Berlin (ots) - Die heute von der EU-Kommission bekanntgegebene Verschiebung der
Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) bestätigt die massiven
Umsetzungsprobleme, auf die die Wirtschaft seit Langem hingewiesen hat. Die
Verordnung verlangt von Unternehmen umfassende Nachweise und die Verarbeitung
enormer Datenmengen zu jeder einzelnen Lieferung, ohne dass die Anforderungen,
Verfahren und Prüfmechanismen bisher ausreichend konkretisiert und EU-weit
harmonisiert worden wären.
Für die Unternehmen der Ernährungsindustrie ist Planungs- und Rechtssicherheit
von zentraler Bedeutung. Die zusätzliche Zeit verschafft kurzfristig etwas Luft,
muss aber von der Politik genutzt werden, um die Anforderungen bürokratiearm und
praktikabel zu konkretisieren und ein Level-Playing-Field für die Umsetzung in
den EU-Mitgliedstaaten zu schaffen. Unterschiedliche Interpretationen und
Prüfkonzepte in den einzelnen Ländern führen zu Wettbewerbsverzerrungen und
Marktstörungen.
BVE-Geschäftsführerin Kim Cheng erklärt dazu:
"Die Verschiebung der EUDR ist ein Signal der Vernunft, das die Stabilität der
Lieferketten kurzfristig absichert. Der zeitliche Aufschub wirkt der Gefahr
entgegen, dass wichtige Rohstoffe wie Kakao, Kaffee oder Palmöl erheblich
schwieriger nach Deutschland und Europa importiert werden könnten. Die
Schwierigkeiten liegen dabei vor allem auf Seiten der Herkunftsländer, die
oftmals nicht in der Lage sind, die strengen EU-Vorgaben kurzfristig vollständig
erfüllen zu können oder zu wollen. Jetzt müssen Politik und Wirtschaft zusammen
daran arbeiten, dass unsere Bedarfe an Rohwaren langfristig sichergestellt
werden können. Die deutsche Ernährungsindustrie ist bereit, ihren Beitrag zu
globalem Waldschutz zu leisten, die Regeln müssen jedoch praktikabel sein und
die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dürfen sie nicht gefährden."
Pressekontakt:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)
Oliver Numrich
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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