Frankfurt am Main (ots) -
- Der demografische Wandel lässt die Erwerbstätigkeit bis 2035 um rund 9,4
Prozent schrumpfen
- Größere Unternehmen sind besser aufgestellt, flexible Modelle für Ältere
anzubieten
- Aktivrente soll zusätzliche Anreize für längere Erwerbstätigkeit schaffen und
Fachkräftemangel mildern
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des zunehmenden
Arbeitskräftemangels gewinnt die Bindung älterer Beschäftigter an den
Arbeitsmarkt an Bedeutung. Eine Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels im
September zeigt, dass rund ein Drittel (32,4 Prozent) der kleinen und mittleren
Unternehmen (KMU) in Deutschland grundsätzlich eine Weiterbeschäftigung von
Mitarbeitern nach Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters ermöglicht.
Der Anteil variiert stark nach Unternehmensgröße und Branche: Während 71 Prozent
der Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten entsprechende Angebote machen,
sind es bei Kleinstbetrieben mit weniger als fünf Beschäftigten nur 26 Prozent.
Branchenbedingt bieten vor allem Betriebe im verarbeitenden Gewerbe häufiger
Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten an als etwa im Baugewerbe.
Die Erwerbstätigkeit älterer Menschen in Deutschland hat in den Jahren deutlich
zugenommen. So stieg die Erwerbstätigenquote der 65- bis 69-Jährigen von 14
Prozent im Jahr 2014 auf 21 Prozent im Jahr 2024 - ein Wert, der über dem
EU-Durchschnitt liegt. Hauptursache ist die stufenweise Anhebung des
Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Dennoch wird der demografische Wandel die
Erwerbsbevölkerung bis 2035 voraussichtlich um rund 9,4 Prozent schrumpfen
lassen, während die Zahl älterer Menschen deutlich wächst. Dies verschärft den
Fachkräftemangel, der bereits heute etwa jedes dritte Unternehmen in seiner
Geschäftstätigkeit beeinträchtigt.
In diesem Zusammenhang gewinnt die geplante Aktivrente an Bedeutung. Sie soll
älteren Beschäftigten ermöglichen, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei neben
der Rente hinzuzuverdienen. Ausgenommen werden sollen Minijobber,
Selbstständige, Beamte sowie Frührentner. Damit will die Bundesregierung
finanzielle Anreize für eine längere Erwerbstätigkeit schaffen und so den
Arbeitsmarkt entlasten. Die Aktivrente soll Anfang des kommenden Jahres starten.
"Die Weiterbeschäftigung älterer Mitarbeiter ist bereits heute ein etabliertes
Instrument in vielen Unternehmen. Die Aktivrente kann hier einen wichtigen
Beitrag leisten, indem sie zusätzliche Anreize schafft und damit dem
Fachkräftemangel entgegenwirkt", sagt Kathrin Schmidt, Autorin der Studie bei
KfW Research. "Insbesondere kleinere Unternehmen zeigen Potenzial, ihre Angebote
auszubauen."
Weitere Informationen und die vollständige Studie sind verfügbar unter:
http://www.kfw.de/fokus
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