Berlin (ots) - Zu den heute vorab publizierten Plänen des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales (BMAS), die Zahl der Sicherheitsbeauftragten insbesondere in
kleineren Betrieben künftig zu reduzieren, sagt Dr. Stephan Fasshauer,
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV):
"Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind gerade in Zeiten des Personal-
und Fachkräftemangels ein hohes Gut, das auch die Produktivität und den
Wirtschaftsstandort Deutschland stärkt. Es muss sorgfältig abgewogen werden, an
welchen Stellen das Ziel des Bürokratieabbaus, das wir seit Jahren sehr
unterstützen, zielführend umgesetzt werden kann. Dabei muss klar sein, dass die
genaue Ausgestaltung das bestehende Schutzniveau gut im Blick haben muss."
Prognostizierte Einsparungen dürfen nicht zulasten wachsender Unfallrisiken und
damit höherer Kosten gehen, so Fasshauer, beides sei sorgfältig gegeneinander
abzuwägen. Sicherheitsbeauftragte entlasteten die Unternehmen schließlich auch
bei ihren gesetzlichen Arbeitsschutzpflichten.
"Die Unfallversicherung hat sich seit jeher im Gleichklang mit dem Wandel der
Arbeitswelt weiterentwickelt", betont Fasshauer, "und so sind wir auch heute auf
Modernisierungskurs, immer mit Blick auf die Weiterentwicklung unseres eigenen
Regelwerks und der zeitgemäßen Ausgestaltung von Prävention in der Arbeitswelt,
dazu gehört der Einsatz von Sicherheitsbeauftragten." Fasshauer wirbt dafür,
jede Reform im Arbeitsschutz empirisch zu fundieren und daraufhin zu prüfen, ob
sie den Anforderungen der Praxis standhalte. Er verweist auf das aktuelle
DGUV-Barometer Arbeitswelt 2025 (https://publikationen.dguv.de/uebergreifende-th
emen/5099/dguv-barometer-arbeitswelt-2025-arbeitswelt-im-wandel) : "78 Prozent
der Beschäftigten geben an, in ihrem Unternehmen würden sie gut oder sehr gut
dabei unterstützt, sicher und gesund zu arbeiten, 72 Prozent der Führungskräfte
fühlen sich gut über ihre Pflichten in Sachen Sicherheit und Gesundheit
informiert. Hierzu leisten die entsprechend qualifizierten
Sicherheitsbeauftragten einen dauerhaften und nachhaltigen Beitrag", erklärt
Fasshauer. "Diese Befunde belegen den Wert der Arbeit von
Sicherheitsbeauftragten in den Betrieben und ihren Anteil an der erfolgreichen
Realisierung der Vision Zero, der wir gemeinsam verpflichtet sind: Eine Welt
ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen."
Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten
Aktuell sind rund 670.000 Sicherheitsbeauftragte ergänzend zu ihrer beruflichen
Tätigkeit in deutschen Betrieben tätig. Bislang sind Unternehmen mit mehr als 20
Beschäftigten verpflichtet, Sicherheitsbeauftragte zu bestellen.
Sicherheitsbeauftragte sind wichtige Akteure im Arbeitsschutz, die das
Unternehmen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen
und Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz unterstützen. Sie agieren auf ihrer
jeweiligen Arbeitsebene und wirken als "Kollege unter Kollegen" für sicherheits-
und gesundheitsbewusstes Verhalten. Beispielsweise achten Sicherheitsbeauftragte
auf Baustellen darauf, dass alle Beschäftigten die notwendige persönliche
Schutzausrüstung tragen, also etwa Schutzhelm, Gehörschutz und
Sicherheitsschuhe. Zu Beginn ihrer Tätigkeit wird Sicherheitsbeauftragten eine
Schulung empfohlen. Ihr Wissen können sie dann alle drei bis fünf Jahre in einer
eintägigen Schulung auffrischen. In einer Umfrage der DGUV
(https://forum.dguv.de/ausgabe-11-2022/wirksamkeit-von-sicherheitsbeauftragten/)
gaben nahezu 78 Prozent der befragten Sicherheitsbeauftragten an, die Schulung
bei ihrem Unfallversicherungsträger besucht zu haben. Dafür fallen in der Regel
keine gesonderten Kosten an.
Die DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V.) ist der gemeinsame
Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen.
Berufsgenossenschaften und Unfallkassen sind die Träger der gesetzlichen
Unfallversicherung in Deutschland. Gemeinsam versichern sie rund 70 Millionen
Menschen in Deutschland gegen die Folgen von Arbeits-, Wege-, Schul- und
Schulwegunfällen sowie Berufskrankheiten. Zu ihren gesetzlichen Aufgaben zählt
die Beratung und Aufsicht von Unternehmen und Einrichtungen in Fragen der
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.
Pressekontakt:
Stefan Boltz
Pressesprecher
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
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