Berlin (ots) - Vergangenen Donnerstag sprachen Donald Trump und sein
Kriegsminister Pete Hegseth auf dem US-Militärstützpunkt in Quantico zu den
Generälen der US-Armee. Tonlage und Botschaft der Reden wirkten irritierend
vertraut. Es ging um Männlichkeit und "Kriegergeist", disziplinierte Körper und
den Feind im Inneren. Das Militär müsse "hart, fit und patriotisch" und von
"ideologischem Müll" wie Diversität und Gleichstellung befreit werden.
Die Fixierung auf perfekte Körper und Männlichkeit ist kein neues Phänomen
innerhalb der radikalen Rechten - dies war seit jeher Teil rechter Biopolitik.
Schon 1935 erklärte Adolf Hitler den Idealkörper der Hitlerjugend: "flink wie
Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl".
Besonders düster wirkt das Einschwören der Armee auf den "Krieg im Inneren", in
dem sich die USA laut Trump schon jetzt befinden. Der "Feind" ist nicht mehr nur
China oder Russland, sondern sind jene Teile der eigenen Gesellschaft, die
angeblich verweichlicht, unpatriotisch oder "woke" seien - "radikale linke
Demokraten" und besonders Migranten.
Man muss Trump nicht mit Hitler gleichsetzen, um zu verstehen, dass in den USA
eine Autokratisierung, wenn nicht eine Faschisierung stattfindet. Die Reinigung
des Militärs, die Fixierung auf Männlichkeitsnarrative und disziplinierte
Körper, die Dämonisierung innerer Feinde, die Nutzung politischer Mythen, die
Beschwörung der Wiedererrichtung einer grandiosen Vergangenheit, Terror auf der
Straße - all das fügt sich in ein Muster, das nach dem Faschismusforscher
Wolfgang Wippermann "realtypisch faschistisch" genannt werden kann.
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