Berlin (ots) - Deutschland geht vergleichsweise entspannt in die Heizsaison
2025/26, zumindest was die Versorgungslage mit Erdgas betrifft. Nach den
Schockjahren 2022 und 2023, in denen der Wegfall russischer Pipeline-Lieferungen
die Preise explodieren ließ, hat sich der Markt spürbar beruhigt. Norwegen, die
Niederlande und Belgien haben sich als verlässliche Hauptlieferanten etabliert,
während Flüssigerdgas (LNG) aus den USA, Katar und Algerien die Importquellen
weiter diversifiziert. Die Bundesnetzagentur hat die Alarmstufe daher inzwischen
zurückgenommen, seit 1. Juli gilt wieder nur die Frühwarnstufe. Auch der
Verbrauch bleibt unter dem langjährigen Durchschnitt, in der Woche zum 7.
September lag der Bedarf zum Beispiel rund 23 % niedriger als üblich. Das ist
ein klares Signal dafür, dass keine akute Knappheit droht. Dennoch sollte man
sich nicht täuschen lassen: Rund 76 Prozent Füllstand in den deutschen Speichern
Ende September - etwa acht Prozentpunkte weniger als im langjährigen Schnitt -
zeigen, dass die Reserve nicht so üppig ausfällt wie erhofft.
Volle Speicher sind entscheidend, um Nachfragespitzen im Winter abzufedern und
Preisschwankungen zu dämpfen. Die Gasspeicher decken etwa ein Drittel des
jährlichen Verbrauchs (250 TWh von 850 TWh im Jahr 2024). Niedrige Füllstände
erhöhen das Risiko von Preissprüngen, besonders bei kalten Temperaturen oder
gestörten Importen. Die Gasspeicherumlage (0,299 ct/kWh) finanziert die
staatlich vorgeschriebene Befüllung, was die Kosten für Verbraucher erhöht, aber
Engpässe verhindert. "Bleibt der Winter mild, ist ein etwas geringerer Füllstand
kein Problem. Doch ein Kälteeinbruch oder geopolitische Verwerfungen könnten die
Lage vergleichsweise schnell verändern", betont Jens Klatt, Marktanalyst beim
Online-Broker XTB.
Mehrbelastung durch höhere Abgaben
Was allerdings kaum zu vermeiden sein wird: höhere Heizkosten. Die
Großhandelspreise liegen aktuell bei 9 bis 11 Cent pro Kilowattstunde für
Neukunden und 11,2 bis 14 Cent in der Grundversorgung. Das ist günstiger als im
Krisenjahr 2023, aber leicht teurer als im Vorjahr. Entscheidend sind jedoch die
politischen Kostenfaktoren: Die CO2-Abgabe steigt 2025 von 45 auf 55 Euro pro
Tonne, die Netzentgelte klettern um satte 21 Prozent, und seit März 2024 gilt
wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Für einen
Durchschnittshaushalt mit 20.000 Kilowattstunden Verbrauch liegen die Heizkosten
mit Gas für 2025 abhängig vom Tarif zwischen 2.000 bis 2.800 Euro. "Die
Gaspreise bleiben klar über dem Vorkrisenniveau, Verbraucher müssen sich vor
allem wegen Abgaben und Entgelte auf Preissteigerungen von 10 bis 25 Prozent
einstellen", so Klatts Einschätzung.
Doch es gibt Einsparmöglichkeiten: Ein Wechsel zu Alternativanbietern kann bis
zu 1.250 EUR pro Jahr sparen (10,1 ct/kWh vs. 13,98 ct/kWh in der
Grundversorgung). Zudem können die Dämmung von Fassade oder Dach sowie smarte
Heizungssteuerungen den Verbrauch um bis zu 75 % verringern. Im Bereich der
Dämmung sind jedoch höhere Investitionen notwendig, die sich auf lange Sicht
jedoch rentieren können. Auch kann es sich anbieten die Heizung nur minimal zu
nutzen: Die Senkung der Raumtemperatur um 1°C spart etwa 6 Prozent Heizkosten;
regelmäßiges Entlüften der Heizkörper und Schließen ungenutzter Räume helfen
ebenfalls.
Während sich Heizkosten gut im Voraus berechnen lassen, bleibt die geopolitische
Dimension weitestgehend unkalkulierbar. Sollte die Straße von Hormus blockiert
werden, wären auf einen Schlag 20 Prozent des globalen LNG-Angebots gefährdet.
Auch eine Unterbrechung norwegischer Lieferungen oder ein Nachfrageboom in Asien
könnten die Preise binnen Tagen nach oben treiben. Hinzu kommen wetterbedingte
Risiken: ein sehr kalter Winter, schwache Erträge bei Wind und Solar sowie ein
höherer Gasbedarf zur Stromproduktion würden die Speicher nach zwei Monaten
schnell entleeren.
Wärmepumpen könnten sich langfristig als bessere Option erweisen
Wer Heizkosten langfristig senken möchte, hat mit der Wärmepumpe eine der
vielversprechendsten Optionen. Studien zeigen, dass ihr Einsatz in Verbindung
mit energetischer Sanierung den Gasverbrauch in Deutschland um bis zu drei
Viertel reduzieren könnte. Kurzfristig entfaltet diese Entwicklung zwar noch
nicht ihre volle Wirkung, da hohe Installationskosten, begrenzte
Fachkräftekapazitäten und die Abhängigkeit von einer guten Gebäudedämmung den
Ausbau bremsen. Dennoch kann die Wärmepumpe teils beachtliche Einsparungen
erzielen: Schon 2024 waren Wärmepumpen laut Heizspiegel der
Beratungsgesellschaft co2online im Schnitt 18 Prozent günstiger im Betrieb als
fossile Heizungen. Zwar bleiben die aktuell hohen Strompreise mit rund 44 Cent
je Kilowattstunde ein wichtiger Kostenfaktor, doch die Kombination aus
staatlicher Unterstützung und dem kontinuierlichen Ausbau erneuerbarer Energien
verbessert langfristig die Wirtschaftlichkeit.
Für Verbraucher heißt das: Auch wenn die Gashähne laufen, wird Heizen teurer.
Anbieterwechsel und smarte Heizstrategien können helfen, die Kosten zu drücken,
aber die großen Treiber - CO2-Abgabe, Netzentgelte, Mehrwertsteuer - belasten
dieses Jahr verstärkt den Geldbeutel. Für die Heizsaison 2025/26 heißt es: die
Versorgung ist gesichert, aber zum Preis eines dauerhaft höheren Niveaus.
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