Berlin (ots) - Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) begrüßt
die Ankündigung von Bundeskanzler Friedrich Merz, beim heute beginnenden
EU-Gipfel in Kopenhagen für eine Abkehr vom geplanten
Verbrenner-Neuzulassungsverbot ab 2035 zu werben - ein aus Sicht des ZDK längst
fälliger Schritt zu mehr Realitätssinn in der europäischen
CO2-Flottenregulierung.
"Wir brauchen eine Klimapolitik, die nicht von oben herab reguliert, sondern mit
Augenmaß gestaltet wird - durch Anreize, die die Verbraucher mitnehmen, und
nicht durch Verbote, die Autohändler und Fahrzeughersteller gängeln", erklärt
ZDK-Präsident Thomas Peckruhn
(https://www.kfzgewerbe.de/wir-ueber-uns/vorstand/thomas-peckruhn-praesident) .
"Der Impuls von Bundeskanzler Merz gibt ein wichtiges und richtiges Signal, die
CO2-Regulierung nicht nur technokratisch, sondern im Einklang mit den
Bedürfnissen der Menschen zu denken."
Der ZDK betont, dass das Kfz-Gewerbe die Transformation zur emissionsfreien
Mobilität aktiv und konstruktiv mitgestaltet. Betriebe in ganz Deutschland haben
in den vergangenen Jahren massiv in die Transformation investiert - von moderner
Werkstattausrüstung über Ladeinfrastruktur bis hin zur Weiterbildung von
Beschäftigten und zur Ausbildung junger Menschen im Umgang mit alternativen
Antrieben.
Verlässliche Leitplanken statt Verbote
"Diese Anstrengungen zeigen: Die Branche steht hinter dem Wandel - aber sie
braucht dafür verlässliche politische Leitplanken", so Peckruhn. "Ein pauschales
Neuzulassungsverbot von Verbrennern gefährdet hingegen dringend notwendige
Investitionen und untergräbt das Vertrauen in die Verlässlichkeit politischer
Entscheidungen."
Schon die Folgen der strengen CO2-Flottenregulierung in diesem Jahr sind
gravierend: Neuwagen bleiben bei Händlern stehen, die Nachfrage stockt. Der
Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen wird vor allem durch Eigenzulassungen
von Händlern und Herstellern gestützt - ein trügerisches Bild, dass die
tatsächliche Nachfrageschwäche und ihre wirtschaftlichen Folgen für die Betriebe
verdeckt.
Um Elektromobilität konsequent in die Breite der Gesellschaft zu bringen,
braucht es konkrete Maßnahmen seitens der Politik: transparente Preise an
öffentlichen Ladesäulen sowie eine strukturelle Strompreissenkung durch
geringere Netzentgelte, reduzierte Durchleitungskosten und eine deutlich
niedrigere Stromsteuer.
Gesellschaftliche Akzeptanz und Technologieoffenheit
"Es ist richtig und notwendig, dass sich die Politik der gesellschaftlichen
Diskussion stellt - und erkennt, dass die Transformation der Mobilität nur dann
gelingen kann, wenn sie auf Akzeptanz trifft und bezahlbar bleibt", erklärt
Peckruhn.
Der ZDK spricht sich deshalb für eine Weiterentwicklung der EU-CO2-Regulierung
aus, die nicht auf Verbote, sondern auf Vielfalt setzt: Elektromobilität ist in
vielen Bereichen zukunftsweisend, reiche aber nicht als alleinige Lösung. Für
eine maximale Reduktion der CO2-Emissionen braucht es alternative Lösungen -
etwa effiziente Verbrenner, betrieben mit synthetischen oder biogenen
Kraftstoffen. Wichtig ist aus Sicht des Kfz-Gewerbes zudem, dass CO2-neutrale
Kraftstoffe künftig auch bei der Erreichung der Flottenziele angerechnet werden,
denn nur so können Klimaschutz und individuelle Mobilität gleichermaßen
gewährleistet werden.
"Unsere Betriebe sind technologieoffen aufgestellt - und das sollte auch die
Politik sein. Nicht jeder Kunde, nicht jeder Fuhrpark und nicht jedes
Mobilitätsbedürfnis lässt sich rein elektrisch abbilden", erklärt Peckruhn. "Wer
es mit Klimaschutz ernst meint, darf nicht auf eine einzige Antriebslösung
setzen." Zudem haben sich die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen deutlich
verschlechtert - etwa durch neue transatlantische Zölle und den Wegfall der
E-Mobilitätsförderung. Was es jetzt braucht, so Peckruhn, ist ein
"Realitätscheck" der Marktbedingungen: Das Verbrenner-Aus sollte revidiert und
die CO2-Grenzwerte neu bewertet werden.
ZDK fordert praxisnahe, technologieoffene Regulierung
"Als ZDK befürworten wir in diesem Zusammenhang eine Anpassung des
Regulierungsansatzes der EU an die realen Bedingungen des Fahrzeugmarktes", so
Peckruhn. "Im Mittelpunkt steht für uns dabei die Notwendigkeit einer
praxisnahen, technologieoffenen Weiterentwicklung der EU-CO2-Regulierung für Pkw
und leichte Nutzfahrzeuge."
Aus Sicht des ZDK ist nun entscheidend, dass der eingeschlagene
Transformationspfad konsequent und verlässlich fortgeführt wird - mit klaren
Leitplanken, planbarer Förderung und technologieoffenem Weitblick. Nur so können
das Kfz-Gewerbe und seine rund 470.000 Beschäftigten ihren Beitrag zur
klimaneutralen Mobilität leisten - und dabei wirtschaftlich bestehen.
Die Pressemeldung finden Sie hier (https://www.kfzgewerbe.de/nicht-verbote-sonde
rn-loesungen-zdk-fordert-praxisnahe-co2-flottenregulierung) .
Pressekontakt:
Andreas Cremer, Stellv. Pressesprecher
Tel.: 0173/6400542
E-Mail: mailto:cremer@kfzgewerbe.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7865/6129573
OTS: ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V.
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