Schwerin (ots) - Schwierige Beziehungen, Selbstzweifel, unerklärliche Ängste -
viele dieser Muster haben ihren Ursprung in der Kindheit. Unverarbeitete
Erlebnisse prägen unser Denken, Fühlen und Handeln oft unbewusst und verhindern,
dass wir unser Potenzial wirklich entfalten.
Kindheitstraumata sind keine abgeschlossene Vergangenheit; sie sind oft ein
unsichtbares Drehbuch für unser Erwachsenenleben. In diesem Beitrag erfahren
Sie, wie frühkindliche Erfahrungen unser Verhalten steuern, welche emotionalen
Blockaden daraus entstehen und welche therapeutischen Ansätze helfen, diese
Prägungen endlich aufzulösen.
Die Prägungen der Kindheit
Prägende Kindheitserfahrungen sind in der Regel schmerzhaft. Dabei entstehen
Denkmuster wie: "Ich habe das Gefühl, dass ich nicht liebenswert bin,
ausgegrenzt oder bestraft werde." Aus solchen Gedanken können Glaubenssätze
entstehen, die den Blick auf die Welt bestimmen. Viele Menschen glauben dann,
dass sie eben so sind: vielleicht perfektionistisch oder auch cholerisch. Es ist
aber nicht ihre Persönlichkeit, sondern ihre Prägung.
Diese Prägungen zeigen sich zum einen in wiederkehrenden Verhaltensmustern:
Lügen, obwohl es dem eigenen Wunsch widerspricht. Zustimmen, obwohl innerlich
ein klares Nein empfunden wird. Klammern in Beziehungen, Schweigen in
Konfliktsituationen oder Schwierigkeiten beim Setzen von Grenzen. Zum anderen
äußern sich Prägungen in wiederkehrenden emotionalen Belastungen wie dem Gefühl,
abgelehnt oder nicht geliebt zu werden, der ständigen Angst vor Verlassenwerden
oder der Scheu vor Auseinandersetzungen.
Wie genau entstehen solche inneren Muster?
Die psychologische Mechanik lautet: Alle wiederkehrenden Probleme haben ihren
Ursprung in der Vergangenheit, meist in der Kindheit oder Jugend. Wenn man immer
wieder traurig ist oder ständig an sich zweifelt, obwohl es objektiv keinen
Anlass dafür gibt, ist die Ursache in der Regel eine prägende Erfahrung. Diese
Erfahrung verändert dann meine Wahrnehmung. Bekommen beispielsweise zwei
Geschwister ein Geschenk, das dritte Kind aber nicht, wird es langfristig das
Gefühl entwickeln, dass es nicht so liebenswert oder nicht so wertvoll wie die
anderen ist. Kinder beziehen solche Situationen nicht auf das Verhalten der
Eltern, sondern immer auf sich selbst. Daraus entstehen die Glaubenssätze, die
uns ein Leben lang beeinflussen.
Diese Prägungen haben ihren Ursprung häufig in Erfahrungen mit den eigenen
Eltern. Wenn die Eltern ihre Themen selbst nicht aufgearbeitet haben, reagieren
sie manchmal unverhältnismäßig. Sie werden beispielsweise extrem wütend, wenn
ein Kind nicht tut, was sie möchten, oder sie haben übermäßige Angst, dass etwas
Schlimmes passiert. Dabei sind die Reaktionen oft nicht kindgerecht und die
Kinder interpretieren sie dann als Bestätigung dafür, dass mit ihnen etwas nicht
stimmt. Indem Eltern ihre eigenen Prägungen erkennen und aufarbeiten,
durchbrechen sie die Muster, die von einer Generation auf die nächste übertragen
werden.
Wie sich Prägungen aufarbeiten lassen
1. Diagnostik der Kindheitsprägung: Zunächst kann jeder bei sich selbst
analysieren, welche Themen immer wieder auftauchen: Fühle ich mich ständig
abgelehnt? Kann ich keine Grenzen setzen? Habe ich ständig Angst vor Konflikten?
Zudem ist es hilfreich, andere Menschen zu fragen, die einen gut kennen. Allein
das Beobachten und Benennen macht schon viel bewusst. In unserem Coaching machen
wir das mithilfe von psychologischen Fragebögen.
2. Die Ursprungssituationen finden: Da die Prägungen nicht genetisch bestimmt
sind, sondern durch negative Erfahrungen entstehen, ist es sinnvoll, gedanklich
zum Ursprung zurückzukehren. Vielen Menschen fällt das allerdings schwer, weil
die Erinnerungen verschwimmen oder ganz verdrängt wurden. Die Psychologie hat
deshalb spezifische Reaktivierungsübungen entwickelt.
3. Entmachtung der Ursprungssituation: Ist der Ursprung mithilfe der
Reaktivierungsübungen gefunden, gibt es andere psychologische Übungen, die der
Erinnerung das emotionale Gewicht nehmen: Irgendwann spüren wir, dass es nicht
an uns lag. Es war Papas Thema. Wir selbst sind in Ordnung.
4. Glaubenssatzarbeit: Nachdem die Prägungsarbeit abgeschlossen ist, folgt die
Auseinandersetzung mit den Glaubenssätzen. Dabei werden negative Glaubenssätze
identifiziert, hinterfragt und durch positive Überzeugungen ersetzt. Die
Reihenfolge dieser Schritte ist nicht zufällig gewählt: Es ist wenig sinnvoll,
eine Pflanze zu gießen, solange sie in vergiftetem Boden steht. In diesem Bild
steht das Gießen für die Arbeit an den Glaubenssätzen, während der vergiftete
Boden die unaufgearbeiteten Prägungen symbolisiert. Zunächst muss also ein
gesunder Boden geschaffen werden - erst danach kann das Gießen seine Wirkung
entfalten.
5. Verhaltensänderung: Die durch innere Arbeit angestoßenen Prozesse werden nun
in das alltägliche Leben übertragen. Es gilt, neue Verhaltensweisen
auszuprobieren und Situationen zu meistern, die bislang gemieden wurden. Durch
dieses mutige Handeln entstehen neue Erfahrungen und meist reagieren andere
Menschen darauf überraschend positiv. Mit der Zeit wird erkennbar, dass viele
Ängste unbegründet waren und das Leben seinen gewohnten Lauf nimmt. So entstehen
positive Referenzerfahrungen, die das neue Verhalten stabilisieren und festigen.
Fazit: Den Kreis durchbrechen
Wenn Eltern nicht gelernt haben, Grenzen zu setzen oder Konflikte auszuhalten,
wirkt sich das zwangsläufig auf die nächste Generation aus. Sie sind ihren
Kindern gegenüber entweder sehr strafend oder besonders nachgiebig. Kinder
brauchen jedoch Liebe und klare Grenzen, um sich sicher und orientiert zu
fühlen. Im späteren Leben haben sie sonst oft Schwierigkeiten, die sie wiederum
an ihre Kinder weitergeben. Deshalb ist es so wertvoll, negative Muster zu
erkennen und aktiv zu verändern.
Über Ramón Schlemmbach:
Ramón Schlemmbach ist klinischer Psychologe (M.Sc.), systemischer Paartherapeut
und Heilpraktiker für Psychotherapie. Mit seinem Coaching-Programm "Geprägt!
Aber richtig" unterstützt er Erwachsene dabei, emotionale Altlasten aus der
Kindheit zu erkennen und nachhaltig loszuwerden. Durch seine strukturierte
Online-Arbeit hat er bereits über 1200 Klient*innen geholfen, ein erfüllteres
Leben zu führen. Mehr Informationen unter: https://ramon-schlemmbach.de/
Pressekontakt:
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Vertreten durch: Ramón Schlemmbach
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