Augustdorf, 07.10.2025 (ots) - Mit dem russischen Angriffskrieg hat sich die
sicherheitspolitische Lage in Europa grundlegend verändert - auch für die
Panzerbrigade 21. Seit 2022 gleicht kein Jahr dem anderen: Unterstützung bei der
Ausbildung ukrainischer Streitkräfte, Umgliederung zur ersten Brigade der
Mittleren Kräfte und zahlreiche Verlegungen nach Litauen prägen das Bild.
Nun folgte der nächste bedeutende Schritt: In Augustdorf wurde das
Artilleriebataillon 215 offiziell aufgestellt - ein Meilenstein in der
Weiterentwicklung der Brigade. "Die Neuaufstellung eines Verbandes ist
zweifelsohne ein sehr bedeutsames Ereignis und Ausdruck der Zeitenwende.
Als erste Brigade der Mittleren Kräfte freuen wir uns sehr, bald auf
Artillerieunterstützung aus den eigenen Reihen setzen zu können", erklärt
Brigadegeneral Marco Eggert, Kommandeur der Panzerbrigade 21, während des
Aufstellungsappells in Augustdorf. Beim feierlichen Antreten wurde erstmals die
neue Truppenfahne des Artilleriebataillon 215 enthüllt und der Verband damit in
Dienst gestellt.
"Mit den hochmobilen Radhaubitzen und modernen unbemannten Wirkmitteln erhält
die Brigade die Fähigkeit, Ziele tief im feindlichen Raum zu bekämpfen -
flexibel, präzise und organisch in unserer Struktur verankert", erklärt Eggert.
Bislang war eine solche Feuerunterstützung nur über übergeordnete
Artillerieverbände möglich.
Mit der Aufstellung erhält Oberstleutnant Fabian Kolbe das Kommando über den
neuen Verband. Gemeinsam mit seinem 26-köpfigen Aufstellungsstab nimmt er jetzt
seine Arbeit auf. "Wir werden Grundlagen schaffen, Einsatzgrundsätze formulieren
und Verfahren erproben - damit unsere Nachfolger ein einsatzbereites Bataillon
übernehmen können. Eine eingespielte und gut ausgebildete Truppe ist das Ziel
noch vor der Einführung des neuen Waffensystems", betonte Kolbe in seiner Rede
beim anschließenden Empfang.
Die Bezeichnung "215" knüpft bewusst an eine traditionsreiche Geschichte an: Von
1958 bis2015 war in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf das
Panzerartilleriebataillon 215 stationiert - einst das Rückgrat der
Steilfeuerunterstützung der Brigade.
Die erneute Vergabe der Bezeichnung dient der Traditionspflege, das neue
Bataillon folgt jedoch einem völlig neuen taktischen Ansatz.
"Im Sinne unserer Ausrichtung als Mittlere Kräfte setzen wir vollständig auf
Radmobilität und unbemannte Systeme. Das neue Artilleriebataillon 215 wird unter
anderem mit der Radhaubitze RCH 155 ausgestattet", so Eggert.
Mit diesem System fügt sich der Verband nahtlos in die bewegliche
Gefechtsführung der Brigade ein. Perspektivisch wird die Fähigkeit der
Radhaubitze durch moderne unbemannte fliegende Waffensysteme ergänzt, die
flexibel im Gefecht eingesetzt werden können - ein weiterer Baustein im
technologieoffenen Fähigkeitsaufbau der Mittleren Kräfte.
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