München (ots) - Die Immobilienwirtschaft digitalisiert ihre Außenflächen - und
entdeckt Parkraum als strategischen Werttreiber. Eine zentrale Erkenntnis der
Expo Real 2025: Parkraum ist kein notwendiges Übel mehr, sondern ein steuerbares
Asset. "Von schrankenloser Zufahrt über flexible Mehrfachnutzung bis zu
KI-gestütztem Objektmonitoring: Die Verschmelzung von Mobilitäts- und
Immobiliendaten verändert die Bewertungslogik", sagt Jakob Bodenmüller, CEO von
Wemolo ( http://www.wemolo.com ). "Intelligente Flächennutzung erschließt
Potenziale, die vor drei Jahren noch undenkbar waren." Wemolo ist europäischer
Marktführer für digitale Parkraumlösungen mit über 3.500 Standorten und täglich
2,5 Millionen erfassten Parkvorgängen. Das Unternehmen sieht fünf Trends, die in
den kommenden Jahren die Agenda der Immobilienwirtschaft bestimmen.
Smart Parking: 7,2 Milliarden Dollar-Markt bis 2030
Der globale Smart-Parking-Markt wird 2024 auf rund 8 Milliarden US-Dollar
geschätzt (Future Market Insights, 2024). Europa nimmt daran mit circa 40
Prozent Anteil teil, wächst mit etwa 18 Prozent jährlich und dürfte bis 2030 auf
etwa 7,2 Milliarden US-Dollar anwachsen (Mordor Intelligence, 2025). Getrieben
wird diese Entwicklung durch Urbanisierung, verschärfte Regulierung und
technologischen Fortschritt.
Die Expo Real 2025 (6. bis 8. Oktober) hat die Dynamik dieser Entwicklung
eindrücklich gezeigt. Auf der Sonderfläche "Transform & Beyond" haben über 80
Unternehmen Lösungen zu Dekarbonisierung, Digitalisierung, ESG und Mobilität
präsentiert - Themen, die 2025 die Agenda der Immobilienwirtschaft dominieren.
1. Free-Flow-Technologie: Vom Schranken-Chaos zur Kamera-Intelligenz
Der Abschied von Schrankenanlagen verändert mehr als nur die Zufahrt.
Schrankenlose Systeme basieren auf automatischer Kennzeichenerkennung (ANPR) und
ermöglichen Parkraummanagement ohne physische Barrieren, ohne Ticketverlust,
ohne Wartungsstau. Die Vorteile sind universell: garantierte Parkplätze für
berechtigte Nutzer, bis zu 60 Prozent niedrigere Betriebskosten, bessere
Kundenerfahrung - unabhängig von der Assetklasse.
Die Technik ermöglicht hochflexible Steuerung selbst komplexer
Parkraumsituationen. Bei Mixed-Use-Immobilien etwa definiert jeder
Gewerbetreibende eigene Berechtigungen: Einzelhändler gewähren Kunden 1,5 h,
Friseursalons 3 h, Fitnessstudios 2 h. Parallel laufen Kurzparker-Kontingente,
Anlieferungen auf der Whitelist parken kostenfrei, Mitarbeiter haben
Dauerberechtigung. "Die Plattform ermöglicht individuelle Multi-Zonen-Steuerung
und freies Berechtigungsmanagement - von Zeitfenstern über Kontingente bis zur
gezielten Öffnung an Dritte", erklärt Bodenmüller.
Praktisch funktioniert Free-Flow über Kameraerfassung bei Ein- und Ausfahrt,
Berechtigungsprüfung und digitale Abrechnung per Web-App oder Bezahlautomat.
Fremdparker werden automatisch identifiziert. Laut Wemolo-Erfahrungswerten
reduzieren sich Fremdparker innerhalb der ersten zwei Monate im Durchschnitt um
50 Prozent, teilweise um bis zu 85 Prozent.
2. Shared Parking & kommunale Kooperation: Wenn Handel und Stadt gemeinsam
umdenken
Während Free-Flow-Systeme die digitale Basis schaffen, öffnet Shared Parking
neue Geschäftsmodelle - und verändert zugleich das Verhältnis zwischen privaten
Betreibern und öffentlicher Hand. Parkflächen haben im Durchschnitt nur eine
Auslastung von 20 bis 30 Prozent. Supermärkte haben nachts stets freie
Kapazitäten, Bürogebäude am Wochenende, Fachmarktzentren nach Ladenschluss.
Shared Parking nutzt diese Zeitfenster systematisch.
Für private Betreiber bedeutet es Zusatzeinnahmen ohne Investitionskosten. In
Innsbruck beispielsweise haben alle Filialen einer führenden regionalen
Supermarktkette ihre Parkplätze für Anwohner geöffnet, die flexibel tageweise,
wöchentlich oder als langfristiges Monats-Abo verfügbare Stellplätze buchen
können. Wenige Monate später wurden 30 Prozent der Kapazitäten außerhalb der
Ladenöffnungszeiten genutzt. Das entspricht rund 50 bis 80 Euro Zusatzerlös pro
Stellplatz und Monat. Über 200 Standorte europaweit nutzen bereits das
Wemolo-Shared-Parking-Modell - von Edeka Paschmann über REWE Center Altona bis
zu Hagebau am Olympiapark, wo Flächen für Konzert- und Fußballfans im
Olympiastadion buchbar sind.
Für Kommunen ist Shared Parking ein Baustein der Mobilitätswende. Rund 30
Prozent des innerstädtischen Verkehrs entstehen durch Parkplatzsuche. Wenn
private Flächen zeitweise öffentlich zugänglich werden, entlastet das
Straßenparkraum - ohne kostenintensive Tiefgaragen-Investitionen. Kommunen
können nicht direkt eingreifen, fördern aber aktiv die Entwicklung solcher
Konzepte. Im Business Campus Garching bei München lassen zwei klassische
Office-Parkhäuser am Abend und an den Wochenenden Fußballfans der Allianz-Arena
zu. Ähnliche Konzepte werden derzeit in weiteren deutschen Großstädten erprobt.
"Der entscheidende Punkt: Wir orchestrieren, statt zu öffnen", sagt Dominic
Winkler, Head of Sales & Business Development Real Estate bei Wemolo.
"Kundenparkplätze bleiben garantiert frei. Nur nachgewiesener Leerstand wird
kontrolliert an Dritte vergeben." Die Kostendifferenz ist signifikant: Ein neu
gebauter Tiefgaragenstellplatz kostet zwischen 20.000 und 25.000 Euro, bei
komplexen Quartiersgaragen noch deutlich mehr (Bulwiengesa, 2024). Eine
intelligent mehrfachgenutzte Privatfläche verursacht nur Software- und
Koordinationsaufwand.
3. E-Mobility als Geschäftsmodell: Längere Verweildauer, höherer Umsatz
E-Mobilität ist keine Compliance-Pflicht, sondern eine Erlöschance. E-Fahrzeuge
haben aufgrund des Ladevorgangs tendenziell längere Standzeiten. Für Retailer
bedeutet das: mehr Zeit im Geschäft, höhere Warenkorbwerte, stärkere
Kundenbindung (ZIA, 2024).
Ladeinfrastruktur wird zum strategischen Element der Parkraumbewirtschaftung.
Betreiber können Ladeplätze als Premium-Service anbieten, zeitlich dynamisieren
oder mit Rabatten koppeln. Moderne Systeme binden Ladeinfrastruktur
softwarebasiert ein, ohne bauliche Großeingriffe. Studien belegen: Ein Prozent
längere Verweildauer führt zu 1,3 Prozent mehr Umsatz (Path Intelligence, 2024).
Bis 2030 werden weltweit mehr als 250 Millionen E-Fahrzeuge erwartet (IEA,
2025). In Deutschland schreibt das
Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastruktur-Gesetz (GEIG) seit dem 1. Januar 2025
für Nicht-Wohngebäude mit mehr als 20 Stellplätzen mindestens einen Ladepunkt
vor; ab dem 1. Januar 2027 gilt diese Pflicht auch für Wohngebäude mit mehr als
drei Stellplätzen (Bundesministerium für Digitales und Verkehr, 2024).
Immobilienbetreiber, die heute investieren, sind regulatorisch auf der sicheren
Seite und positionieren sich für kommende Marktstandards.
4. Parking Intelligence: Wenn Daten Standortentscheidungen steuern
Was als Fremdparker-Abwehr begann, hat sich zur Parking-Intelligence-Plattform
entwickelt. Die über Free-Flow-Systeme erfassten Daten ermöglichen
Standortvergleiche, saisonale Prognosen und Portfolio-Optimierung. Asset und
Property Manager erhalten erstmals objektive KPIs: Welcher Standort hat welche
Kundenfrequenz? Wann lohnt sich dynamisches Pricing? Wo entstehen strukturelle
Leerstände?
Die Technik schafft eine Datenbasis, die bislang nicht existierte. Jeder
Parkvorgang liefert Informationen über Verweildauer, Frequenzmuster und
Nutzerverhalten. "Dieser Datenpool erschließt gezielte Zusatzerlösquellen und
ermöglicht datenbasierte Entscheidungen, die weit über Parkraum hinausgehen",
erklärt Winkler.
Konkrete Anwendungsfälle reichen über alle Assetklassen. Ein Lebensmittelhändler
nutzt Parkdaten zur optimierten Personalplanung und Einkaufssteuerung.
Shopping-Center analysieren Verweildauermuster für Mietermix-Optimierung, nutzen
KI-Monitoring für bessere Servicequalität und schaffen durch smartes
Parkraummanagement verbesserte Kundenerfahrung. Healthcare-Betreiber
segmentieren Parkzonen nach Besuchern, Patienten und Personal. Office-Immobilien
steuern Mitarbeiterparkplätze bedarfsgerecht und öffnen Restkapazitäten für
externe Nutzer.
"Die Datenplattform liefert nicht nur Einblicke in Besucherfrequenzen,
Stammkunden oder Herkunft, sondern ermöglicht das frühzeitige Erkennen von
Trends", so Winkler. "Standorte, die unser System nutzen, berichten von einem
doppelten Mehrwert: direkte Umsatzsteigerung durch mehr Kundenfrequenz und
datenbasierte strategische Entscheidungen."
Die Datafizierung schafft zudem Anschlussfähigkeit für Reportingpflichten und
Mobilitätskonzepte. Parkdaten dienen dabei als messbare KPIs für die
CO2-Reduktion durch verminderte Parkplatzsuche, die Förderung von E-Mobilität
und eine effizientere Flächennutzung. Diese Entwicklung wird durch geltende
Regularien und Green-Lease-Standards unterstützt (Umweltbundesamt, 2024).
5. KI-gestütztes Flächenmonitoring: Der Schritt über den Parkplatz hinaus
Der finale Schritt führt über die Parkplatzbewirtschaftung hinaus. KI-basiertes
Monitoring der gesamten Außenfläche wird zum Trend. Wemolo hat auf der Expo Real
erstmals eine Lösung vorgestellt, die alle Außenflächen in Echtzeit überwacht.
Mit 360-Grad-Kameras und künstlicher Intelligenz erkennt das System Müll,
Graffiti, Schnee oder Vandalismus automatisch und präzise.
Das System verschickt sofort E-Mail-Tickets mit Bildnachweis an Facility-Manager
oder bei Bedarf direkt an Sicherheitsdienste. Für Asset und Property Manager
bedeutet dies: kontinuierliches Monitoring ohne permanente Standortpräsenz,
objektives SLA-Tracking für externe Dienstleister, lückenlose
Objektdokumentation.
"Property-Manager erhalten frühzeitig Hinweise - und können Probleme lösen,
bevor sie zu größeren Schäden oder Beschwerden führen", erklärt Winkler. Erste
Referenzkunden wie Deutsche Investment Retail, Saller Group und Feneberg testen
das System bereits.
Die Lösung generiert zusätzlich anonymisierte Frequenzdaten zu Personen- und
Fahrzeugströmen - verwertbar für Standortplanung und Portfolio-Steuerung. Gerade
bei überregional verteilten Handels- und Fachmarktstandorten ermöglicht dies
digitales Management mit deutlich reduzierten Vor-Ort-Besuchen.
Ausblick: Parkraum als Indikator der Asset-Performance
Zur Expo Real 2025 hat sich Wemolo als Brückenbauer zwischen Immobilien- und
Mobilitätswirtschaft positioniert - mit Lösungen, die Außenflächen zu
steuerbaren Assets machen. "Die Herausforderung ist nicht, Trends zu kennen,
sondern sie umzusetzen", resümiert Bodenmüller. "Wir zeigen konkrete Use Cases:
Wie intelligente Flächennutzung Betriebskosten senkt, wie datenbasierte
Steuerung Servicequalität steigert, wie flexible Nutzungsmodelle zusätzliche
Erlösquellen erschließen."
Pressekontakt:
SCRIVO Communications
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Wemolo GmbH
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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/179893/6135307
OTS: Wemolo
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