Bonn (ots) - Ehrenamtliches Engagement im Mittelpunkt: Mit der Auszeichnung
würdigt das Bundesministerium des Innern die Vielfalt und Innovationskraft
ehrenamtlicher Initiativen und rückt die Bedeutung des freiwilligen Engagements
für den Bevölkerungsschutz in den Fokus.
Fast 400 Projekte und Initiativen aus ganz Deutschland haben sich in diesem Jahr
für den BMI-Förderpreis Helfende Hand beworben - nun stehen die Nominierten
fest. Ob Nachwuchsförderer oder digitale Vordenkerinnen: Der bundesweite
Ehrenamtspreis des Bundesministeriums des Innern (BMI) würdigt Menschen, die mit
Leidenschaft, Kreativität und tatkräftigem Einsatz das Ehrenamt stärken. Damit
setzt die Helfende Hand ein Zeichen für Innovation, Inklusion und einen starken
Bevölkerungsschutz. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden im Rahmen einer
feierlichen Veranstaltung am 1. Dezember 2025 im Bundesinnenministerium in
Berlin ausgezeichnet.
Die Nominierten 2025
Aus 398 Einreichungen hat die Fachjury 16 Projekte für die Endrunde ausgewählt.
Sie verteilen sich auf die drei Hauptkategorien Innovative Konzepte,
Nachwuchsarbeit sowie Unterstützung des Ehrenamtes . Zusätzlich wird in diesem
Jahr erstmals der Sonderpreis für Inklusion verliehen. Mit dieser neuen
Kategorie würdigt das BMI Projekte, die Barrieren abbauen, Teilhabe stärken und
so das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz inklusiver machen.
Kategorie Innovative Konzepte
- DRK-Kreisverband Ravensburg e. V.: "Kinder-Krisen-Einsatzdienst"
Dieses Projekt sorgt dafür, dass Kinder in akuten Krisensituationen nicht allein
bleiben. Speziell geschulte Ehrenamtliche sind sofort an ihrer Seite, spenden
Trost, leisten kindgerechte psychosoziale Erste Hilfe und geben auch Familien
und Bezugspersonen Halt. So wird eine wichtige Lücke geschlossen - und jungen
Menschen wird in schwierigen Momenten das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit
zurückgegeben.
- DRK Wasserrettungsdienst Halle (Saale) e. V.: "Roboter als Retter und Helfer"
Wenn Menschen im Wasser verunglücken, zählt jede Sekunde. Gemeinsam mit dem
Fraunhofer-Institut und regionalen Partnern entwickelt der Ortsverein Halle
ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge, die Personen im Wasser blitzschnell
lokalisieren und retten können. Damit werden nicht nur neue Wege in der
Wasserrettung eröffnet, sondern auch die Einsatzkräfte selbst besser geschützt.
Hiermit entsteht eine Technologie, die Hoffnung schenkt und Leben rettet.
- Feuerwehren der Stadt Hattersheim am Main: "Bist du bereit für den Notfall?"
Ob Stromausfall, Brand oder Unfall - eine Krise kann jede und jeden von uns
treffen. Mit einer breit angelegten Kampagne macht die Feuerwehr deutlich, wie
wir uns und unsere Familien wirksam schützen können. Von Warnsystemen bis hin zu
Erster Hilfe: Digitale Formate, Veranstaltungen und lokale Aktionen vermitteln
praxisnah, wie entscheidend Eigenvorsorge ist. So schafft das Projekt
Sicherheit, stärkt den Zusammenhalt und macht die Gemeinschaft resilient.
- ASB Landesverband Bremen e. V.: "Reflexives Einsatztraining (RET)"
Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst müssen regelmäßig in
Extremsituationen bestehen. Das reflexive Einsatztraining stärkt sie dabei nicht
nur fachlich, sondern auch mental. In realitätsnahen Workshops trainieren sie,
psychische Belastungen zu bewältigen, eigene Erfahrungen zu reflektieren und
ihre Resilienz gezielt auszubauen. So sichern sie ihre Handlungsfähigkeit - für
sich selbst und für die Menschen, die auf ihre Unterstützung vertrauen.
- THW RSt. Hamburg: "OSI - Das Live-Online-Event"
Sicherheit im Einsatz hat oberste Priorität. Mit OSI hebt das THW Arbeitsschutz
auf eine neue, digitale Bühne - interaktiv, spielerisch und mit Show-Charakter.
Die Helferinnen und Helfer erleben Schulungen, die Spaß machen und nachhaltig
wirken. So wird Wissen nicht nur vermittelt - sondern wirksam im Alltag der
Ehrenamtlichen verankert.
Kategorie Nachwuchsarbeit
- ASB Rhein-Erft/Düren e. V.: "Wasserrettung meets Katastrophenschutz"
Am Badesee lernen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5, wie man Gefahren im
Wasser erkennt, Erste Hilfe leistet und im Katastrophenfall richtig reagiert.
Praxisnah, erlebnisreich und mit Begeisterung für das Ehrenamt. Dieses Projekt
schenkt jungen Menschen Selbstvertrauen und weckt die Lust, selbst Verantwortung
zu übernehmen.
- Jugendrotkreuz Niederkrüchten: "What if...???"
Was wäre, wenn es morgen eine Krise gäbe? Kinder und Jugendliche gehen dieser
Frage in erlebnispädagogischen Workshops nach. Sie packen Notgepäck, üben Erste
Hilfe und entwickeln Strategien für den Ernstfall. So erfahren sie: Ich kann
etwas bewirken. Ein Projekt, das Selbstwirksamkeit stärkt und Mut macht.
- BRK-Gemeinschaft & Freiwillige Feuerwehr Kissing: "Feuer & Flosse - wenn
Ehrenamt Wellen schlägt"
Wenn Feuerwehr und Wasserwacht ihre Kräfte bündeln, wird aus Zusammenarbeit
echte Verbundenheit: es wächst eine Gemeinschaft, die stärker ist als jede
Heraus-forderung. Gemeinsam bilden sie aus, meistern Einsätze und begeistern den
Nachwuchs. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Kooperation im
Bevölkerungsschutz Leben schützt.
- Malteser Erftstadt: "Jugendliche im Einsatzdienst"
Ab 16 Jahren mitten im Rettungsdienst: Junge Menschen wachsen Schritt für
Schritt an ihrer Aufgabe, begleitet von erfahrenen Einsatzkräften. Sie lernen
Verantwortung zu übernehmen, Menschen in Not richtig zu helfen und im Team
füreinander einzustehen. Mit Unterstützung der Malteser wachsen sie heute zu den
tragenden Säulen des Ehrenamts von morgen heran.
- Jugendrotkreuz Neuss: "Krisenkids - Kinder erklären Katastrophenschutz" Kinder
und Jugendliche werden zu Botschafterinnen und Botschaftern für Sicherheit. In
Videos und Podcasts geben sie Gleichaltrigen Tipps, wie man sich im Notfall
richtig verhält. Sie gewinnen Medienkompetenz, übernehmen Verantwortung und
geben ihr Wissen weiter - so wird Katastrophenschutz zum Kinderspiel.
Kategorie Unterstützung des Ehrenamtes
- FH Münster & DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e. V.: "Studi-PUK"
Studierende werden zu Pflegeunterstützungskräften ausgebildet und für Einsätze
im Bevölkerungsschutz fit gemacht. So entsteht eine junge, flexible
Einsatzreserve, die Menschen in Not direkt unterstützt. Studi-PUK baut eine
Brücke der Solidarität zwischen Campus und Ehrenamt.
- ElektroTechnik Lüneburg GmbH & DRK Lüneburg e. V. : "Elektrotechnik-Support"
Hier zeigt sich gelebte Verantwortung: Das Unternehmen stellt ehrenamtliche
DRK-Mitglieder unkompliziert für Einsätze frei, stellt technisches Wissen und
Material bereit und sichert so jederzeit die Einsatzfähigkeit im Ernstfall.
Dieses Projekt ist ein starkes Beispiel dafür, wie effektiv Arbeitgeber den
Bevölkerungsschutz unterstützen können.
- TFA-TEAM Hamburg e. V.: "Mayday Arena Hamburg"
Feuerwehrleute müssen regelmäßig unter Atemschutz Extremsituationen meistern. In
der neuen Mayday Arena können sie genau das trainieren. Die realitätsnahe
Übungsstrecke wurde auf Basis moderner Unfallanalysen entwickelt und bereitet
Atemschutzgeräteträgerinnen und -träger optimal auf den Einsatz vor. Ein
Projekt, das die Sicherheit der Einsatzkräfte in besonders kritischen
Situationen steigert - und so Leben retten kann.
- Brandschutz-Center Münster Brinck GmbH: "Arbeitgeber bestehend aus Feuerwehr
und BOS-Kräften"
Wenn rund die Hälfte der Belegschaft im Ehrenamt aktiv ist, wird Hilfe zur
Herzenssache. Das Unternehmen unterstützt mit Freistellungen, Fortbildungen und
gezielter Förderung und beweist, wie gut Ehrenamt und Beruf Hand in Hand gehen.
- DARC-Ortsverband P49/FFW Laupheim: "Notfunkkonzept - Anlaufstellen für
Mitbürger bei Stromausfall"
Was tun, wenn der Strom ausfällt und nichts mehr funktioniert? In Kooperation
mit der Feuerwehr haben Amateurfunkerinnen und -funker "Leuchttürme" aufgebaut:
sichere Orte, an denen Bürgerinnen und Bürger im Krisenfall rund um die Uhr
Notrufe absetzen und Hilfe organisieren können. Dieses Netzwerk gibt Zuversicht
und spendet selbst im Dunkeln Licht.
Sonderpreis Inklusion
- Malteser Jugend Bremen: "Erste Hilfe kennt keine Barrieren"
Ehrenamtliches Engagement sollte allen offenstehen - unabhängig von
individuellen Fähigkeiten. Dass das geht, beweisen die Malteser an einer Bremer
Schule für hörbeeinträchtigte und gehörlose Schülerinnen und Schüler. Dort
etablierten sie einen inklusiven Schulsanitätsdienst. Mithilfe angepasster
Didaktik, visueller Lehrmaterialien und Gebärdensprache konnten sich die
Jugendlichen das Wissen für Erste Hilfe aneignen und es im Schulalltag anwenden
- kompetent, selbstbewusst und barrierefrei. Das Projekt beweist: Zum Helfen
braucht es vor allem Herz, Wissen und Engagement, unabhängig davon, wie
kommuniziert wird. Es fördert Teilhabe, stärkt das Selbstwertgefühl und setzt
ein Zeichen für gelebte Inklusion im Bevölkerungsschutz.
So werden die Preisträgerinnen und Preisträger bestimmt
Über die Nominierungen entscheidet eine neunköpfige Fachjury aus Vertreterinnen
und Vertretern der Spitzenorganisationen des deutschen Bevölkerungsschutz. Den
Vorsitz führt das BMI. Bewertet werden die Projekte nach Innovationskraft,
Vorbildcharakter und nachhaltiger Wirkung.
Neben der Entscheidung der Jury haben alle Interessierten die Möglichkeit,
selbst mitzubestimmen: Auf http://www.helfende-hand-foerderpreis.de läuft ab
sofort und bis zur feierlichen Verleihung am 01. Dezember 2025 das Online-Voting
für den Publikumspreis. Das Projekt mit den meisten Stimmen wird gemeinsam mit
den Jury-Preisen ausgezeichnet - live in Berlin und zusätzlich im Livestream.
Hintergrund zum Förderpreis
Der Förderpreis Helfende Hand wird seit 2009 jährlich vom Bundesministerium des
Innern vergeben. Er würdigt das herausragende Engagement im Bevölkerungsschutz
und trägt dazu bei, Ehrenamtliche in den Mittelpunkt der öffentlichen
Wahrnehmung zu stellen.
Mit Preisgeldern von bis zu 9.000 Euro unterstützt die Helfende Hand Projekte,
die beispielhaft zeigen, wie Menschen in Deutschland den Bevölkerungsschutz
innovativ und nachhaltig stärken.
Pressekontakt:
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Pressestelle
Telefon: +49 228 99 550 -1180
E-Mail: mailto:pressestelle@bbk.bund.de
https://www.bbk.bund.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/128528/6132258
OTS: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
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