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forsa-Umfrage: Große Akzeptanz der Menschen in Westfalen-Lippe für verpflichtende Nutzung der elektronischen Patientenakte durch Ärztinnen und Ärzte (FOTO)

29.09.2025 12:15 Uhr AOK NordWest

Dortmund (ots) - Der Countdown läuft: Ab kommenden Mittwoch, 1. Oktober, sind die Ärztinnen und Ärzte in Praxen und Kliniken verpflichtet, die elektronische Patientenakte (ePA) zu nutzen und Dokumente wie Arztbriefe oder Laborbefunde dort zu speichern. Nach einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der AOK NordWest befürwortet eine große Mehrheit der gesetzlich versicherten Menschen in Westfalen-Lippe (86 Prozent) diese Regelung zur verpflichtenden Befüllung, nur elf Prozent lehnen sie ab. "Die ePA ist ein zentraler Meilenstein für die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Sie bietet viele Vorteile für alle Beteiligten. Allerdings zeigt unsere Befragung, dass die Menschen nach wie vor viel Informationsbedarf haben", sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.

So gibt nur jeder zweite Befragte (50 Prozent) an, sich persönlich gut oder sehr gut über die elektronische Patientenakte informiert zu fühlen. 48 Prozent sehen sich weniger gut oder gar nicht gut informiert. Bei der Betrachtung der verschiedenen Altersgruppen zeigt sich, dass sich in der Gruppe der ältesten Befragten über 60 Jahren sogar 62 Prozent sehr gut oder eher gut informiert fühlen. "Offenbar haben sich gerade die älteren Menschen, die häufiger von Erkrankungen betroffen sind und öfter in die Arztpraxis müssen, schon intensiver mit dem Thema ePA und den Vorteilen der Patientenakte auseinandergesetzt", sagt AOK-Chef Ackermann.

Elektronische Patientenakte bisher kaum Thema beim Arztbesuch

Die befragten Versicherten, die seit Januar 2025 in ärztlicher Behandlung waren, sind bisher kaum mit dem Thema elektronische Patientenakte in Berührung gekommen: 84 Prozent der Menschen mit einem Arztbesuch im laufenden Jahr geben an, dass die ePA in der Arztpraxis bisher kein Thema gewesen sei. Zehn Prozent berichten, dass sie schon vom Arzt, der Ärztin oder Praxisangestellten darauf angesprochen worden seien, sieben Prozent haben das Thema ePA selbst angesprochen. "Mit der Verpflichtung zur Befüllung und Nutzung der ePA ab dem 1. Oktober dürfte sich der Anteil der Versicherten, die mit dem Thema in Berührung kommen, deutlich erhöhen", so die Prognose von AOK-Chef Ackermann. "Erst mit der aktiven Befüllung durch Arztpraxen und Kliniken kann sich der Nutzwert der ePA wirklich entfalten. Schon heute berichten Ärztinnen und Ärzte beispielsweise, dass die automatisch befüllte Medikationsliste in der ePA einen besseren Überblick über Medikamente ermöglicht, die von Kolleginnen und Kollegen verordnet wurden. Wenn jetzt Dokumente wie Arztbriefe oder Laborbefunde hinzukommen und die letzten technischen Hürden überwunden sind, dürfte die Nutzung der elektronischen Patientenakte schnell zu einer selbstverständlichen Routine werden."

Großes Interesse am Zugriff auf die eigenen Gesundheitsdaten

Das Interesse der gesetzlich Versicherten an der Nutzung der ePA ist jeden-falls groß. In der aktuellen forsa-Befragung geben 89 Prozent der gesetzlich Versicherten an, Interesse daran zu haben, über ihre elektronische Patientenakte künftig Gesundheitsdaten wie beispielsweise Arztbriefe oder Laborbefunde einzusehen. Etwas weniger ausgeprägt ist das Interesse daran, in Zukunft selbst Dokumente in der eigenen ePA zu speichern und seinen Ärztinnen und Ärzten zugänglich zu machen: 65 Prozent stimmen hier in der aktuellen Befragung eindeutig oder eher zu, 15 Prozent äußern sich ablehnend.

Auf die Frage, wer Informationen zur elektronischen Patientenakte bereitstellen sollte, sehen die Befragten vor allem die Krankenkassen in der Pflicht (92 Prozent), gefolgt von ärztlichen Praxen (75 Prozent), den staatlichen Stellen wie dem Bundesgesundheitsministerium (73 Prozent) und den Medien (51 Prozent). Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen: Von den jüngeren Befragten zwischen 18 bis 39 Jahren werden die Medien mit 69 Prozent deutlich häufiger genannt als von der ältesten Gruppe der Menschen über 60 Jahren (35 Prozent).

"Obwohl wir alle Versicherten zu diesem Thema angeschrieben haben und seit Monaten auf unseren Informationskanälen intensiv über das Thema aufklären, macht die Befragung immer noch einen großen Informationsbedarf deutlich", so Ackermann. "Es ist kein Wunder, dass die Befragten hier die Krankenkassen im Lead sehen, denn wir sind ja auch die Anbieter der elektronischen Patientenakte und ermöglichen per App oder Desktop-Version den Zugang". Die AOK bietet unter der Adresse http://www.aok.de/epa seit Mai 2024 umfassende Informationen zur "ePA für alle" an, die seit dem Start bundesweit bereits mehr als zwei Millionen Seitenaufrufe hatte.

Für die forsa-Befragung sind vom 18. August bis zum 4. September 2025 insgesamt 500 gesetzlich versicherten Personen ab 18 Jahren in Westfalen-Lippe befragt worden. Es handelte sich um eine Kombination von telefonischer Befragung und Online-Erhebung.

Pressekontakt:

Jens Kuschel, Pressesprecher AOK NordWest - Die Gesundheitskasse. Kopenhagener Straße 1, 44269 Dortmund Telefon 0800 2655-505528 Mobil 01520-1566136 E-Mail mailto:presse@nw.aok.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/73028/6127187 OTS: AOK NordWest


Quelle: ots / newsaktuell - Pressemitteilung - AOK NordWest
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