Eschborn (ots) -
- Heizkosten 2024 auf Rekordniveau: Energiepreise seit 2021 um 82 % gestiegen -
Verbrauch bleibt gegenüber Vorjahr dennoch konstant.
- Fernwärme verursacht weniger Emissionen als Erdgas.
- Digitalisierung schreitet voran: 65 % der Mehrfamilienhäuser in Deutschland
bereits ohne Wohnungszutritt ablesbar - dennoch Ausbaubedarf vor allem im
europäischen Vergleich.
Die Wärmewende im Gebäudesektor zählt zu den wirksamsten Hebeln der deutschen
Klimapolitik - doch das volle Potenzial wird bislang noch nicht ausgeschöpft.
Der neue Techem Atlas für Energie, Wärme und Wasser 2025 (https://www.techem.com
/content/dam/techem/downloads/techem-atlas/atlas_2025/251013_Techem_Atlas_2025.p
df.coredownload.inline.pdf) liefert eine datengestützte Bestandsaufnahme und
zeigt, welche Maßnahmen wirken, wo nachgesteuert werden muss und welche Lösungen
besonders effektiv sind. Die Analyse beruht auf der Auswertung von rund 100.000
Mehrfamilienhäusern mit etwa 1,1 Millionen Wohnungen in Deutschland - und zählt
damit zu den umfangreichsten ihrer Art.
Die Ergebnisse zeigen: Während Einsparpotenziale im Nutzerverhalten nahezu
ausgeschöpft sind, bieten technische Maßnahmen enorme Chancen. Besonders
Wärmepumpen und digitale Betriebsführung rücken als Hebel für Energieeffizienz
und CO2-Reduktion in den Fokus.
Die wichtigsten Ergebnisse des Techem Atlas im Überblick:
- Hohe Heizkosten trotz konstantem Verbrauch: Die Heizkosten 2024 lagen auf
einem Rekordhoch: Seit 2021 stiegen die Energiepreise um 82 %, die
Verbrauchskosten pro m² um 40 %. Trotz dieses Anstiegs blieb der Verbrauch in
2024 gegenüber 2023 stabil - ein Hinweis darauf, dass die Spielräume für
individuelles Sparverhalten weitgehend ausgeschöpft sind. In manchen Regionen
ist sogar eine Trendumkehr erkennbar.
- Regionale Unterschiede: Die höchsten Heizkosten pro Quadratmeter wurden 2024
in Chemnitz (19,01 EUR/m²), Potsdam (18,61 EUR/m²) und Offenbach (17,86
EUR/m²) gemessen. Bei den Ländern führt das Saarland (15,75 EUR/m²), gefolgt
von Schleswig-Holstein (15,68 EUR/m²) und Brandenburg (14,59 EUR/m²) (siehe
interaktive Deutschland-Karte (https://www.techem.com/corp/de/news-und-medien/
studien-und-umfragen/techem-atlas-deutschlandkarte2025) ).
- Energieträger immer noch mehrheitlich fossil: Der deutsche
Mehrfamilienhausbestand wird noch zu über 87 % fossil beheizt. Die Tendenz ist
mit einem Rückgang von 3 % gegenüber dem Vorjahr leicht sinkend.
- Fernwärme auf der Überholspur: 2024 verursachte Fernwärme weniger Emissionen
als Erdgas (166 vs. 201 g CO2/kWh). Gebäude mit Fernwärmeanschluss liegen mit
0,9 Tonnen CO2 pro Nutzeinheit bereits unter dem Klimaziel 2030 - ein echter
Wendepunkt.
- Ungleiche CO2-Kostenverteilung: Die im Jahr 2023 eingeführte gesetzliche
CO2-Kostenaufteilung zeigt bislang kaum Wirkung: Noch immer tragen Mietende
rund 73 % der CO2-Kosten, Vermietende lediglich 27 % - zu wenig, um
Investitionen nachhaltig anzureizen.
- Technik ergänzt Nutzerverhalten - Effizienz durch Monitoring & Co.: Die
Analyse zeigt, dass für weitere signifikante Einsparungen technische Maßnahmen
erforderlich sind: etwa Monitoring oder digitale Betriebsführung. Damit lassen
sich pro Wohnung bis zu 1 Tonne CO2e jährlich zusätzlich vermeiden - deutlich
mehr als durch individuelles Verhalten allein.
- Digitalisierung kommt voran - aber nicht schnell genug: Durch digitale
Betriebsoptimierung konnten allein im Jahr 2024 rund 15,9 Mio. Euro an
Betriebskosten eingespart werden. Darüber hinaus können bereits 65,3 % der
Gebäude in Deutschland ohne Wohnungszutritt abgelesen werden und 62,3 % sind
vollständig remote auslesbar. Damit liegt Deutschland im europäischen
Vergleich auf Platz 7 - Spanien (90,5 %), Niederlande (78,4 %) und Luxemburg
(71,2 %) sind schon weiter. Laut EU-Vorgabe ist eine vollständige
Fernablesbarkeit bis 2027 vorgesehen. Hier besteht weiterer Ausbaubedarf.
- Wärmepumpen - der unterschätzte Hebel: Bereits 50 % der zentral beheizten
Mehrfamilienhäuser in Deutschland sind ohne Heizkörpertausch für
Niedertemperatursysteme wie Wärmepumpen geeignet - mit Tausch steigt der
Anteil sogar auf 90 %. Wärmepumpenanlagen erreichen eine Jahresarbeitszahl
(JAZ) von durchschnittlich 3,5 (Raumheizwärmeanlagen) - ein guter
Effizienzwert.
- Klimaziele teilweise erreicht: Die durchschnittlichen Emissionen für die
Wärmeversorgung pro Wohnung lagen 2024 in deutschen Mehrfamilienhäusern mit
ca. 1,5 t CO2e bereits unter dem nach dem Klimaschutzgesetz ermittelten
Zwischenzielwert von 1,8 t.
"Mit einem Anstieg um 82 % gegenüber 2021 lagen die Energiepreise 2024 auf einem
Rekordniveau. Gleichzeitig beobachten wir, dass die Einsparpotenziale im
Nutzerverhalten nun weitgehend ausgeschöpft sind. Vereinzelt ist gar eine
Trendumkehr zu beobachten: Mietende verbrauchen teilweise wieder mehr Energie
für Raumwärme. Es ist Zeit für einen technologieoffenen Ansatz, der auf
innovative Lösungen und Energieeffizienz setzt, statt auf den Einsparwillen der
Bevölkerung allein", kommentiert Techem CEO Matthias Hartmann die Ergebnisse.
Der Techem Atlas 2025 zeigt, dass die Dekarbonisierung des deutschen
Mehrfamilienhausbestands bis 2045 durch gezielte technische Lösungen erreichbar
ist. Die hauseigene Studie liefert verlässliche Daten zu potenziellen
Einsparmöglichkeiten und verdeutlicht, dass insbesondere minimal-invasive und
niedrig-investive Ansätze einen besonders großen Hebel bieten.
"Smarte Heizungsanlagen sind längst Realität und wirtschaftlich hoch relevant",
so Hartmann. "Unsere Daten zeigen, dass durch digitale Betriebsoptimierung
allein im Jahr 2024 rund 15,9 Mio. EUR an Betriebskosten eingespart wurden. Die
Kombination aus Monitoring, KI-gestützter Steuerung und transparenter
Verbrauchserfassung ist der Schlüssel zu mehr Effizienz und weniger Emissionen -
und das bei überschaubarem Investitionsbedarf."
Zusätzliche Informationen
Auf dieser Übersichtsseite
(https://www.techem.com/corp/de/news-und-medien/studien-und-umfragen) finden Sie
den Techem Atlas, die Storycharts mit den Kernaussagen sowie eine interaktive
Deutschland-Karte, mit einer Übersicht der Daten auf den Ebenen Bundesländer,
Postleitzahlregionen und Großstädte.
Über den Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser
Der Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser erscheint jährlich und bietet eine
umfassende Analyse des Energieverbrauchs, der Emissionen und der Digitalisierung
im deutschen Gebäudebestand. Die Datengrundlage umfasst rund 100.000
Mehrfamilienhäuser mit etwa 1,1 Millionen Wohnungen. Ziel ist es, Transparenz zu
schaffen, Fortschritte messbar zu machen und konkrete Handlungsoptionen für die
Wärmewende aufzuzeigen. Die im Atlas betrachteten Daten sind Jahreswerte aus
2024.
Über Techem
Techem ist ein führender Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude. Die
Leistungen des Unternehmens decken die Themen Energiemanagement und
Ressourcenschutz, Wohngesundheit und Prozesseffizienz in Immobilien ab. Das
Unternehmen wurde 1952 gegründet, ist heute mit über 4.200 Mitarbeitenden in 18
Ländern aktiv und hat mehr als 13 Millionen Wohnungen im Service. Techem bietet
Effizienzsteigerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wärme und
Wasser in Immobilien sowie regenerative Versorgungskonzepte und -lösungen an.
Als ein Marktführer in der Funkfernerfassung von Energieverbrauch in Wohnungen
treibt Techem die Vernetzung und die digitalen Prozesse in Immobilien weiter
voran. Moderne Multisensorgeräte sowie Funkrauchwarnmelder mit Ferninspektion,
ein Messstellenbetrieb, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität sowie Leistungen
rund um die Verbesserung der Trinkwasserqualität in Immobilien ergänzen das
Lösungsportfolio für die Wohnungs- und Gewerbeimmobilienwirtschaft. Weitere
Informationen finden Sie unter https://www.techem.com/corp/de/ueber-uns oder
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Pressekontakt:
Katharina Bathe-Metzler
Head of Sustainability, Communications & Public Affairs
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Telefon: +49 (0) 1522 / 413-6702
E-Mail: mailto:katharina.bathe-metzler@techem.de
Janina Schmidt
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Techem Energy Services GmbH
Telefon: +49 (0) 174 / 744-4137
E-Mail: mailto:janina.schmidt@techem.de
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OTS: Techem GmbH
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