Nürnberg (ots) - Die demografische Entwicklung stellt den deutschen Arbeitsmarkt
langfristig vor tiefgreifende Veränderungen: Auf der einen Seite wächst die
Bevölkerung, gleichzeitig nimmt die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter
aufgrund der Alterung der Gesellschaft tendenziell ab. Besonders die
Erwerbsbeteiligung der über 55-jährigen rückt immer stärker in den Fokus.
Ältere stellen fast ein Viertel der Beschäftigten
Von den 34,2 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im
erwerbsfähigen Alter waren 2024 rund 7,8 Millionen bzw. 23 Prozent im Alter von
55- bis unter 65 Jahren - ein neuer Höchststand. In den vergangenen zehn Jahren
hat sich damit der Anteil der älteren sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
an den Beschäftigten im Erwerbsalter insgesamt von knapp 17 Prozent auf 23
Prozent erhöht.
Haupttreiber ist der demografische Effekt: die geburtenstarken Jahrgänge wachsen
in die Altersgruppe der Älteren hinein. Zuletzt (Februar 2025) waren weiterhin
Beschäftigungszuwächse bei den Älteren mit einem Plus von 66.000 bzw. einem
Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Der Trend umfasst nicht alle
Branchen gleich: Einen leichten Rückgang im Vorjahresvergleich gab es etwa im
Verarbeitenden Gewerbe (-6.000 bzw. -0,4 Prozent), während im
Dienstleistungsbereich die Beschäftigung von Älteren weiterhin wächst.
Einige Branchen besonders von Alterung betroffen
Die Altersstruktur der Beschäftigten hat sich in den vergangenen Jahren spürbar
verschoben. Diese Entwicklung zeigt sich in allen Wirtschaftsbereichen, wenn
auch unterschiedlich stark. Im Bereich der Finanz- und
Versicherungsdienstleistungen sowie im Verarbeitenden Gewerbe sind jeweils mehr
als ein Viertel der Belegschaft im Alter von 55 bis unter 65 Jahren. Einen
relativ hohen Anteil von Älteren verzeichnet auch die Öffentliche Verwaltung mit
29 Prozent. Im Gesundheitswesen sind es gut ein Fünftel der Beschäftigten, die
voraussichtlich in den kommenden zehn Jahren altersbedingt aus dem Erwerbsleben
ausscheiden.
Wiedereinstieg bleibt die größte Herausforderung
Die Struktur der Arbeitslosigkeit folgt diesem Trend. Während 2014 580.000 der
über 55 bis unter 65-Jährigen arbeitslos waren, waren es 2024 642.000. Zwischen
2014 und 2024 ist der Anteil der Älteren an allen Arbeitslosen im Erwerbsalter
auf rund ein Viertel gestiegen, während ihre Arbeitslosenquote gesunken ist.
Ursache dafür ist die steigende Erwerbsbeteiligung Älterer. Zwar haben ältere
Beschäftigte ein deutlich geringeres Risiko, arbeitslos zu werden als Jüngere.
Verlieren sie jedoch den Job, haben sie es deutlich schwerer, wieder Fuß zu
fassen. Im Schnitt sind Ältere 23 Wochen arbeitslos bis sie wieder eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden, über alle Altersgruppen
hinweg sind es 20 Wochen.
Wettbewerbsvorteil: altersgemischte Teams
Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen betont: "Insgesamt hat sich der
Arbeitsmarkt für Ältere in Deutschland vor allem aufgrund des demografischen
Wandels verändert: die Babyboomer sind jetzt in dieser Altersgruppe angekommen.
Dadurch verzeichnen wir Rekordbeschäftigung bei den Lebensälteren. Unternehmen,
die langfristig wettbewerbsfähig sein wollen, setzen auch und gerade auf ältere
Beschäftigte mit ihrer Erfahrung und Zuverlässigkeit. Vor allem beim
Wiedereinstieg in Arbeit brauchen Ältere aber auch faire Chancen und passende
Angebote. Fachkräftesicherung bedeutet: Wir müssen alle Altersgruppen
mitdenken."
Weitere Informationen und Daten zur Demografie finden Sie auf unserer
Themenseite Demografie:
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Themen-im-Fokus/De
mografie/Demografie-Nav.html
Hier finden Sie den Demografiebericht der Statistik:
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-
Fokus/Demografie/Generische-Publikationen/Bericht-Demografie.pdf?__blob=publicat
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