Berlin (ots) - Mit einer feierlichen Eröffnung ist heute der 31. Weltkongress
des Notariats in Berlin gestartet. Die Bundesnotarkammer begrüßt vom 2. bis 4.
Oktober Notarinnen und Notare aus aller Welt sowie hochrangige Vertreterinnen
und Vertreter aus Politik, Justiz, Wissenschaft und Wirtschaft, um über aktuelle
Entwicklungen und die Zukunft des notariellen Berufsstandes zu diskutieren.
Dr. Markus Sikora, Präsident der Bundenotarkammer, eröffnete den Kongress und
leitete die Diskussion zum Thema des Nachmittags "Neue IT-Tools | Neue Horizonte
- Notare im Mittelpunkt eines zukunftsfähigen digitalen Systems" ein, wobei er
die Notwendigkeit betonte, die Digitalisierung als Werkzeug und nicht als
Bedrohung zu verstehen, um die wichtige Rolle der Notarinnen und Notare in der
vorsorgenden Rechtspflege auch im digitalen Zeitalter auszubauen und
Kernprinzipien wie persönliches Vertrauen und Rechtssicherheit weiterhin zu
wahren.
Prof. Dr. Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, betonte in
seiner Begrüßungsrede die zentrale Rolle des Notariats für die Stabilität und
Funktionsfähigkeit des Rechtsstaats im digitalen Wandel: "Gelingt das Ziel der
notariellen vorsorgenden Rechtspflege - Konfliktvermeidung und Rechtsfrieden -,
sind die Notarinnen und Notare - namentlich in Beratungsgesprächen und
Beurkundungsterminen - das Gesicht des Rechtsstaats."
Im Anschluss sprachen Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Dr.
Stefanie Hubig und Dr. Felor Badenberg, Senatorin für Justiz und
Verbraucherschutz des Landes Berlin. Justizministerin Dr. Hubig hob die
Bedeutung des Notariats als verlässliche Instanz hervor, die im digitalen Wandel
Rechtssicherheit, Vertrauen und Kontinuität gewährleistet: "Sie sind Bewahrer
des Rechts. Sie sind das als Wegbereiter, als Vorreiter, aber auch als
Verteidiger des Rechts. Die Beurkundungspflichten des lateinischen Notariats
sind also weit entfernt davon, Förmelei zu sein; sie sind Mitgaranten einer
funktionierenden Rechtsstaatlichkeit." Zugleich unterstrich sie die
Verantwortung der Notarinnen und Notare in der Bekämpfung von Geldwäsche: "Denn
Notarinnen und Notare weltweit haben in den letzten Jahren auch viel
Verantwortung in einem Bereich übernommen, der für die Bekämpfung insbesondere
von organisierter Kriminalität wesentlich ist - und damit für die Sicherheit und
Funktionsfähigkeit unseres Gemeinwesens: das Erkennen und Abwehren von
Geldwäsche. Und dafür danke ich Ihnen sehr." Senatorin Dr. Badenberg unterstrich
die Verantwortung und Chancen des Notariats, eine aktive Rolle in einer digital
vernetzten und zunehmend globalisierten Gesellschaft zu übernehmen.
Prof. Dr. Jens Bormann hielt als Kongresspräsident eine Eröffnungsansprache und
unterstrich die einzigartige Stellung des Notariats als öffentliches Amt, das in
einer Zeit des digitalen Wandels als "Anker des Vertrauens" und "Garant für
Freiheit" dient, wobei er die Notwendigkeit betonte, Standards in der
Digitalisierung zu setzen, statt diesen nur zu folgen.
Der Nachmittag des ersten Kongresstages widmete sich schließlich dem Thema "Neue
IT-Tools | Neue Horizonte - Notare im Mittelpunkt eines zukunftsfähigen
digitalen Systems".
In Vorträgen und Podiumsdiskussionen wurde beleuchtet, wie innovative IT-Tools
die Arbeit von Notarinnen und Notaren weltweit verändern. Diskutiert wurden auch
Chancen und Risiken notarieller Online-Verfahren und der Einsatz künstlicher
Intelligenz. Dabei wurde deutlich: Das Notariat entwickelt sich dynamisch weiter
und bleibt auch im digitalen Zeitalter eine vertrauenswürdige Säule der
vorsorgenden Rechtspflege.
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Dr. Sophie Nordhues
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