Essen (ots) - Nach fast 50 Jahren kehrt mit der CITYBAHN die Straßenbahn zurück
ins Stadtbild der Essener Innenstadt. Bevor die Bahn jedoch rollt, wird gebaut.
Mitte Juli begann der dritte Bauabschnitt der Bahnhofstangente. Sie ist einer
von drei zentralen Abschnitten des Projekts, neben dem Berthold-Beitz-Boulevard
und dem Stadtquartier ESSEN 51. Auf insgesamt 5,5 Kilometern entsteht eine
moderne Ost-West-Verbindung mit elf Haltestellen, die das neue Stadtquartier
ESSEN 51. emissionsfrei mit der Innenstadt verknüpft. Ein klares Ziel ist der
Fahrplanwechsel im nächsten Jahr, bei dem das auf Bau, Immobilien und
Infrastruktur spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer die Stadt Essen
sowie die Ruhrbahn GmbH in der Projektsteuerung unterstützt.
Mit mehr als einer halben Millionen Einwohnern zählt Essen zu den größten
Städten im Ruhrgebiet und ist dazu noch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Durch
Pendler und den innerstädtischen Lieferverkehr ist die Stadt oft hohen
Verkehrsbelastungen ausgesetzti. Das soll sich mit dem neuen Streckenabschnitt
der CITYBAHN jetzt ändern. Mit dieser gelangt man in Zukunft von ESSEN 51.
direkt in die Innenstadt - und das in nur 8,5 Minuten. Die Gesamtkosten des
Projekts von rund 180 Millionen Euro werden maßgeblich von Bund und Land
getragen.
"Die CITYBAHN treibt die Mobilitätswende entscheidend voran und fördert die
Stadtentwicklung durch die Anbindung an den Essener Hauptbahnhof," sagt Martin
Harter, Vorstand Stadtplanung und Bauen der Stadt Essen. "Zudem entlastet sie
das Bestandsnetz - insbesondere die Tunnelanlagen. In jede der Bahnen passen
rund 200 Personen. Wir schätzen, dass dadurch jährlich bis zu 1.300 Tonnen
Treibhausgase eingespart werden können", ergänzt Simone Raskob, Vorstand für
Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen.
Zentral für die Stadtentwicklung
Die CITYBAHN ist mehr als nur ein Verkehrsmittel. Sie leistet einen wichtigen
Beitrag zur Stadtentwicklung. Vor der Zeche Amalie, im Herzen des Quartiers
ESSEN 51., entsteht ein Shared-Space, den alle Verkehrsteilnehmenden nutzen
können - ohne getrennte Fahrbahnen. Doch die Gestaltung der Strecke zielt nicht
nur auf eine städtebauliche Aufwertung ab - auch das Stadtklima soll davon
profitieren. So entstehen Rasengleise auf der Hollestraße, Haus-Berge-Straße und
Hachestraße sowie ein Grünstreifen mit 115 Bäumen auf dem
Berthold-Beitz-Boulevard. "Begrünte Verkehrsflächen werten das Stadtbild nicht
nur optisch auf. Sie binden Schadstoffe, speichern Regenwasser und kühlen die
Luft durch Verdunstungsprozesse ab", berichtet Sebastian Brandenbusch,
Projektleiter bei der Ruhrbahn GmbH. "Wir haben zudem unterirdische
Rigolensysteme geplant, welche die Bäume in Trockenperioden länger mit
gesammeltem Regenwasser versorgen können."
Komplexe Planungen für eine zukunftsfähige Verkehrswende
Die Erweiterung der CITYBAHN ist das aktuell größte innerstädtische
Straßenbahnbauprojekt in Nordrhein-Westfalen. Doch nicht nur der Umfang macht
das Projekt zu einem komplexen Vorhaben. "Wir verantworten die Koordination
zahlreicher Akteure: Planer, Bauunternehmen, Behörden und die Stadtverwaltung
müssen nahtlos zusammenarbeiten", erklärt Markus Hauser, Projektleiter bei Drees
& Sommer. "Wir koordinieren die Schnittstellen und vermeiden so mögliche
Doppelarbeiten. Damit alle auf dem aktuellen Stand sind, gibt es regelmäßige
Fortschrittskontrollen und Statusberichte. So können personelle Ressourcen
optimal genutzt werden."
Auch auf Herausforderungen wie den schwierigen Untergrund im dritten
Bauabschnitt Berthold-Beitz-Boulevard konnte effizient reagiert werden. "In dem
Gebiet wurde früher Untertagebergbau betrieben, wodurch sich Auffälligkeiten im
Untergrund zeigten. Durch aufwändige Sicherungsarbeiten wird derzeit der
Baugrund für die spätere Verkehrsanlage stabilisiert", so Hauser.
Erster neuer Streckenabschnitt öffnet 2026
Die Arbeiten an der neuen CITYBAHN in der Essener Innenstadt schreiten gut
voran. Bereits im Sommer 2026 können die ersten neu errichteten und
modernisierten Haltestellen rund um den Essener Hauptbahnhof angefahren werden.
Das zentrale Element der CITYBAHN, die sogenannte Bahnhofstangente, geht damit
planmäßig mit den Haltestellen "Betriebshof Stadtmitte", "Hollestraße", Essen
Hbf" und "Hindenburgstraße" in Betrieb. Anschließend starten die finalen
Bauarbeiten am Berthold-Beitz-Boulevard. Ruhrbahn GmbH und Stadt Essen planen
eine stufenweise Inbetriebnahme bis 2028 vollständig abzuschließen.
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