Berlin (ots) -
- BUND empfiehlt Wärmepumpe statt Öl- und Gasheizung
- Umbau macht sich bezahlt: Öl- und Gasheizungen werden zur Kostenfalle
- Checkliste: Dein Weg zur neuen Heizung
In Deutschland sind fast ein Drittel der Heizungen älter als 20 Jahre. In den
nächsten Jahren müssen Millionen überalterter Öl- und Gasheizungen ausgetauscht
werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt, diese
fossilen Heizkessel durch klimafreundliche Alternativen zu ersetzen. Wie
Verbraucherinnen und Verbraucher den Austausch ihrer Heizung richtig planen und
langfristig Geld sparen, erklärt Julius Neu, Energieexperte beim BUND .
Julius Neu, BUND-Energieexperte: "Heizen mit Öl und Gas wird in der Zukunft
teuer werden. Steigende CO2-Preise, die für das Verbrennen fossiler Brennstoffe
erhoben werden, wie auch höhere Netzgebühren werden in der Zukunft den Gaspreis
nach oben treiben. Aktuell zeichnet sich für 2026 eine durchschnittliche
Erhöhung der Netzentgelte von bis zu 10 Prozent ab. Bezahlbar, zukunftssicher
und zudem noch klimafreundlich geht Heizen nur mit erneuerbaren Heizsystemen wie
der Wärmepumpe. Immer mehr Menschen haben das verstanden, was die steigenden
Einbauzahlen zeigen."
Vor dem Heizungstausch Bestandsaufnahme ratsam
Bei der Entscheidung für eine neue Heizungsanlage rät der BUND
Heizungsbetreiber*innen vor dem Austausch zu einer Bestandsaufnahme: Wie ist der
energetische Zustand des Gebäudes, wie sind die gesetzlichen Vorschriften,
welche individuellen Kostenfaktoren existieren? Energieberater,
Bausachverständige oder auch die Verbraucherzentralen sind gute erste
Ansprechpartner, um beim Einstieg in die Thematik zu helfen.
Neu: "Während besonders in dicht besiedelten Gebieten der Anschluss an ein
Wärmenetz möglich sein kann, ist für den Großteil der Eigenheimbesitzer*innen
die Wärmepumpe die optimale Lösung. Sie lässt sich in vielen Häusern effizient
betreiben - oft ohne oder nur mit geringem zusätzlichen Aufwand, etwa dem
Austausch einzelner Heizkörper. In sehr schlecht gedämmten Gebäuden sollten
Hausbesitzer*innen zuerst energetisch sanieren und beispielsweise die obersten
Geschosse dämmen und Fenster austauschen. Deshalb sollte der Heizungstausch
frühzeitig geplant und nicht isoliert betrachtet werden."
Wärmepumpe - Wärme im Winter, Kühle im Sommer
Mit dem Gebäudeenergiegesetz und den geltenden Regeln zum Heizungstausch
existieren seit 2024 ein klarer gesetzlicher Rahmen sowie eine attraktive
Förderung für den Einbau erneuerbarer Heizungen. Insbesondere die Wärmepumpe,
die Wärme aus Luft, Wasser und Boden umwandelt, lohnt sich. Einige Modelle
können im Sommer auch kühlen, was in Zeiten der Klimakrise und bei Hitzenächten
ein weiterer Pluspunkt ist.
Neu: "Wärmepumpen sind wahre Wunder der Technik. Sie sind im Vergleich zu
fossilen Heizungen wahnsinnig effizient und können aus einer Kilowattstunde
Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärme erzeugen. Damit bieten sie ein
immenses Einsparpotential und machen Verbraucherinnen und Verbraucher unabhängig
von fossilen Brennstoffen und deren Preisschwankungen. Und der Clou: Durch die
voranschreitende Energiewende kommt der Strom zukünftig immer mehr aus
Erneuerbaren Energien, was ihren Betrieb immer klimafreundlicher macht."
BUND-Tipp: Ist mein Haus bereit für eine Wärmepumpe?
Für eine erste Orientierung hilft folgender Test: An einem kalten Wintertag die
Vorlauftemperatur der bestehenden Heizung auf 50 bis 55 Grad stellen und
Heizkörper auf Stufe 3 drehen. Bleibt es in allen Räumen warm, ist der Betrieb
einer Wärmepumpe wahrscheinlich effizient möglich. Bleiben einzelne Räume kalt,
müssen eventuell einzelne Heizkörper ausgetauscht werden. Bleibt es in allen
Räumen zu kühl, sollten in aller Regel zuerst energetische Sanierungen
vorgenommen werden, damit ein effizienter Betrieb möglich ist. Natürlich gilt
aber: Je niedriger die Vorlauftemperatur sein kann, desto effizienter läuft die
Wärmepumpe.
Checkliste: Dein Weg zur neuen Heizung
- Bestandsaufnahme: Verbrauch, Heizkosten und Zustand der aktuellen Heizung
notieren.
- Kommunale Wärmeplanung checken: Gibt es (bald) ein Wärmenetz in deiner Gegend?
- Beratung holen: Energieberater*in oder Verbraucherzentrale kontaktieren.
- Falls nötig, individuellen Sanierungsplan erstellen: Was kommt zuerst, was
zuletzt? Fachgerechte Heizlastberechnung erstellen lassen. Bei Wärmepumpen ist
die Kombination mit eigener Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oft besonders
sinnvoll.
- Mehrere Angebote einholen: Preise vergleichen und bei Wärmepumpen auf
natürliches Kältemittel achten.
- Wichtig: Förderung vor dem Kauf und der Auftragserteilung beantragen.
Mehr Information
- Podcast BUNDfunk zum Gasausstieg und Wärmewende: Folge 1 "Wie werden wir in
Zukunft heizen?"; Zu finden auf den verschiedenen Plattformen: Spotify (https:
//open.spotify.com/episode/6dqS9i9IwokElixxvgANrt?si=k_y1kU2uQWOhlAwKvKxX2Q) ,
Podcast.de (https://open.spotify.com/episode/6dqS9i9IwokElixxvgANrt?si=k_y1kU2
uQWOhlAwKvKxX2Q) , YouTube (https://youtu.be/RQ_KNc-T4MI) , Deezer
(https://www.deezer.com/show/1002269142)
- Ratgeber Podcast BUND Hamburg (https://www.bund-hamburg.de/service/presse/deta
il/news/neuer-ratgeber-podcast-mollig-warm-der-weg-zur-neuen-heizung/) :
Mollig warm, der Weg zur neuen Heizung
- BUND zur Energiewende (https://www.bund.net/energiewende/)
- BUND zu effizienten Gebäuden
(https://www.bund.net/energiewende/energie-sparen/effiziente-gebaeude/)
- Kontakt: Julius Neu, BUND Experte für Energie- und Klimapolitik, Tel.:030-275
86-105, E-Mail: mailto:julius.neu@bund.net
- Veröffentlichungshinweise:Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck
freigegeben. Ein Archiv der bisher erschienenen Tipps finden Sie hier
(http://www.bund.net/bund-tipps/oekotipps/) . Sie können die BUND-Ökotipps
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