Hamburg/Berlin (ots) - Bernhard Schindler - Multi-Unternehmer, Mr. Network und
Gründer des SCHINDLER Circle spricht nach intensiven Wochen mit Gesprächen in
Berlin, München und Hamburg - mit Ex-Bundesfinanzminister Christian Lindner,
Wolfgang Bosbach, Julien Backhaus, Daniel Jung, in Hochschulen und Universitäten
sowie mit zahlreichen Inhabern von Familienunternehmen - über seine Eindrücke
aus dem deutschen Mittelstand, die Stimmung im Land und den Weg zum ersten
großen THE GROW MATCH FORUM 2025 im Adlon Berlin.
Herr Schindler, Sie führen seit Wochen viele Gespräche Land auf Land ab mit
Politikern, Familienunternehmern, Hochschulen und Wirtschaftsführern. Wie ist
Ihr Eindruck?
Bernhard Schindler:
Ganz ehrlich? Ich spüre eine Mischung aus Angst, Erschöpfung und trotzdem
Hoffnung. Viele Unternehmer, gerade im Mittelstand, sagen mir: "Wir wissen gar
nicht mehr, ob Deutschland uns überhaupt noch will." Und das ist ein Satz, der
mich tief trifft. Wir reden hier über Menschen, die seit Jahrzehnten
Verantwortung tragen - für Mitarbeiter, Familien, Standorte.
Ich habe mit Christian Lindner über die wirtschaftliche Realität gesprochen, mit
Wolfgang Bosbach über Werte und Haltung, mit Julien Backhaus über das Mindset in
Krisenzeiten und mit Daniel Jung über Bildung, Innovation und Zukunft. Und ich
höre immer wieder das Gleiche: Bürokratie frisst Motivation. Politik schürt
Angst. Der Mittelstand, der dieses Land trägt, fühlt sich allein gelassen.
Schafft Deutschland Ihrer Meinung nach die Wende, dass der Mittelstand wieder
Vertrauen in die Politik fasst?
Bernhard Schindler:
Das ist die entscheidende Frage. Wir brauchen endlich wieder eine Politik, die
für Unternehmer kämpft - nicht gegen sie. Ich habe Unternehmer getroffen, die
seit 30 oder 40 Jahren Tag für Tag um 7:30 Uhr im Betrieb stehen, sieben Tage
die Woche, je Tag 14-15 Stunden. Für sie war Arbeit nie eine Belastung, sondern
eine Lebensaufgabe. Diese Menschen haben ihre Firma als Familie betrachtet,
Urlaube zum Arbeitszimmer gemacht, alles investiert - Herzblut, Zeit, Kapital.
Und jetzt sollen sie sich dafür schämen? Sie werden steuerlich bestraft,
bürokratisch erdrückt und medial angegriffen. Das ist nicht das Deutschland, das
diese Menschen aufgebaut haben.
Was mich besonders stört:
Dass viele Wirtschaftsverbände einfach zusehen. Kaum einer stellt sich
öffentlich vor die Unternehmer. Aber genau sie sichern das, was wir Wohlstand
nennen. Die großen Konzerne, die einst mit ihren Löhnen den Mittelstand unter
Druck setzten, schließen und gehen. Dem DAX ist egal, wie's dem Dorfmetzger oder
Maschinenbauer geht. Aber der Mittelstand - der sorgt für Stabilität. Wenn der
fällt, fällt das Land.
Sie sprechen von einem Klima des Neids. Ist das tatsächlich so stark spürbar?
Bernhard Schindler:
Ja. Leider. Neid ist zum Auftrag gewisser politischer Gruppen geworden. Früher
war es Bewunderung, wenn jemand erfolgreich war. Heute wird Erfolg oft als
Verdacht verstanden. Das geht so weit, dass Medien, Politik und selbst Teile der
Gesellschaft ein Klima geschaffen haben, in dem Erfolg Rechtfertigung braucht.
Erschütternd dieses Bild für Julien Backhaus und mich. Das hat nichts mehr mit
sozialem Ausgleich zu tun, das ist destruktiv. Wenn wir Erfolg bestrafen, wird
keiner mehr Verantwortung übernehmen wollen. Das Ergebnis sehen wir schon jetzt:
Es fehlen Nachfolger in tausenden Familienbetrieben. Junge Menschen sagen: "Ich
will nicht der Nächste sein, der alles verliert, weil der Staat mich erdrückt."
Das ist bitter - und gefährlich.
Was müsste sich ändern, damit sich das wieder dreht?
Bernhard Schindler:
Wir brauchen Klarheit. Ehrlichkeit. Und eine Politik, die endlich wieder
versteht, was Unternehmertum bedeutet. Unternehmer sind keine Gegner des Staates
- sie sind der Staat. Sie zahlen, sie schaffen Arbeitsplätze, sie halten
Regionen am Leben. Aber sie brauchen wieder Wertschätzung. Wir sollten alle mal
nach oben schauen, was am Bundestag steht. Dem Deutschen Volke. Ich lese hier,
politisch verantwortliche sollten sich wieder mehr in den Dienst derer stellen,
die auch dafür sorgen, dass die Sozialkassen Geld bekommen. Ich glaube fest
daran: Wenn man ihnen, den Unternehmen Freiheit, Vertrauen und einfache Prozesse
gibt, schaffen sie die Wende selbst. Aber wir müssen sie lassen. Das bedeutet
Bürokratieabbau, weniger Kontrolle, mehr Zutrauen. Und ja, wir brauchen wieder
Politiker mit Mut, die sagen: "Wir stehen zu unseren Unternehmern."
Sie bereiten gerade mit Jannis Brendel, Philipp Erik Breitenfeld, Britta Hübner
und Josef Köppl das erste große THE GROW MATCH FORUM vor - was steckt dahinter?
Bernhard Schindler:
Das THE GROW MATCH FORUM ist unsere Antwort auf diese Lage. Ich habe nach all
den Gesprächen gesagt: Wenn keiner den Mittelstand sichtbar macht, dann machen
wir es selbst. Wir bringen am 28. Oktober im Hotel Adlon in Berlin über 250
Unternehmer, Familienunternehmen, Politiker und Investoren an einen Tisch. Dort
geht es nicht um Smalltalk, sondern um echte Lösungen - um Matching.
Jeder Teilnehmer pitcht sein Unternehmen, seine Idee, seine Lösung. Unsere KI
fasst das alles digital zusammen und erstellt ein Handbuch für den deutschen
Mittelstand 2026. Das ist kein Event - das ist eine Bewegung. Für mich ist das
auch eine Art Selbsthilfeeinrichtung: Unternehmer helfen Unternehmern. Wir
investieren privat viel Geld, Zeit und Energie, weil ich glaube, dass es sich
lohnt. Jeder kann man eine negative Zeit haben, dass mal etwas nicht so gelaufen
ist, wie man es sich wünscht. Aber aufgeben ist die schlechteste und schlimmste
Alternative. Lieber Neid mitnehmen.
Ich sehe, was passiert, wenn sich Unternehmer verbinden - im SCHINDLER Circle
sind aus Begegnungen innerhalb von 24 Monaten Millionenumsätze entstanden. Das
zeigt: Motivation entsteht nicht in der Presse, nicht in Parteiprogrammen - sie
entsteht im Tun. Und genau das ist unser Prinzip: Pitch. Match. Move.
Mit unserem Moderator, bekannt von Sky TV Hartmut von Kameke werden wir fachlich
zudem unsere 6 Siegel vorstellen. 6 mal große Erleichterung für den Mittelstand
und viele tausende KMU Unternehmen. Und in Verbindung mit einer Kölner
Hochschule zeigen wir passend dazu die 6 Akademie Kurse.
Wie war die Stimmung beim letzten Powerday in Hamburg?
Bernhard Schindler:
Ehrlich gesagt: elektrisierend. 220 Unternehmer, 896 Matches, zehn Stunden
Energie pur. Da spürst du, dass es sie noch gibt - die Macher, die Trotzer, die
Optimisten. Menschen, die sagen: "Wir warten nicht mehr auf bessere Zeiten. Wir
machen sie selbst." Ich bin jedes Mal berührt, wenn ich sehe, wie Unternehmer,
die sich vorher nicht kannten, plötzlich gemeinsame Projekte starten. Das ist
Sinn und Seele unseres Netzwerks. Wir sind eben anders, als all die anderen. Das
ist auch gut so! Wir vergleichen uns nicht, wir handeln. Ich sage immer: In 72
Stunden erledigen - sonst wird's nie was.
Diese Energie aus Hamburg nehmen wir jetzt mit nach Berlin.
Ihr Fazit, Herr Schindler?
Bernhard Schindler:
Deutschland braucht wieder Mutmacher. Weniger Bürokratie, mehr Vertrauen.
Weniger Neid, mehr Stolz. Und Menschen, die sagen: "Ich bleibe Unternehmer, weil
ich an dieses Land glaube." Wenn wir das schaffen, dann schaffen wir alles. Denn
wer handelt, gewinnt - und wer matcht, bewegt was.
Pressekontakt:
Andreas Wagner
mailto:andreas.wagner@schindler-circle.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/177121/6139863
OTS: Innovation Circle Managementgesellschaft mbH
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