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https://ots.de/PP3ebo
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Khan Younis (ots) - Die Nachricht von einem bevorstehenden Frieden löst nach
Angaben der SOS-Kinderdörfer bei Kindern und Familien in Gaza gemischte Gefühle
aus. "Die Menschen schwanken zwischen Hoffnung und großer Angst davor, dass der
Frieden doch nicht kommt. Wir haben über zwei Jahre unter extremsten Bedingungen
gelebt. In dieser Zeit gab es immer wieder Friedensverhandlungen, die
gescheitert sind und Waffenruhen, die gebrochen wurden. Aber dennoch: es
herrscht vorsichtige Zuversicht", sagt eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation
vor Ort.
"Manche Kinder fingen an zu tanzen, andere begannen zu weinen."
Nachdem das SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza völlig zerstört wurde, betreut die
Hilfsorganisation in einem provisorischen Camp in Khan Younis Kinder, die im
Krieg ihre Eltern verloren haben. Die Mitarbeiterin erzählt: "Als die Kinder
davon erfuhren, dass der Krieg bald vorbei sein könnte, fingen manche vor
Aufregung an zu singen und zu tanzen. Andere begannen leise zu weinen. Da war
die Trauer um getötete Eltern, Brüder, Schwestern und Großeltern. Der
unerträgliche Schmerz. Und gleichzeitig die Hoffnung, endlich in Frieden leben
und ohne Angst schlafen zu können. Ein kleiner Junge stellte die herzzerreißende
Frage: 'Wenn der Krieg jetzt aufhört, kommt dann meine Mama zurück?' Seine
Mutter war bei dem Versuch ums Leben gekommen, Essen für ihre Kinder zu
besorgen." Schon jetzt sei klar, dass die Kinder in Gaza viel psychologische
Unterstützung benötigen werden.
Auch unter den vertriebenen Familien herrscht große Unsicherheit: Steht mein
Haus noch? Leben meine Nachbarn noch? Die Mitarbeiterin sagt: "Die Menschen
haben vor allem Sehnsucht nach einem ganz normalen Leben: In einem Bett
schlafen, morgens aufwachen und zur Arbeit zu gehen, abends sicher nach Hause zu
kommen und Zeit mit der Familie zu verbringen."
Das Team der SOS-Kinderdörfer in Gaza bereitet sich darauf vor, den Wiederaufbau
mit allen Kräften zu unterstützen und die dringend notwendige Hilfe für vom
Krieg betroffene Kinder und Familien zu leisten. Sobald wie möglich sollen
folgende Maßnahmen gestartet beziehungsweise ausgeweitet werden:
- Zusammenführung von Familien: Zahlreiche Kinder haben in den Wirren des
Krieges ihre Familien verloren. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen beim
Auffinden von noch lebenden Verwandten und der Wiedervereinigung, leisten
Nachsorge sowie finanzielle, soziale und psychologische Hilfe.
- Humanitäre Hilfe: Notleidende Familien bekommen finanzielle Unterstützung,
Lebensmittel und andere dringend benötigte Güter.
- Psychosoziale Unterstützung und Hilfe für Gemeinden: Um Kinder und Erwachsene
bei der Bewältigung ihrer Kriegserlebnisse zu helfen und ihnen ein Gefühl von
Normalität zurückzugeben, hat die Hilfsorganisation während des Krieges
Freizeitaktivitäten angeboten sowie psychosoziale Gruppen- und Einzelstunden.
Diese Angebote sollen nach Ende des Krieges weitergeführt werden.
- Bildung und Gesundheit: Die SOS-Kinderdörfer schaffen Zugänge zu Bildungs- und
Gesundheitsdienstleistungen für Kinder und Familien.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: mailto:boris.breyer@sos-kd.org
http://www.sos-kinderdoerfer.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/1658/6136664
OTS: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e
.V.
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