Berlin (ots) - Viele Lebensversicherungsgesellschaften schleppen seit der
Zinswende sogenannte "stille Lasten" in ihren Bilanzen. Sie haben in den letzten
20 Jahren in großem Stil in Anleihen mit niedrigen Zinssätzen investiert. Und
die sind nach den Zinssteigerungen in den letzten Jahren deutlich im Wert
gesunken. Folge: Die laufenden Erträge für den Bestand an Versicherungsverträgen
sind zu niedrig. Darauf weist das Verbraucherportal Vertragshilfe24.de hin.
Sechs Versicherungsgesellschaften mit hohen stillen Lasten
Eine aktuelle Studie des Analysehauses Metzler Ratings hat die Bilanzen von 2024
der 28 größten deutschen Lebensversicherer unter die Lupe genommen. Am unteren
Ende der Rangliste landeten Generali Deutschland, Zurich, Gothaer, Cosmos, LVM
und LPV (vormals PB Leben). Diese sechs Lebensversicherer können selbst unter
Hinzurechnung der Zinszusatzreserve ihre stillen Lasten nicht ausgleichen. Die
Quote ihrer Sicherheitsmittel liegt unter null.
Sven Enger, früher Vorstand von Lebensversicherungen kennt das Problem:
"Versicherer mit hohen stillen Lasten müssten die Kursverluste realisieren und
die Alt-Anleihen verkaufen, um den Erlös in höher rentierliche Papiere zu
stecken. Das würde jedoch die sowieso schon niedrige Rendite ihrer Policen
zunächst noch weiter senken. Oder die Versicherer müssten viele neue Verträge
abschließen und das Geld aus diesem Neugeschäft in höher verzinste Anlagen
stecken. Doch das Neugeschäft ist zwar mit 4,5 Millionen Verträgen pro Jahr
immer noch erschreckend hoch, reicht aber nicht um die Löcher zu stopfen."
Sven Enger rät: Abwicklung der Verträge prüfen
Für Sven Enger ist die Konsequenz klar: "Neue Verträge für
Kapitallebensversicherungen sollte man überhaupt nicht abschließen, weil das
System nicht funktioniert, auch nicht in guten Zeiten. Und wer bei den sechs
Gesellschaften einen laufenden Vertrag hat, sollte so schnell wie möglich raus."
Sven Enger rät Versicherten, sich auf dem Verbraucherportal Vertragshilfe24.
(http://www.vertragshilfe24.de) de über verschiedene Möglichkeiten informieren,
Verträge anzufechten oder lukrativ und professionell abzuwickeln.
Pressekontakt:
Jürgen Braatz
mailto:j.braatz@ratingwissen.de
+49 172 511 34 30
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/174944/6138650
OTS: Vertragshilfe24
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