleichen zu
können. Hinzu kommt das professionelle Feintuning des Hörsystems durch
qualifizierte Fachkräfte der Hörakustik in enger Abstimmung mit seinem Träger
oder seiner Trägerin."
Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für ein Hörgerät?
"Es gibt viele volldigitale Hörgeräte, die für gesetzlich Krankenversicherte
aufzahlungsfrei sind. Sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt, werden ihre
Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse bis auf die Rezeptgebühr komplett
übernommen. Jeder Hörakustiker bietet solche eigenanteilsfreien Modelle zur
Auswahl", sagt der Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker. "Wer sich
Zusatzleistungen, wie technische Extras, speziellen Komfort oder eine bestimmte
Optik, bei seinem Hörsystem wünscht, kann auch Modelle mit privater Aufzahlung
wählen." Diese Extras werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Video zum Teilen: Wie hört sich eine beginnende Schwerhörigkeit an?
https://www.youtube.com/watch?v=tw8iXCi9adY
Hörakustiker und Hörakustikerinnen in Wohnortnähe findet man unter:
https://www.hoerakustiker-suche.de/
Mehr Informationen zu Themen rund ums Hören gibt es auf der Website:
https://www.richtig-gut-hoeren.de/
Pressekontakt:
Nadine Röser, Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, mailto:roeser@biha.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/70547/6122555
OTS: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
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