Berlin (ots) - Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger zu
Googles AI Mode: Freie Meinungsbildung ist in Gefahr!
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) fordert eine
sofortige politische und regulatorische Prüfung des von Google angekündigten "AI
Mode". Solange zentrale Fragen zu Transparenz, Haftung, Quellenschutz und der
Gefahr algorithmischer Meinungsmanipulation nicht geklärt seien, drohe eine
ernsthafte Gefährdung der freien Meinungsbildung und der Medienvielfalt in
Deutschland.
Zugleich fordert der Verband den Gesetzgeber in Deutschland auf, eine klare
Grundsatzregel zu verankern: Marktdominante Anbieter von Betriebssystemen und
Suchmaschinen dürfen nicht zugleich als Medienanbieter auftreten.
"Mit der Einführung des AI Mode steht Deutschland vor einer Grundsatzfrage: Soll
der Zugang zu Informationen künftig weiterhin von vielfältigen, redaktionell
verantworteten Quellen geprägt sein? Oder werden zunehmend marktbeherrschende
Digitalkonzerne mit algorithmisch erzeugten Texten die Meinungsfreiheit
einschränken?" erklärte ein Sprecher.
Googles AI Mode liefert Nutzerinnen und Nutzern KI-generierte Antworten ohne
vorrangige Verlinkung zu den journalistischen Originalquellen. Dabei besteht die
Gefahr, dass nicht nachvollziehbar ist, wie Inhalte ausgewählt, gewichtet oder
verändert werden. Die Sichtbarkeit professioneller Medienangebote wird dadurch
eingeschränkt, publizistische Verantwortung ausgehebelt - und aus Sicht des BDZV
das Tor zur Manipulation der öffentlichen Meinung gefährlich weit geöffnet.
Der Verband fordert Google auf, den Einsatz des AI Mode in Deutschland
auszusetzen, bis die offenen Fragen zu Transparenzpflicht, algorithmischer
Steuerung, Quellennennung und Urheberbeteiligung bei Nachrichten geklärt sind.
"Wir vertrauen darauf, dass sich die Verantwortlichen bei Google Deutschland
ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind - und die Debatte über die
Risiken des AI Mode offen führen, bevor unumkehrbare Fakten geschaffen und freie
Meinungsbildung gefährdet wird", so der Verband.
Zugleich bekräftigt er das eigene Angebot an die Gesellschaft: Professioneller
Journalismus bleibt der verlässlichste Kompass in einer zunehmend fragmentierten
Informationswelt. Redaktionen ordnen Fakten, stellen Zusammenhänge her,
kontrollieren Macht und bieten Orientierung - nicht durch Algorithmen, sondern
durch Verantwortung.
"Wenn KI-Antworten den Journalismus verdrängen, verliert die Demokratie ihr
Korrektiv", so der Sprecher. "Was wir brauchen, sind nicht generische Antworten
auf komplexe Fragen, sondern unabhängige Stimmen, die sich presseethischen
Standards verpflichtet fühlen."
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